Es handelt sich hier mal wieder um den üblichen Anfangfrust nach Neuerwerb der Primea und ist bei weitem kein Einzelfall.
Anscheinend bekommen es die Saeco-Techniker nicht in den Griff, vernünftige Werkseinstellungen, die von Beginn an zu tadellosen Brühergebnissen führen, vorzunehmen.
Dies müssen dann entweder von versierten Benutzer selbst herausgefunden und geändert werden oder aber, was vielfach der Fall sein wird, als Garantiefall abgewickelt werden. Dies führt dann wieder zu enormen Kosten für Saeco und Minuspunkte gegenüber Saeco seitens des Benutzers.
Ich selbst hatte genau dieses Problem, das das Kaffeepulver trocken und ungebrüht in den Satzbehälter geworfen wird. Erst nach einer komplett verstellten Maschine und Ursacheneingrenzung habe ich zweifelsfrei herausgefunden, das es weder ausschließlich an zu feiner Mahlung noch an der verwendeten Bohnensorte liegt sondern an viel zu hoch eingestellter Mahlwerkimpulse- bzw. Kaffeemahlmenge. -- Der Mahlvorgang läuft dabei schon subjektiv recht lange.
Dummerweise ist hier auch der Saeco-Service keine echte Hilfe. Sicher wird dieser niemals eine Empfehlung zur Öffnung und Veränderung des Diagnosemenüs geben (wollen). Zum anderen werden die falschen Ursachen angegen. Die wären verkehrte Kaffeebohnen und fehlende Schmierung- was bei neuer Maschine blanker Unsinn ist, das diese bereits werkseitig relativ gut gefettet ausgeliefert werden und zusätzliche Schmierung durch die Kaffeefette erhalten. Um mangelnde Schmierung als Ursache zu bestimmen müssten die Materialen schon extrem passungenau sein, sodass diese zu starker Reibung und Verringerung/Verlangsamung der Bewegung führen. Dies wird wohl aber echten Seltenheitswert haben.
Der nächste Ratschlag ist die Verpackung und Einsendung an einen Service-Partner. Auch nicht so toll, wenn bedacht wird, das es sich hier eigentlich nicht um einen Defekt sondern um eine reine Einstellungssache handelt. Zu bedenken ist die umständliche Säuberungsaktion vor dem Versand, die Verpackung, die Transportwege und Umstände bdadurch sowie das Risiko, das die zum Teil Maschine nach Wiedererhalt weitere optische wie mechanische Schäden aufweist, was erfahrungsgemäß leider nicht zu 100% auszuschließen ist. Das ist zum einen Unerfahrenheit einzelner Mechaniker die zeitgleich an dutzenden Geräten anderer Hersteller arbeiten müssen und zum anderen mangelndes Sorgfältigkeitsbewusstsein zu fremden Geräten.
Das heißt das die gemahlene Menge Kaffeebohnen für das Fassungsvermögen der Brühgruppe viel zu hoch eingestellt ist und die Menge somit nicht mehr korrekt gepresst und verarbeitet werden kann!
Dies ist dann, wie bereits erwähnt,an dem angestrengten Geräusch kurz vor Abschluß des Pressvorganges zu erkennen. Der Kolben schafft es durch die hohe Kaffeemehlmenge nicht mehr die Pressung zu beenden bzw. an den Endpunkt zum anschließendenen Brühen zu fahren und wirft das Kaffeepulver in den Satzbehälter.
Die Abhilfe ist sehr einfach und effektiv. Während der Anzeige Standby auf dem Display oben links, oben rechts, unten links, unten rechts berühren womit sich das Diagnosemenü öffnet. Funktion oben rechts auswählen und durchblättern bis Mahlwerkimpulse Mahlwerk 1 erscheint. Dort sollte nun der viel zu hohe werksseitige Wert von 135 Impulse stehen. Diesen nun ändern auf ca. 100, welcher ein gutem Mittelmaß bei jeder eingestellten Kaffeestärke entspricht. Anschließend speichern und das Diagnosemenü tunlichst verlassen. - Aber: Alle Einstellungen auf eigenes Risiko und Verantwortung. Keine Einstellungen vornehmen, deren Bedeutung nicht nachvollziehbar ist!
Nun einige Probebezüge starten worauf sich alsbald eine merkliche Verbesserung einstellen sollte.
Die Kaffeemehlmenge bei jeder anderen Kaffeesorte neu einzustellen wird wenig bringen da es nur drei Einstellungen gibt. Schwach, Mittel, Stark. Unter Umständen ist die Werkseinstellung für die Kaffeemehl,- mahlmenge auch bei Einstellung Schwach noch zu hoch so das diese Lösung zwar sehr einfach wäre, aber dann nichts bringt.
Bestimmt haben frustrierte Nutzer vor Verfassung der Beiträge bereits sämtliche Einstellungen durchprobiert, welche scheinbar nicht immer zu erfolgreichen Ergebnisen führen.