Frage Hofer/Aldi Martello Varia Kaffeekapselmaschine Federventil einstellen

[Grisu]

Mechanikkenntnisse vorhanden

Ja

Messgerät vorhanden

Ja

Genaue Bezeichnung der Maschine

Hofer/Aldi Martello Varia Kaffeekapselmaschine

Hallo ihr Wissenden!

Kann mir jemand helfen das Federventil (sieht innen aus wie ein Cremaventil, kann es aber nicht sein gleich nach der Pumpe) richtig einzustellen.
Es ist im Zylinder ganz oben (senkrecht) direkt über der Pumpe eingeschraubt mit Kunststoffgewindestopfen.
Kann keinen Unterschied feststellen egal ob ich es nur wenig oder ganz reindrehe.
Habs mal violett eingeringelt, das innere Teil läßt sich tiefer schrauben, drunter die Feder mit Kunststoffteil auf der Unterseite wo das Wasser aus der Pumpe links zur Kapsel und rechts zurück in den Tank gepumpt wird.
Wie gehört es richtig eingestellt?

Vielleicht liegt es auch nur daran, daß ich sie momentan noch ohne Kapseln nur mit der grünen Leerkapsel für Entkalkung und Reinigung in Betrieb hatte und es erst mit richtigen Kaffeekapseln einen Unterschied macht.
Bleibt die Frage welchen.

Bin gespannt auf Antworten - oder auch Sendepause.

Eine Vermutung meinerseits wäre ja gewesen, daß man damit die Durchflußgeschwindigkeit einstellt, aber das müßte doch auch ohne echte Kapseln eine Auswirkung zeigen hätte ich geblaubt.

 

[uhrmacher]

Ist das am Ende das Überdruckventil?

 

[Grisu]

Gibts keines, darunter ist eine Feder und darunter halbkugelähnlicher Kunststoffnoppen grad wie beim alten Crema.
Nur daß es nicht entlang rinnt da nach oben ja eine Dichtung unterm Gewinde alles schön abdichtet, die drückt nur nach unten und öffnet verschließt dort irgendwie das Wasser von unten von der Pumpe.
Nach links gehts zum Boiler, nach rechts wieder zum Tankeinlaufstutzen retour, und dazwischen von oben irgendwie diese Feder mit dem Noppen.
Das Innere Kunststoffteil kann man nun eben ca. 7mm reindrehen (recht ein Kunststoff-Feingewinde) wo der O-Ring sauber dichtet und drückt die Feder mehr oder weniger zusammen, somit den Noppen fester nach unten.
Erkenn aber nicht wie das da unten funktionieren soll.

Also mit gibts keines meine ich keins das irgenwohin nach außen ginge.
Nehme auch an, daß es sowas ähnliches ist und den Weg zurück zum Tankeinlauf freigibt.
Somit überschüssiges Wasser der Pumpe zurück zum Tankstutzen geht wo es dann immer im Kreis gepumpt wird wenn der Auslauf nix (oder weniger als die Pumpe fördert) durchläßt.

 

[uhrmacher]

Genau dies dachte ich, Überschuss beim Aufheizen geht zurück in den Tank

 

[Grisu]

Und wie stark einstellen?
Ich drehs halt mal ganz rein und schau obs geht ...

Meinst die hat zw. Boiler, Tab und Auslauf noch irgendein Ventil?
Dachte das rinnt einfach nach vorn in den Behälter ab wenn keine Kapsel drin ist und ansonst halt durch die Kapsel in den Auslauf.
Würd jetzt nicht annehmen, daß da noch irgendwo ein Ventil wäre, kann aber durchaus sein.
Somit stellt sich mir die Frage welcher Überdruck beim Aufheizen könnte da entstehen oder wann sonst?
Höchstens eine Kapsel bleibt verschlossen (wie auch immer das ginge) und so entsteht Überdruck.

 

[uhrmacher]

Knapp über Pumpenmaximaldruck müsste dies gestellt werden. Also 16-18 Bar, so wie bei Saeco auch.

 

[Grisu]

Der war gut, und wie meinst mach ich das?
Kauf mir für das 20€ Ding kein Druckmeßgerät samt nötigem Zubehör (weiß schon das kann man immer brauchen aber wär bei mir echt zu selten alle paar Jahre wenn überhaupt).

Glaub auch gar nicht, daß diese Feder auf so hohe Drücke einstellbar wäre, kann man ja mit der Hand zusammendrücken die lange Spiralfeder.
Weiß schon kommt auf den Durchmesser an auf dem der Druck wirkt, scheint mir aber irgendwie unrealistisch.
Sieht echt aus wie das vom einem Cremaventil.

Was ich noch bemerkt habe, da muß doch am Ausgang doch ein Ventil sein (oder sonstige Blockade, Kalk aber nicht da sie wunderbar sprudelt wenn sie geht), muß sie mal ganz zerlegen.
Als sie nämlich nicht ging herrschte da drinnen extremer Überdruck als ich den Schlauch vom Boiler nahm.
Vermutl. ist irgendwo am Ausgang ein Ventil und das verursachte die eigentl. Probleme.
Kann jedenfalls keinen Mechanismus von außen entdecken oder erkennen der das Ventil öffnen würde etwa über die Kapsel.
Vielleicht auch nur ein Federventil oder sowas das erst bei hohem Druck von selbst öffnet.

Werde berichten wenn ich sie nochmals nun ganz auseinandergenommen habe - wollte mir das ersparen, geht aber wohl nicht anders.
Aktuell geht sie ja wieder ...

 

[Grisu]

Gut war es, daß ich sie nochmals komplett zerlegt habe!
Wußte nicht, daß da im Boiler eine riesige Wassermenge (ca. 1/4 Tank) bunkert.
Darin befand sich eine Menge weißlicher (aber nicht grauslicher) Schlatz oder wie man es bezeichnen möchte.
Vermutl. Rückstände von div. Reinigungsvorgängen die nie ausgespült werden aufgrund der Konstruktion.
Wasser tritt mittig seitlich ein und wird oben ausgegeben. Somit auch bei langem Spülen mit mehreren Tanks wird es sich nicht rausspülen sondern höchstens sammeln und ablagern.
Jedenfalls trinkt man die Brühe auf Dauer in kleinen Dosen mit da es sich ja doch leicht mischen wird beim Aufheizen.

Anbei zur Veranschaulichung Bilder vom offenen Boiler.
Meine Empfehlung nach dem Reinigen oder Entkalken unbedingt Boiler restlos leeren, wenn ich nur wüßte wie das ginge ohne ihn mit den 4 großen Schrauben zu lösen damit alles rausrinnt.
Rauspusten ist nicht möglich, da dürfte am Ausgang ein Federventil (nicht unzerstörbar zugänglich) sein das Ausrinnen lassen gänzlich verhindert, eventuell mit Druckluft zu bewerkstelligen.
Einzig kann man sie auf die Seite legen wo der Boiler-Eingang ist und aussaugen - das geht- nur hat man die Brühe dann im Mund ...
Das 2. Bild zeigt den Auslauf, durchs Löchlein kommt das Wasser und wenn man reinstochert spürt man einen Federwiderstand der nachgibt, Durchpusten ging aber auch dann nicht - hab nicht reingesehen was da verbaut ist, wollte sie nicht zerstören.

Am Bild bereits gereinigter Tank, unten sieht man den Tankeinlauf und mittig eher oben den Auslaufstutzen!!!


Auslauf von vorne


@uhrmacher: Was dich vielleicht interessieren könnte und was mir zuvor noch aufgefallen war (schon vorher aber nicht geschrieben hatte):

Die Pumpe hat wohl offensichtlich einen INTERNEN Thermokontakt (Unterbrecher bei Überhitzung) eingebaut, also zusätzl. zum extern angesteckten Klixon.
Dies deshalb, da sie nach langen Versuchen wo das Wasser nur tröpfelte und nicht richtig rann, irgendwann den Geist aufgegeben hatte und gar nicht mehr ging.
Lampe parallel geschaltet hat aber geleuchtet, somit alles ok nur die Pumpe ohne Funktion.
Gemessen und ich konnte keinen Widerstand messen (nur in Gegenrichtung die interne Diode).
Da hab ich sie dann ganz zerlegt um zu schauen, auch das Ankerblech dabei entfernt (kann man wo die beiden Bleche mit Laschen zusammengefügt sind auseinanderbiegen).
Man kommt aber nicht an die Windungen ran, alles gut verschlossen und nicht reparierbar (wen wunderts).
Jedoch als ich sie wieder zusammengebaut hatte (mußte dabei ja das Ankerblech wieder aneinanderhämmern) ging sie wie von Zauberhand wieder.
Somit vermute ich einen internen Unterbrecher, den ich durch die Erschütterungen wieder in Grundstellung geschlagen hab.