Kaffee zu wässrig (Ursache ist die BG)

[DannyF]

Hallo zusammen,

ich habe über die SuFu hierzu nichts gefunden;

Hat vielleicht hat von Euch einer einen Rat, was ich an der BG tauschen muss, denn
der Kaffee ist - ursächlich durch die BG - zu dünn (wässrig).

Beobachtungen:
1. Bei selber Kaffeesorte, -menge, -mahlgrad sowie Wassermenge wird der Kaffee optisch schon blond ab ca. Espressotasse im Gegensatz zu der Vergleichs-BG
2. Der Trester ist im Gegensatz zu der Vergleichs-BG matschig und wässrig - sieht eher aus wie ein Brei, nicht wie ein Pad - ist das ein Dichtungsproblem?
Sprich geht mir am Anfang - wenn der Kaffee noch trocken ist und einen hohen Widerstand hat - das Aroma dadurch verloren, dass dann Kaffee an dem Silikonring vorbei in den Tresterbehälter läuft?

Wie komme ich darauf?
Die betroffene BG wurde in 2 Kaffeeautomaten eingebaut, in jedem ist der Kaffee mit dieser BG zu wässrig, mit der Vergleichs-BG ist der Kaffee gewohnt stark.

Hintergrund:
Meine Mutter besitzt eine Saeco Odea Go (SUP0310) - die mit der Aroma Nachstellung, also BG Addaption. Aufgrund mangelnder Pflege und spätem Informationsfluss hat Sie mich erst involviert, als Ihre Maschine den Brühvorgang wiederholt abbrach. Ursache: Das Metallsieb in der BG war zu 90% zugesetzt - Überdruckabschaltung
Ihr BG ist identisch mit meiner BG (Saeco Klone - Spidem My Coffee SUP035.
Ich habe Ihre Brühruppe vor Ort grobgereinigt, sprich Crema-Auslauf abgebaut, das Sieb abgebaut und mittels Gebissreiniger und danach per Zahnbürste gereinigt - das habe ich mit meiner BG auch schon so gemacht. Ihr Kaffee blieb auch nach 20 Brühvorgängen viel zu dünn, eine Crema ist aber vorhanden.
Dann habe ich die Brühgruppen gewechselt, um einen Pumpenschaden oder anderen Fehler auszuschließen. Ergebnis nun schmeckt Ihr ihr Kaffee wieder "hervorragend" und meiner ist viel zu dünn.

Ich habe die betroffene BG schon komplett zerlegt, gereinigt, neu gefettet und wieder zusammengebaut - es hat nichts verändert.

Vielen Dank
Danny

 

[Majolika]

verbau neu dichtungen in der brühgruppe.

 

[uhrmacher]

GANZ WICHTIG! Ist der Stößel leichtgängig? Wenn nicht verringert die Maschine die Kaffeemehlmenge bis auf 30 Umdrehungen des MW. Normal sind ca 50!

 

[Grisu]

@uhrmacher: woher erkennt sie, daß die BG nicht leichtgängig wäre?
Hat die Odea da eine Getriebestrommessung für das Optidose oder sowas ähnliches damit sie dies erkennt?

 

[uhrmacher]

Ja Grisu hat sie. Es gibt am Fußpunkt des Getriebemotortreibers einen 1Ohm Widerstand. Der Spannungsabfall darüber wird ausgewertet. Alles über 1A führt zum Abbruch, alles über 850mA zur Reduktion der Mahlmenge.(Aroma stark)

 

[Grisu]

aha, klaro, stell mir das also so wie bei der kleinen Incanto die Mahlstrommessung vor mit dem 1,5 Ohm mit 2:1 Spannungsteiler direkt zum µP, oder hat die eigenen Meßkreis dafür ähnlich der DeLuxe-Mahlstrommessung?

 

[uhrmacher]

Ich habe die Schaltung nicht bis zu Ende verfolgt, nehme aber an es geht direkt zum µP. Da der Betrieb der BG ja mit 24V sekundärer Spannung erfolgt fallen da nur 2,4 Volt am Messwiderstand an, warum soll dass noch großartig verwandelt werden? Ich denke es geht relativ direkt an den Prozzi.

 

[DannyF]

Hallo zusammen,
Danke für die Rückmeldungen!

verbau neu dichtungen in der brühgruppe.

Ich habe heute die Dichtungen bekommen und gerade eben verbaut. Getauscht habe ich
1. Den großen O-Ring (orange) am "Siebträger" - hoffe das heißt so.
2. Am Einlauf in die BG zum einen die beiden Ringe (orange) am Auslaufstutzen in der Maschine, also dort wo das Wasser mit Druck in die BG kommt (da ich die Verschraubung nicht auseinander hatte, habe ich den dazwischen auch nicht getauscht) und
3. Am Einlaufstutzen in die BG, also die Aufnahme des Auslaufstutzens, den schwarzen O-Ring.

GANZ WICHTIG! Ist der Stößel leichtgängig? Wenn nicht verringert die Maschine die Kaffeemehlmenge bis auf 30 Umdrehungen des MW. Normal sind ca 50!

Aktuell ist die BG in meiner SPIDEM MyCoffee - ich habe nicht gefunden, dass diese auch Optidose hat - oder gilt das mit der Kaffeemengenreduzierung generell?
Nehme an, dass mit Stößel ist der Brühzylinder-Kolben mit dem Plastiksieb gemeint. Also der Part, der von Unten presst. Was genau muss ich mir unter leichtgängig vorstellen? Der Kolben ist im unteren Viertel schwergängiger, als im oberen 3/4 - die BG ansich ist leichtgängig bewegbar. Im Kolben/Zylinder waren keine Riefen etc. Die Dichtung am Zylinder bei der Feder habe ich nicht getauscht.

Das Cafe-Ergebnis:
GUT: Der Tresterbehälter ist trockener, also weniger Wasser - Der Kaffeesatz gleicht einem Pad, ist aber immer noch sehr verwässert, leicht bröckelnde Ränder, aber gesagt ein PAD und kein Haufen - das aus meiner Sicht würde auf zu wenig Mehl / zu wenig Anpressdruck passen.
SCHLECHT: Der Kaffee ist definitiv noch dünner, als mit meiner vorherigen Vergleichsbrühgruppe - er ist aber schon stärker geworden durch den Dichtungswechsel

Danke Euch und viele Grüße
Danny

 

[Grisu]

In der Stößeldurchführung nach unten zum Längsschlitz ist eine versteckte O-Ring Dichtung verbaut und die soll gefettet werden, einfach den Stößel von unten leicht einfetten rundum.

BG würde ich mal komplett zerlegen und gut reinigen, insb. Siebe.

Wenn zu feucht ist zu wenig Mehl ehester Grund.
Sieh dir auch vergleichsweise die Temperaturen und Mahlgrad an, kann auch daran liegen daß zu dünn.

Und das Cremaventil genau prüfen, wenn das keinen/zu wenig Rückdruck aufbaut wirds nix.

 

[Gastroharry]

Der Kolben ist im unteren Viertel schwergängiger, als im oberen 3/4 - die BG ansich ist leichtgängig bewegbar.

Hallo,

der Stössel ist leicht konisch das ist also normal!
Kannst mit einer Schieblehre nach messen.
Die Stösseldichtung sollte man dann wechseln wenn
dier Stössel durchfällt! Vor allem wenn feuchter Trester
auf dem Stössel liegt und nicht alles abgestreift wird.

ich habe nicht gefunden, dass diese auch Optidose hat

Ich glaube sie baugleich mit der Odea, ob die alle eine Optidose haben ich vermute ja.

 

[uhrmacher]

Optidose ist im Laufe der Produktion der Odea/Talea/Primea Serie eingeführt worden.Es gibt also alle diese Maschinen mit und ohne Optidose.

 

[DannyF]

In der Stößeldurchführung nach unten zum Längsschlitz ist eine versteckte O-Ring Dichtung verbaut und die soll gefettet werden, einfach den Stößel von unten leicht einfetten rundum. BG würde ich mal komplett zerlegen und gut reinigen, insb. Siebe.

Also nach dem abermaligen Zerlegen und Fetten der Stößelstange bewegt sich dieser definitiv geschmeidiger. Die anderen Teile hatte ich schon beim letzten Mal alle gereinigt und die Scheinen und Scharniere leicht gefettet.
Ich denke, dass der Kaffee jetzt nochmal besser schmeckt.

Wenn zu feucht ist zu wenig Mehl ehester Grund.
Sieh dir auch vergleichsweise die Temperaturen und Mahlgrad an, kann auch daran liegen daß zu dünn.
Und das Cremaventil genau prüfen, wenn das keinen/zu wenig Rückdruck aufbaut wirds nix.

Also die Temperatur ist -gefühlt- noch dieselbe. Die Maldauer der Mühle ist subjektiv auch nicht verändert, die Menge habe ich noch nie gemessen.
Die Feder des Cremaventils ist zwar angerostet aber macht einen intakten Eindruck - habe leider keine Feder mitbestellt gehabt *grummel*. Optisch ist deutlich Crema vorhanden...

Optidose ist im Laufe der Produktion der Odea/Talea/Primea Serie eingeführt worden.Es gibt also alle diese Maschinen mit und ohne Optidose.

Ich habe gerade nochmal in die BA geguckt: "Kaffee ist ein naturprodukt und seine eigenschaften können je nach Herkunft und mischung unterschiedlich sein. Die Kaffeemaschine spidem ist mit einem selbsteinstellungssystem ausgestattet, mit dem Bohnen aller handelsüblichen Kaffeesorten verwendet werden können (keine karamellisierten sorten). Aus diesem grunde wird empfohlen, einige Kaffees auszugeben, bevor das mahlwerk eingestellt wird" - Dann müsste sie das wohl haben...

Da das Ergebnis schon deutlich besser ist im Vergleich zum Beginn des Posts, so werde jetzt erstmal übers Wochenende beobachten ob Sie vielleicht die Kaffeemenge bzw. den Mahlgrad selbständig anpasst und sich das optische Ergebnis im Trester bzw. der Geschmack noch bessert.

Gerät ist übrigens von 2008; bei 3 Tassen im Schnitt hat Sie also um die 2.500 Tassen runter und würde mich dann mal in die Mahlwerksthematik einlesen und auch was ob und wie ich was testen kann.
Die BG die jetzt drinnen ist von 2010 und müsste ebenfalls um die 2.500 Tassen runter haben.

Ich gebe am Montag nochmal einen Stand ab.
Schönes Wochenende Euch

 

[uhrmacher]

Ja, sie hat Opdidose. Der Anlernvorgang dauert bis zu 20 Tassen. Schienen der BG sollten NICHT gefettet werden. Das gibt dem Kaffeemehl nur die Möglichkeit festzukleben und dann schaut es erst recht schlimm aus. Ich fette nur die Stößeldichtung, minimal, und nur wenn BG zerlegt, die Drehpunkte der Antriebskurbel und am Brühkopf die Stellen mit denen der Brühkopf von unten an die Seitenteile drückt.(sonst knarren sie oft sehr unschön)