Philips EP1220/00 startet gar nicht mehr

[vicos]

Mechanikkenntnisse vorhanden

Maschinenbautechniker mit geringen Elektronikkenntnissen

Messgerät vorhanden

Ja

Genaue Bezeichnung der Maschine

Philips EP1220/00

Hallo! Es freut mich, dieses Forum gefunden zu haben, da mir die Gebrauchsanweisung des Herstellers nicht mehr weiterhilft.

Unsere Philips ist jetzt 4 Jahre alt und verlangte nach einem Filterwechsel. Diesen habe ich getauscht und mich beim Spülvorang über sehr viel feinen Kalk im Glas gewundert. Also habe ich die Filterkartusche wieder entnommen und einen Entkalkungszzyklus gestartet. Dieser lief nicht ganz durch und stoppte mit dem Ausrufezeichen. Irgendwann war auch der Reinigungsgang durch und die Maschine bereitete einen Kaffee zu, jedoch mit übermäßig viel Wasser. Ich habe dann die Maschine resetet.

Zunehmend endete die Maschine dann in den nächsten Minuten immer schneller im leuchtenden "Ausrufezeichen". Stand jetzt ist, dass die Maschine direkt nach dem Anmachen das Ausrufezeichen zeigt und ich nur die blinkende Start-Taste betätien kann. Man hört, wie die Pumpe drei mal arbeitet, um Druck aufzubauen. Es kommt dann zuerst für etwa 2 Sekunden (kaltes) Wasser aus der Heißwasserdüse mit normalem, hohen Druck und der Druck nimmt dann schlagartig ab, dass es nur noch minimal raustropft. Das Geräusch der Pumpe wird dann leiser und man hat das Gefühl, dass die gegen einen sehr hohen Druck anarbeiten muss. Dann erleuchtet wieder das Ausrufezeichen. Ich kann dann beliebig oft unmittelbar danach die Start-Taste betätigen, die Pumpe geht drei mal, es kommt zuerst Wasser mit hohem Druck, danach sofort hört es auf uns plätschert leicht heraus. Die Maschine kommt nicht mehr in den Initialstatus und heizt auch nicht mehr.

Ich habe die Brühgruppe gereinigt, gefettet, die O-Ringe überprüft und oben das Ventil geprüft. Soweit ist alles unauffällig. Mit dem Durchfluss, wie er jetzt aktuell möglich ist, habe ich auch einen Entkalker durchlaufen lassen, jedoch findet sich im Auffangbecher kein sichtbarer Kalk.

Bevor ich jedoch die Maschine zerlege, wollte ich zuerst hier um Auskunft bitten, falls jemand sich auskennt.

Ich habe dazu ein Video hochgeladen, um das besser zu veraschaulichen.

https://youtu.be/EXxreOmoKhc

 

[vicos]

Ich habe den Fehler nun eingrenzen können. Die Pumpe scheint nicht mehr den erforderlichen Druck und/oder Volumen aufzubringen, sodass der Flowmeter wohl einen unplausiblen Wert ausgibt und das Gerät in einer Störung endet. Ferner merkt man auch, dass der Druck auf dem Schlauch von Pumpe zum Heizgerät nach dem 3-maligen Impuls beim Dauerpupen rapide abnimmt.
Ich habe die Dichtung in der Pumpe temporär gegen eine andere ähnliche Dichtung getauscht. Die Pumpe fördert zwar lange nicht ausreichend Wasser, jedoch wieder soviel, dass die Maschine nicht mehr auf Störung geht. Neue Dichtung und Kugel sind bestellt.

Ich habe die Maschine also wieder zusammengebaut und blöderweise vor lauter Freude den Stecker gezogen, als das Getriebe noch nicht in Ruheposition war, sodass auch die Brüheinheit erstmal fest saß. Ich habe also wieder die Maschine demontiert und auch das Getriebe geöfffnet und die Brüheinheit befreit.

Das Getriebe hat keinen Schaden erlitten, jedoch dreht der Motor plötzlich nur noch in eine Richtung. Auch mit dem Endschalter fährt der gegen die Rampe, aber nicht wieder kurz zurück. Das endet immer wieder in einer Störung, mit oder ohne Brüheinheit. Zurücksetzen auf Werkseinstellung bringt nichts. Was ist da bloß wieder passiert?

 

[vicos]

Update: Jetzt tut sich gar nichts mehr. Keine Referenzfahrt, kein Aufwärmen.
Die LEDs der Maschine drehen sich nach dem Einschalten nur noch eine Minute im Kreis und dann blinken die drei LEDs.

Ich kann aber noch den Testmodus starten (Schuko Stecker rein, dann über Kreuz die Tasten Steam-Espresso-Coffee-Hot Water betätigen). In diesem Testmodus kann ich die Wasserpumpe starten, das Mahlwerk, und das Ventil. Jedoch bleibt der Motor der Brüheinheit stumm. Der Motor selbst dreht bei Anschluss an externen 12V in beide Richtungen frei. Ferner leuchtet die Led für "Hot Water", anstatt zu blinken. Das Heizelement bleibt ebenfalls kalt, was ich für den ursächlichen (Folge-)Fehler halte. Ich befürchte, dass der Heizblock durch die fehlende/mangelnde Wasserzufuhr der verschlissenen Pumpe überhitzt ist. Da das Heizelement ein sicherheitsrelevantes Bauteil der Maschine ist, gehe ich davon aus, dass andere Komponenten dann auch nicht mehr angesteuert werden, wenn hier ein Fehler registriert wurde.

Ich habe mit meinen rudimentären Elektronikkentnissen die Komponenten durchgemessen: Alle relevanten Kabel zu den Komponenten Wärmeblock, Motor, Mahlwerk, etc. haben Durchgang. Die beiden Thermostate (EV23 190) zeigen auf dem Multimeter auf der Position „200 Ω“ den Wert 00.8 - 00.7, gemessen bei Raumtemperatur.

• Wie kann ich einen Defekt ausschliessen? Wärmeleitpaste ist ausreichend und in guter Konsistenz drauf.
• Dienen die Thermostate nur wärmeregulierend oder auch als Thermosicherung mit endgültigem Defekt bei Überhitzung? Wo ist sonst noch eine Thermosicherung verbaut? Ich konnte bisher keine entdecken.
• Wie kann ich den Heizblock durchmessen? Wo muss ich die Prüfspitzen anlegen? Von Stecker der braunen Leitung bsi zur Erdung konnte ich lediglich unendlichen Widerstand messen.
  

Ansonsten hätte ich nur noch die ELKOS auf der Platine als Verdächtige.

Wer kann helfen?

 

[Majolika]

schau mal nach den thermosicherungen am bioler sind zwei stück,in der mitte von der sicherung ist ein stift,drück die mal beide
rein.

 

[vicos]

Leider haben die Sicherungen keinen Stift, wenn du diese meinst.

 

[Majolika]

dann ersätze sie durch rückstellbar thermosicherung, mach auch gleich neue wärmeleitpaste drunter.

 

[vicos]

Noch eine Verständnisfrage: Sind das Thermostate oder Thermosicherungen? Unterbechen die den Heizkreis regulierend oder wirklich nur bei akuter Gefahr und dann auch dauerhaft, sich zerstörend?

Kann ich die Thermostate/Sicherungen zur Prüfung nicht auch durchmessen? Widerstand jetzt zwischend den beiden Steckeranschlüssen ca. 0,8 Ohm(?).

Kann ich diese im Heikreis für Testzwecke auch überbrücken, das heisst, den Strom von der Platine direkt auf die Heizpatronen schicken? Oder zerschiesse ich mir dann womöglich Komponenten? Ein Thermostat öffnet und schließt ja, ohne dass hier ein entscheidender Widerstand für die Nachfolgenden Komponenten erforderlich wäre, richtig?

Reicht auch Wärmeleitpaste aus dem Computer-Bereich?

 

[Richard-53]

Nun vielleicht kann ich hier zu deinem Verständnis etwas beitragen.
Die von die abgelichteten Teile sind Thermosicherungen die eigentlich nicht wieder zurück gesetzt werden können. Was Majolika als Theoretiker gemeint hat sind die gleichen Thermosicherungen mit Rückstellknopf in der Mitte.
Eigentlich kannst du die Sachlage sehr einfach mit einem Ohmmeter klären.
Gerät unbedingt vom Netz trennen!!!!!
Die eigentlichen Anschlüsse der Heizung de Boilers sind ja leicht zu identifizieren.
Da musst du einen Wiederstand von etwa 45 Ohm messen.
Des Weiteren müssen diese Thermosicherungen 0 Ohm haben + deiner Messleitungen die ja auch einen Widerstand haben. Also 0,8 Ohm ist schon ok.
Das beteutet wenn du die Leitungen bis zum Stecker verfolgst musst du am Stecker des Heizungsanschlusses ca. 45 bis 55 Ohm messen.
Achtung Thermosicherungen nicht mit Thermostaten verwechseln.
Die Thermofühler sind wieder eine andere Baustelle und die müssen auch einen guten Kontakt haben. Wärmeleitpaste aus dem Computerbereich ist natürlich geeignet.

 

[Majolika]

Xelsis HD8943/11 Fehler E14 - Problem beim Aufheizen

Guten Tag, meine Xelsis Maschine brummte, wie wenn kein Wasser mehr im Tank wäre (wie beim entkalken) und gab dann kurz eine große Dampfwolke aus fast allen Öffnungen. Am nächsten Tag habe ich ihn eingeschaltet. Das Display zeigte "Aufheizen" aber ohne dass sich der Balken bewegt und nach einer...

saeco-support-forum.de

 

[vicos]

Der Trick mit dem harten Aufschlagen des Thermostats auf eine harte Oberfläche hat nichts gebracht. Man hört im inneren weiterhin beim Schütteln ein metalisches Klingeln.
Ich habe heute neue(!) Thermostate eingebaut und kann weiterhin keinen Erfolg vermelden. Eine Sache habe ich jedoch im Testmodus feststellen können, weiß nicht, ob das vorher auch schon ging. Der Thermoblock heizt etwas, jedoch sehr langsam und geht dann im Testmodus immer auf Störung. Nach wenigen Sekunden kann ich ihn wieder aktivieren und so komme ich bei 2-3 Minuten auf max. ca. 50°C (Infrarotthermometer) Dabei ist die außen liegende Spirale bei max. 40°C. Ich kann die Pumpe im Testmodus weiterhin starten und diese fördert auch ausreichend Wasser, der Heizzblock kann also nicht ganz verkalkt sein.

Ferner konnte ich den Antrieb der Brüheinheit wieder bedingt zum Laufen bringen. Die Logik ist jedoch komplett durcheinander. Schliesse ich den Taster am große Zahnrad manuell per Hand und starte ohne Brüheinheit die Maschine, dann dreht sich der Motor im Uhrzzeigersinn, als wolle er den Kaffee pressen. Er hört auch nicht auf zu drehen, bis ich den Taster loslasse. Der Motor dreht aber niemals in die andere Richtung, was er eigentlich tun sollte. Im normalzustand dreht der Motor gegen den Uhrzeigersinn bis der Taster die Rape auffährt und stoppt, um dann direkt wieder zurückzudrehen, bis der Taster wieder freigegeben wird. Das ist dann die Grundstellung, in der man auch die Brühgruppe entnehmen kann.

Können die Fehler zusammenhängen oder sind das unabhängige Defekte? Oder leigt der Fehler gar auf der Platine, dass vielleicht ein oder mehrere ELKOs durch sind?

 

[vicos]

Update: Auch mit einem neuen Thermoblock die gleichen Fehler: Nach etwa 1 Minute blinkender "Aufwärmphase", wo der Heizblock mit Müh und Not 35°C schafft, gehen die drei LEDs an. Der Motor der Brüheinheit läuft ledilich im Testodus weiterhin nur in eine Richtung bei geschlossenem Taster.

Ich habe mir nun eine defekte Maschine bestellt, und werde die Komponenten gegentauschen, bis der Fehler ausgemerzt ist. Der Ehrgeiz ist momentan extrem hoch, das Ding zum Laufen zu bringen.
Mein harter Verdacht ist weiterhin die Hauptplatine oder einer der ELKOs da drauf. Man hört hier auch ein leises Fiepen aus der Richtung der Platine. Leider bin ich kein Elektronikexperte, kann also durch Messungen keinen Defekt feststellen.

Wie kann ich einen Defekt am TRIAC (oder ist es ein MOSFET?) durch Messungen feststellen?

 

[vicos]

Update: Ich habe heute eine gebrauchte Maschine mit streikendem Mahlwerk von ebay erhalten und mal die Platine in meine Maschine einebaut. Prompt war die volle Funktion da.
Da ich das Mahlwerk jedoch auch zum laufen bekommen habe, würde ich die Platine in der originalen Maschine belassen und die alte Platine versuchen zu reparieren. Ich habe jedoch keine Ahnung und wäre für etwas Hilfe dankbar.

Wo sollte ich zuerst suchen? Den TRIAC habe ich druchgemessen, er hat nur auf einen Durchgang, hängt also nicht. Der große ELKO (450V) hat auch Spannung, die ohne Netzstrom langsam fällt, speichert also Energie. Sonst würde die Maschine womöglich auch gar nicht angehen. Bei den kleinen Elkos kann ich leider nichts messen. Vielleicht bin ich auch nur zu blöd, das Messgerät richtig einzustellen.

 

[uhrmacher]

Um Elkos gescheit beurteilen zu können braucht es ein ESR Messgerät. Zum Test kannst Du die Elkos mit dem Fön mal auf 80° erhitzen, ändert sich dann etwas am Fehlerbild dürfte der betreffende Elko ursächlich sein.
PS, das mit dem Aufschlagen der Übertemperatursicherung funktioniert immer, man muss nur die Richtung das Aufpralls beachten und wirklich hart aufschlagen. ( Kombizange fest auf den Schraubstock)