Schwiegermuttis Krups ( Vienna ) ist Defekt . Die Wasserpumpe schaltet nicht ab . Was Tun ?

Lars · 02.09.2005

Varistoren dienen fast immer zum Schutz vor Überspannungen bzw. Spannungsspitzen.

In diesem Fall, um die relativ empfindliche Elektronik vor der Abschaltspannungsspitze der Pumpe zu schützen... Pumpe = Spule = Induktivität = Selbstinduktion beim Ausschalten -> Spannungsaufbau, entgegengesetzt zu der vorher feldaufbauenden Spannung (welche von der Grössenordnung her die Speisespannung zudem noch um ein Vielfaches übertreffen kann, je nach Induktionsgrösse)

Was kann insofern passieren: einschalten? Kein Problem.
Abschalten... nun, entweder ist die Selbstinduktionsspannung der Pumpenspule nicht groß genug, um den Triac aus der Schaltstufe zu schädigen - oder dieser streicht die Segel (und/oder evtl. auch eines der verbundenen Bauteile).
Ich würd's nicht ausprobieren, denn ohne Grund sind die Varistoren dort nicht auf der Platine...

Alk01 · 03.09.2005

OK , danke für die Aufklärung .
Wenn Ich also die Pumpe erst nach dem einschalten der Maschine anstecke um zu sehen ob sie wieder sofort lospumpt , und sie dann wieder abstecke , kann ja eigentlich nichts abrauchen . ( ohne Varistor ) .
Wenn die Pumpe trotzdem pumpt , dann liegt es doch nicht am Varistor . Oder lieg ich da schon wieder falsch .
Hab das Bauteil heute nicht bekommen und möchte aber wissen ob die Maschine dann funktioiert .

Lars · 03.09.2005

Das Abschaltproblem hat leider nichts mit dem Stecker zu tun...

Das Problem ist ja die Spannungsänderung an sich.
Das durch die Spule aufgebaute Magnetfeld ist nach dem Abschalten im ersten Moment halt immer noch vorhanden, strebt aber danach, sich abzubauen. Dabei wird dann in der Spule eine Spannung induziert (Selbstinduktion). Und diese ist es letztendlich, die den Bauteilen gefährlich werden kann.

Und um das ganze auf Deine Frage konkret zu beziehen...: das ganze (mit der Spannungsänderung) passiert hier ja nicht nur einmal... sondern ungefähr 50mal die Sekunde. Ist also nicht auf das reine aus- und einschalten beschränkt in unsrem Fall hier, wo eine Spule (die Pumpe) mit Wechselspannung angesteuert wird.

Was aber ginge: das Problem umgehen, undzwar anstelle der Pumpe eine rein ohmsche Last dranhängen... Glühbirne beispielsweise (mit möglichst kleiner Last - die Pumpe hat ja auch nur ca. 40W... mit einer 60W-Glühbirne als Last wäre der Triac evtl. bereits überfordert)... und so präpariert die Maschine in Betrieb nehmen.

Allerdings wie immer: auf eigene Verantwortung, Gefahr und Gewähr...
Theorie und Praxis sind oft zweierlei... *g*

Alk01 · 03.09.2005

War mal neugierig und habs gemacht .
Pumpe pumpt auch ohne Varistor . Abgeraucht ist nichts .
Liegt wohl auch noch wo anders ein defekt vor .
Oder ??

harri · 03.09.2005

Pumpe pumpt immer

Hallo Alex,
also, der Triac T7 (Typ T410/700) ist von Dir sauber ausgewechselt worden;
Der Varistor RV1 ist hochohmig.

Trotzdem bekommt die Pumpe ihre Betriebsspannung.

Messe zur Bestätigung nochmal zwischen den Anoden des Triacs im eingelöteten, aber stromlosen Zustand den Widerstand. Muss hochohmig sein.
Jetzt bleibt nur noch, dass irgendetwas den Triac gleich nach dem Einschalten durchsteuert. Bei den Viennas mit und ohne Rapid Steam ist die Schaltung in diesem Fall gleich: vom Gate des Triacs schlängelt sich eine Leiterbahn über diverse Durchkontaktierungen zum Widerstandsarray R29 neben dem CPU-Sockel. von dort gehts über einen der 220 Ohm-Widerstände auf Pin 16 der CPU.
Wenn Du also Pech hast, ist die CPU hin und gibt Dauerplus auf Pin 16 (gegen Pin 14 -Uss gemessen).
Falls die CPU gesockelt ist, verbiege doch mal Pin 16 nach dem Herausnehmen so, dass das Beinchen nach dem Wiedereinsetzen keinen Kontakt mehr zum Sockel hat.
Wenn dann die Pumpe still ist, hast Du Pech gehabt und brauchst eine CPU. Da wirst Du wohl eine neue Platine kaufen müssen.
Sollte die Pumpe weiterhin sofort loslaufen, musst Du nochmal die Leiterbahn und die Platine untersuchen, irgendwo ist eine Brücke oder eine verkohlte Stelle.
(Der Test müsste eigentlich auch gehen, wenn Du die komplette CPU herausziehst)

Viel Erfolg!
Gruss
Harri

P.S.
habe die Cafe Grande von Dir ersteigert - Boilereinbauen musst Du aber noch üben...

Alk01 · 05.09.2005

RE: Pumpe pumpt immer

OK , Widerstand ist Hochohmig .
Kannst Du mir sagen wo ich bei der CPU den pin 16 finde .
Das Teil hat 28 Pin´s und ist nicht gesockelt .
Auslöten möchte ich das Teil nicht , da es dann eh hinüber sein wird .
Gruß Alex

Lars · 05.09.2005

Hi Alex,

Zählweise ist bei allen ICs gleich: bei allen folgenden, Blickrichtung ist hier ausschließlich von oben (! im Unterschied zu anderen Bauteilen wie Transistoren, wo meist die Pinbelegung mit Betrachtung von unten dargestellt wird).

Als erstes die Seite mit der Kerbe finden (manchmal ist die Kerbe auch direkt am Pin1). Geistig oder real, den IC so hindrehen, dass die Kerbe nun oben liegt.
Dann befindet sich Pin1 links von der Kerbe, der erste. Von nun an herab ganz normal nach unten weg die Pins durchnummerieren... unten angekommen, geht's zur rechten von unten nach oben aufzählend weiter. Quasi: es wird gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert.

Die 16 ist also... richtig: bei 28 Pins, d.h. 14 pro Seite, die zweite von unten auf der rechten Seite (wenn die Kerbe oben aufliegt).

Kaffeehase · 06.09.2005

Hallo Alex,

erstmal Entschuldigung dafür, dass ich Dich mit dem Flowsensor auf das falsche Pferd gesetzt habe, war keine Absicht.
Aber das ist ja schon ne tolle Kiste mit Deiner Pumpe...
beobachte die Sache schon die ganze Zeit und bin gespannt, was da kaputt ist. Habe nämlich bei ebay eine sup 18 ersteigert, bei der angeblich alle Led's leuchten und die Maschine brummt.
Was da wohl hin ist??
Wünsche Dir noch Mut, Ausdauer und Reparaturerfolg

Lars · 06.09.2005

Original von Kaffeehase
Was da wohl hin ist??

Hmm... bei allen leuchtenden LEDs... kannst Du leider bereits zu 99% davon ausgehen, dass die CPU einen Knacks weg hat.

Warum das so leicht zu sagen geht, ist, weil die mittlere und die rechte LED im normalen Betrieb nie zusammen aufleuchten, und von evtl. kaputten Schaltstufen (Triacs, Varistoren) auch nicht weiter beeinträchtigt werden...

hmilbradt · 06.09.2005

Hallo Alex,

warum den ÂµP auslöten ?
Harri möchte nur, daß füÂr den Test Pin 16 hochgebogen wird.

Ich mache folgenden Vorschlag:

1. mit einem kleinen Seitenschneider Pin 16 dicht an der Platine sauber durchtrennen.
2. Pin 16 hochbiegen.
3. Harri's Test durchfüÂhren.

Wenn der ÂµP ok. ist, der Fehler eindeutig gefunden und behoben wurde .....
1. Lötauge 16 öffnen
2. einen feinen Draht zwischen Lötauge und Pin-Stummel verlöten.

Wie heißt der ÂµP mit nur 28 Beinchen ??

mfg

Alk01 · 06.09.2005

Hallo
Das Teil heist " ENTERP 10199 " .
Ja , und wo ist nun der Pin 16 ????
Bitte , Bitte , Bitte .

Lars · 06.09.2005

Hier ist er...

Original von Lars
Hi Alex,

Zählweise ist bei allen ICs gleich: bei allen folgenden, Blickrichtung ist hier ausschließlich von oben (! im Unterschied zu anderen Bauteilen wie Transistoren, wo meist die Pinbelegung mit Betrachtung von unten dargestellt wird).

Als erstes die Seite mit der Kerbe finden (manchmal ist die Kerbe auch direkt am Pin1). Geistig oder real, den IC so hindrehen, dass die Kerbe nun oben liegt.
Dann befindet sich Pin1 links von der Kerbe, der erste. Von nun an herab ganz normal nach unten weg die Pins durchnummerieren... unten angekommen, geht's zur rechten von unten nach oben aufzählend weiter. Quasi: es wird gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert.

Die 16 ist also... richtig: bei 28 Pins, d.h. 14 pro Seite, die zweite von unten auf der rechten Seite (wenn die Kerbe oben aufliegt).

Klingt komplizierter als es ist... mit Bild ginge es halt auch deutlich einfacher. 8)

Alk01 · 06.09.2005

OK , werde morgen mal loszählen und sehenwas sich tut .
Denk an die Anleitung !!!! Weißt schon , " 9 Taster - Masch. " .
Gib Mir dann bescheid .
Mfg Alex

hmilbradt · 07.09.2005

Hallo Alex,

unter http://www.datasheetarchive.com gibt es viele Datenblätter von ÂµPs und anderen Bauteilen.

Gebe hier 27C256 ein. Das ist zwar kein ÂµP sondern ein EPROM, aber die Reihenfolge der Pins ist bildlich dargestellt.

mfg

Alk01 · 07.09.2005

Hi
Das ist COOOOOL mit der Seite .
Da macht dann zählen richtig spaß .
Werde jetzt mal dem Pin 16 an den Kragen gehen und morgen bann berichten was sich tut .
Danke
Alex

Alk01 · 08.09.2005

So , pin 16 ausgelötet , und ........ Pumge pumpt .
Toll oder ?? 8o
Dann habe Ich einige lötpunkte die den Triac T7 (Typ T410/700) steuern mal ausgelötet .
Und ........ Pumpe pumpt .
Nerf .
Habe dann den Triac T7 (Typ T410/700) ausgelötet .
Und ........ Pumpe pumpt NICHT !!!!
Gehe jetzt mal davon aus , das der Triac T7 (Typ T410/700) wieder im a. ist .
Aber warum ???

Werde jetzt noch einen kaufen und einlöten .
Wenn die Kiste dann nicht funktioniert werde Ich sie anzünden , ein Foto machen und das dann in´s Ebay einstellen .
Oder gibt es noch andere Vorschläge ??
Alex

Lars · 08.09.2005

Vorschlag?
Na, Triac und Varistor austauschen.

Weil könnte durchaus sein, dass der vorhandene Varistor defekt ist und es Dir so zweimal den Triac in Folge zerschossen hat.
Und bevor Du da lange rumprobierst... sind ja zum Glück billige Teile (lieber einmal zuviel etwas billiges ausgetauscht, und nachher Ruhe haben, als nachher den Ärger doppelt erneut).

Positiv denken: CPU war's nicht. Das wär immer meine grösste Sorge an der Platine. Der Rest ist ersetzbar (in jedem besseren Laden erhältlich).

Auf das Foto bin ich aber dennoch gespannt...

:]

hmilbradt · 09.09.2005

Hallo Alex,

Vor weiteren Lötaktionen würde ich zusätzlich den Signalweg (P16-Lötauge des ÂµP zum Lötauge des Gates T410-700)
durchmessen. Der Widerstand sollte laut Harri ca. 220 Ohm betragen.

mfg

Alk01 · 10.09.2005

OK , es sind genau 220,4 Ohm . Das ist also gut .
Wollte jetzt genau die gleichen Bauteile Varistor und Triac besorgen , was aber total Schief lief , da es bei uns in München ( balt ist ja das Oktoberfest ) diese 2 Typen nicht gibt . ( Conrad , Bürklin ( Elektronikgroßhandel ) usw. ) . Das mit den Vergleichstypen war nicht so der Hit .
Hilfe Hilfe Hilfe .
Wer hat den sowas für Mich ?????
Gruß , der ?( e Alex

Kaffeehase · 12.09.2005

Hallo Alex,

Kaffeehase kann es nicht fassen. Eine Stadt wie München ohne Triacs und Varistoren...ich habe bei Conrad online nachgesehen und der hat ja wirklich jeden Sch...
z.B.: Varistor S 07 K 275 Art. Nr. 500 521 - ZA ab 0,28 € / Stück.
Triac BTB 06 700 SW Vergleichstyp laut Gitty:
Triac TIC 226 N
Art. Nr. 153 354 - ZA oder Vergleichstyp
Triac TIC 216 M
Art. Nr. 186 350 - ZA jeweils ab 1,71 € / Stück.

Da heißt es zuhauen und gleich mehrere kaufen, die nächste Schwiegermutter, äh äh Kaffeemaschine kommt bestimmt!
Kannst ja bei Conrad mal reinkucken....

Spielt die ULKA dir nen Fopp
kommt Nescafe in den Topp!

Nichts für ungut verbleibe ich Dein Kaffeehase