Hallo Harry,
DAS sehe ich anders, eine Z-Diode kennt nur zwei Zustände, ganz oder kaputt, dafür reicht EINE Messung, einer dieser Mikroschalter dagegen kann fünf mal schalten und dann hat er einen Aussetzer, oder er schaltet auch 23 mal und dann einmal nicht. Miss DAS mal.
Eine Diode die durch Überlastung stirbt hat zuerst immer einen Kurzschluss weil sie durchlegiert, liegt weiter Strom an wird sie heiß bis das Lötzinn schmilzt, erst später kann sie "durchbrennen", d.h. sie leitet nicht mehr, ist hochohmig. Dabei platzt sie dann meistens.
Diese Situation wird in einer Vienna oder ähnlichen kaum vorkommen können, erst recht nicht beim Kurzschluss des Transistors, denn zuerst müsste der komplett durchbrennen, das bekommt man aber bei dieser Schaltung nicht hin, vorher müsste noch die Heizspirale kurzschließen und die Sicherung müsste geflickt sein.
Eine defekte Z-Diode mit Kurzschluss würde den TIP33 durchschalten und nicht zerstören, der Strom wäre dabei etwa 2,5A über den Gleichrichter und die Heizung, der Getriebemotor würde noch etwa 2,5V bekommen.
Eine "offene" Z-Diode würde dafür sorgen, dass der Transistor nicht leitend würde, an diesem, sowie am Motor lägen etwa 80V an, dadurch kann der Motor Schaden nehmen, der Transistor aber nicht, dort würden ca. 45V Gleichspannung mit einer überlagernden Wechselspannung von ca. 35V anliegen. In diesem Fall würde die Brühguppe den Anfangspunkt überspringen, der Moment, in dem diese durch einen kurzen Impuls von der Endlage in die Ausgangsposition zurückgefahren wird, reicht aus damit der Zylinder nicht mehr exakt unter dem Trichter steht, das Kaffeepulver landet zum Großteil in der Auffangschale.
Einen durchgebrannten Widerstand als einzigen Fehler wird man nur äußerst selten antreffen, dieser ist auch nur für einen Strom von etwas unter 10mA zuständig damit die Z-Diode einen bestimmten Grundstrom durchlassen muss um den erwünschten Spannungsabfall zu erzeugen, diesen Fehler würde man kaum bemerken falls nichts anderes in diesem Kreis defekt ist.
Die Heizung hat einen Widerstand von etwa 125 Ohm im kalten Zustand, der Getriebemotor etwa 40 Ohm, ohne die Regelschaltung würde die Spannung am Motor 80V nicht überschreiten, der TIP33 schlägt erst bei 140V durch, diese Spannung könnte er nur beim Ausfall des Getriebemotors und gleichzeitigem hochohmigem Zustand der Z-Diode erreichen, was äußerst unwahrscheinlich ist.
Der Wechsel dieser Diode bei einem Defekt dieses Transistors ist also nur angebracht falls sie einen Kurzschluss hat oder der Motor Überspannung erhält.
Ihr Ausfall, egal ob Kurzschluss oder Hochohmig, führt nicht zur Zerstörung des Transistors.
Die allgemeine Empfehlung, die man so gut wie immer vorfindet, bei einem Transistordefekt auch die Z-Diode zu tauschen, beruht auf einem Irrtum der ständig weiter unbegründet übernommen wird.
Den Mikroschalter auszutauschen ist dagegen immer eine Verbesserung des Zustandes der Maschine, dieser Schalter ist ein mechanisches Verschleißteil und wird immer getauscht wenn die Mühle endlos läuft. Ihn profilaktisch auszutauschen ist keine Verschwendung sondern eine Sicherheitsmaßnahme die mit ein paar wenigen Handgriffen erledigt ist und weitere Schäden vermeiden kann. Zudem liegt er frei und wird durch feinen Mahlstaub und anderen Staub erreicht der auch in sein Inneres eindringt, dies führt zu seinem Ausfall, die beiden Mikroschalter im Getriebe sind gleicher Bauart, dort aber findet sich keinerlei Staub, sie werden gleich oft betätigt aber fallen weit seltener aus. Bei einem Tausch der Getrieberäder wird ihr Austausch empfohlen, dabei wäre auch hier der Tausch dieses Schalters in der Dosiereinheit angebracht.
Halbleiter, Transistoren und Dioden, funktionieren oder sind defekt, ein "Manchmal" gibt es hier nur durch einen Herstellungsfehler, also einem Wackelkontakt im Inneren, dieser wird sich mit Sicherheit in den ersten Minuten ihrer Inbetriebnahme bemerkbar machen.
In meinem Beitrag weiter oben schrieb ich "und dann der TIP33", das ist falsch und war nicht durchdacht, eine fehlerhafte Z-Diode führt nicht zu einem Kurzschluss des Transistors.
Mit einem üblichem Messgerät lässt sich die Durchlassrichtung einer Diode feststellen, auch eine Z-Diode lässt nur in einer Richtung durch, erst beim Erreichen der Durchbruchspannung entsteht der Zener-Effekt, mit einem Regelnetzteil und einem Lastwiderstand lässt sich diese Spannung leicht feststellen. Sehr interessant wäre eine defekte Z-Diode die einseitig normal durchlässt und keinen Zener-Effekt mehr hat, wer ein paar Minuten Zeit übrig hat kann ja beim nächsten Mal "kaputter TIP33" die Z30 testen. Ich hatte bisher noch keine eine. Und gut aufheben, diese Dinger sind gesucht!
Viele Grüße,
Georg