Heute hats geknallt und dann war's das!

blaeserst · 31.03.2006

Hallo Leute, also heute morgen wollte ich mir ne gute Tasse Kaffee mit meiner Vienna machen, was anfänglich auch ganz gut und wie man es kennt, ging: Der Kaffee wurde gemahlen, dann fuhr die Brühgruppe in Brühstellung, der Kaffe wurde gebrüht, ABER DANN: Zuerst hörte man ein komisches Klappern und Knacken, als würde das Getriebe sich in 1000 Teile zerlegen und dann knallte es und das war es dann: Alle drei grünen Lämpchen leuchten seit dem nur noch auf und die Maschine reagiert auf keinen Testmodus und auch auf sonst nix.
Habe dann erstmal die Brühgruppe aus der Brühstellung befreit, in dem ich den Stutzen abschraubte, anschließend öffnete ich die Maschine und dort fand ich das:

Eine geplatzte (das war wohl der Knall!) Leiterbahn!! Leider bringt das Überbrücken der Stelle rein gar nix, es leuchten weiterhin alle grünen Lämpchen. Ich vermute, dass der Prozessor wohl einen abbekommen hat. Ich habe die typischen Pins durchgemessen: Der Prozessor bekommt 5Volt, Takt ist laut Oszi auch vorhanden und Reset wird durch Kondensator ebenfalls durchgeführt.

Sooo, aber bevor ich jetzt ne sündhaft teure neue Platine einbaue, würde ich doch gerne wissen, warum das überhaupt passiert ist?!? Hat nur die Brühgruppe geklemmt??? Aber geht dann direkt wirklich alles kaputt??? Und warum ist ein Stück der Leiterbahn geplatzt, die eigentlich zum Kabel des Mahlwerks geht??? Wie kann das denn sein???

Geprüft habe ich bisher Boiler und Getriebemotor - beide Teile funktionieren, wie sie sollen, an denen liegt es also nicht. Das einzige, was mir aufgefallen ist: Im Getriebe war nur noch sehr wenig Fett und das kann evtl. gehangen haben....

Was meint ihr, kann ich gefahrlos eine neue Platine einbauen???

hmilbradt · 31.03.2006

Hallo,

Vor dem Einbau einer neuen Platine empfehle ich die Mühle eingehend zu überprüfen. Offensichtlich hat sie zu viele Ampere gezogen.
Der Widerstand der Wicklung ist ca. 55 Ohm. Läßt sie sich noch drehen oder sitzt sie fest?
mfg
Harry

blaeserst · 31.03.2006

Das Seltsame ist ja, dass das Mahlwerk ja gar nicht aktiv war, als es geknallt hat: Den fertigen Kaffee konnte ich ja noch trinken! Geknallt hat es beim Versuch des Rückfahrens der Brühgruppe in die Grundstellung und das ist ja der Getriebemotor?????????!? Das Stück auf der Platine fehlt aber beim Mühlenanschluss, kapiere das nicht mehr....

Edit: Um es nochmal klar zu sagen: Gemahlen wurde der Kaffee perfekt - das Mahlwerk hat beim Knallen schon ne halbe Minute seinen Dienst verrichtet gehabt ;-)

Edit2: So habe mal gemessen - Mahlwerk hat ca.60Ohm - dürfte mehr als ok sein....

hmilbradt · 31.03.2006

Hallo,

Leider sind die Stromkreise der Mühle und des Getriebemotors miteinander verbandelt. Beide werden zweipolig mit 3 Triacs geschaltet, d.h. ein Triac liegt
im Mühlen- und im Getriebemotorkreis. Das Bild zeigt keinen Kurzschluß zwischen Leiterbahnen, sondern für mich eindeutig ein Schmelzen der Leiterbahn
durch eine zu hohe Stromstärke. Und sie führt, wie Du selbst sagst, zum Mühlenstecker. Daher rate ich auch zu einer Überprüfung der Mühle, bevor eine neue
Platine eingebaut wird. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.
mfg
Harry

blaeserst · 31.03.2006

Mhmm, mal überlegen wo ich 190Volt Gleichspannung her hole....

Also drehen lässt die sich mal von Hand.
Hast du einen Tipp, wie man auf die Schnelle 190 Volt Gleichspannung zaubern kann??

hmilbradt · 01.04.2006

Hallo,

Aus der Netzspannung mit einer Gleichrichterbrücke und einem Vorwiderstand. Beide müssen min. 3 Ampere (besser 6 Ampere) verkraften können.
Die Mühle wird von Triacs des Typs BTB06 - 700SW geschaltet. Sie vertragen einen Laststrom von 6 Ampere. Bei einer Sicherheitsreserve von 100 %,
die Saeco auch an anderen Stellen eingearbeitet hat, fließen im Mühlenkreis ca. 3 Ampere.
mfg
Harry

blaeserst · 01.04.2006

Hat jemand noch ne Idee, warum die Brühgruppe gehangen hat?? Ich habe die rausgeholt und sie war wirklich etwas schwergängig bzw. der Kaffeesatz war so stark gepresst, dass die Brühgruppe nur sehr schwer zu drehen war.
Dies würde die komischen Getriebegeräusche erklären, aber nicht warum deshalb die Leiterbahn vom Mahlwerk durchgebrannt ist.
Gefettet war die Brühgruppe jedenfalls ganz frisch (war sogar der erste Kaffee nach dem Einfetten!). Und warum hat die vienna eigentlich keinen Abschaltschutz und dreht bis zum Kotzen weiter??

Zur weiteren Info: Eine Woche vorher habe ich in der Maschine den Boiler getauscht. Seit dem hatte ich nur ca. 10 Tassen Kaffe gemacht. Kann der Vorfall damit irgendwie zusammenhängen?? Also die Heizstäbe habe ich definitiv nicht vertauscht - das ware mir ja sonst schon bei den ersten 10 Tassen aufgefallen....