Rapid Steam, jetzt Auslauf verstopft?

[Scotti]

Hallo Forum,

wie schon andernorts angekündigt, hat sich mein ursrpüngliches Problem zwar in Wohlgefallen aufgelöst, deswegen kann ich aber noch(?) keinen Kaffee genießen, wie er sein soll.

Was ist das Problem?

Nach wie vor kommt kein Kaffee aus dem Auslauf.

Mit der Fehlersuche bin ich bis jetzt bis hinter das Cremaventil vorgedrungen.

Wenn ich während des Kaffeebrühens die Tür zur BG öffne und den Microschalter überbrücke, schießt der Kaffee mit Hochdruck (waagrecht) aus dem weißen Schlauch.
Beim ersten Mal hat es noch eine kleine Sauerei gegeben, da ich die Tasse zum Auffangen falsch gehalten habe, Kaffeetröpfchen in der ganzen Maschine, und jedes Tröpfchen hatte eine Crema!

Messerscharf geschlossen, liegt der Fehler wohl im Auslauf, in dem Hundstrum, äh, Teil, das an der Tür befestigt ist. Den Kaffeeverteiler abzubauen nutzt nix, hab ich schon probiert.

Gibt es irgendwelche Erfahrungen, das Teil abzubauen, zu reinigen, durchzupusten, etc möglichst ohne kaputtzumachen?

Tips werden gerne entgegengenommen.

Viele Grüße
Scotti

 

[ksb]

Hallo scotti,

mit fundierten Wissen kann ich Dir leider nicht dienen.
Bei einem ähnlichen Problem hab ich mir damit beholfen,
vorsichtig ein Stück isolierten flexiblen Schaltdraht durchzuschieben.
Danach kamen bei Ausgabe von "Pulverkaffee" (ohne Befüllung dann viele "Brösel" und es ging wieder.

Das jetzt aber ohne jegliche Gewährleistung !

Gruss KSB

 

[Julian D.]

Hast du SBS? Wenn ja, würd ich da nicht mit nem Draht rein.

 

[Scotti]

Hallelujah!

glaubt es oder nicht, aber das Ding läuft!

Meine Charaktereigenschaften Ungeduld und Leichtsinn haben mich verleitet, es doch einmal selbst zu versuchen.

Und das ging so (ein wenig idealisiert):

0. Alle Manipulationen auf eigene Gefahr (hatte ich auch).

1. Tür aufmachen. Dahinter ist die Befestigung des Auslaufs an der Tür mit insgesamt 5 Schrauben, 3 kleine und 2 etwas größere.

2. Zuerst aber den Verteiler (aus 1 Strahl befülle 2 Tassen) abmontieren, dann sieht man den einfachen Auslauf, mit einem Form-Dichtgummi; den ebenfalls abmontieren, bevor man sich an die Schrauben macht. (wichtig, kann sonst kaputtgehen!)

3. Zurück zur Befestigung: Die 3 kleinen Schrauben verbinden die Baugruppe mit der Tür, die beiden größeren den Auslauf in sich; genauer gesagt den "schwarzen" und den "chromierten" Teil.

4. Alle 5 Schrauben aufschrauben. Die beiden größeren Schrauben sind mit Sprengringen versehen, darauf gut aufpassen, sonst wackelt der Ausfluß für den Rest des Espressovollautomatenlebens (fast hätte ich Kaffemaschine gesagt). Dann wackelt der Ausfluß etwas, sitzt aber immer noch fest.

5. Auf der Rückseite des Ausflusses ist eine Zentrierung eingeklipst, damit der Schlauch von der Brühgruppe den an der Tür befestigten Ausfluß beim Schließen zuverlässig trifft. Die Zentrierung durch vorsichtiges Nach-Innen-Biegen der Rastnasen lösen (mit breitem Schraubendreher o.ä.) und abnehmen.

6. Jetzt noch die beiden Teile (schwarz und chromiert, s.o.) der Ausflußbaugruppe trennen und damit von der Tür entfernen. Dazu vorsichtig (!) die Befestigung von der Tür weghebeln, um ca. 5 mm, unbedingt von hinten, weil dort Kratzer weniger auffallen. Wenn man, wie ich, keine geeignete Abziehvorrichtung hat, kann man mit 2 Schraubendrehern parallel arbeiten. Wichtig ist, daß sich nix verkantet, verbiegt oder gar bricht. Wenn man die Ausflußbaugruppe erfolgreich getrennt hat, sieht man, daß der stramme Paßsitz von einem Dichtring kommt, der dafür sorgt, daß der Kaffee nur aus den vorgesehenen Öffnungen kommt.

7. Als ich die Baugruppe soweit zerlegt hatte, lagen die Teile in aller Unschuld vor mir, eine Verstopfung war nirgends zu erkennen.

8. D.h. in umgekehrter Reihenfolge alles wieder zusammenbauen. An der Tür ist noch eine Fahne für elektrische Erdung, bei der Montage der unteren Schraube berücksichtigen.

9. Um den Paßsitz wiederherzustellen, die beiden größeren Schrauben vorsichtig anziehen. Ich habe nach jeder halben Schraubendreherumdrehung gewechselt, damit das Röhrchen sich wieder schön auf den Dichtring aufzieht. Ich würde hier keinesfalls maschinell vorgehen, da ich den Gewinden nicht allzuviel zutraue. Bei mir ist dann auch alles gutgegangen. Den Dichtgummi am Schluß nicht vergessen, sonst Sauerei. Wenn er sich nicht (mit einigem guten Zureden) sauber aufschieben läßt, ist das Röhrchen noch nicht wieder in Endposition, dann muß noch weiter geschraubt werden.

10. Dann die Türe schließen und der große Test: Kaffee marsch! Und siehe da, es sprudelt, als hätte er nie was anderes gemacht. Die Störungsursache habe ich letztlich nie ermittelt, ist mir aber auch wurscht.
Hauptsache, das Ding geht endlich, und mit den (knapp) 24 Stunden Installationszeit habe ich den berüchtigten Saeco-Kobolden meinen Tribut für die nächsten x Jahre geleistet.

Ich hoffe, diese kurze Anleitung ist für andere mit demselben Problem hilfreich. Falls jemand in diesem Forum dazu noch eine Frage hat, helfe ich gern, so gut ich kann.
Nochmals bedanken möchte ich mich bei allen, die meine Posts gelesen haben und natürlich bei KSB, der mir über die schweren Stunden meiner Verzweiflung am Sonntagmorgen bis ca. 2:00 Uhr hinweggeholfen hat.

Scotti