Saeco Vienna nach Platinenaustausch nur noch gleiche Kaffeemenge

[Y2Solution]

Hallo!

Nachdem vor einer Weile die Vienna von meinen Eltern nur noch Funken sprühte hab ich mich der Sache angenommen. Ich hab mir per Ebay ne reparierte Platine besorgt und diese verbaut und siehe da, es gibt wieder Kaffee.
Ein Problem tritt allerdings jetzt auf:
Ich kann die Kaffeemenge nicht einstellen, sondern der Automat brüht für jede Einstellung des Kaffeemengen-Drehrädchens die gleiche Menge Kaffee (ziemlich wenig, ca. 1/2 Tasse). Danach geht die rote Warnleuchte an und ich kann nichts weiter tun, als das Gerät ausschalten. Eine zweite Tasse lässt sich direkt nicht brühen.
Nach dem Wieder-Einschalten lässt sich dann wiederum eine Tasse brühen.
Um dem Fehler auf die Spur zu kommen habe ich die Maschine nochmals aufgemacht, um zu schauen, ob vielleicht das Drehrädchen in dem Dosier-Poti nicht greift, aber das tut es.
Hat jemand eine Idee, wie man das Problem lösen kann?

Danke im Vorraus!

 

[ksb]

Hallo Y2Solution,

teste alle Funktionen der Maschine - insbesonders die Wassermengenerfassung ("Flowmeter") im Testmodus:

zu wenig Wasser in der Tasse

Gruss KSB

PS:
Die Spannung am "Schleifer" des Potis könntest Du mal daraufhin nachmessen, ob bei Verstellung des Poti eine Änderung stattfindet.

 

[hmilbradt]

Hallo,

Bei der Vienna wird am Poti eine Spannung abgegriffen, digitalisiert und mit den gezählten Impulsen des Flowmeters verglichen.
Das 4k7 Poti liegt an 5 V=. Du sagt nun Poti ist kontrolliert worden und ist o.k.
Es werden variable Spannungen abgegriffen.
Ergo macht das Flowmeter Probleme. In letzter Zeit gab es Probleme, weil am Flowmeter die Schläuche verwechselt wurden.
Sonst muß jetzt die Suche in der Elektronik zum Zählen der Impulse beginnen.

mfg
Harry

 

[Y2Solution]

Nunja...

ich bin dem Link gefolgt und habe den Testmodus eingeschaltet. Dann Poti ganz nach links und den Hahn aufgedreht. Dann die Kaffee-Taste gedrückt und los gings. Leider wurden keine Zählimpulse angezeigt. Die rote LED blieb dunkel.
Da ja das Poti offensichtlich zum Einschalten des Testmodus funktioniert hat (bei Stellung auf max wird eine andere Funktion getestet) habe ich den Fehler beim Flowmeter vermutet. Also das Teil aufgemacht und nachgeschaut. Konnte aber keinen Fehler erkennen.
Tja...also das Ganze wieder zu, wieder Kaffee brühen. Hierbei gab es ein komisches Ergebnis:
1. Brühtest: Kein Wasser (also auch kein Kaffee) kommt heraus, das Pulver landet fast trocken im Restebehälter
2. Brühtest: Noch weniger Kaffee als zuvor in der Tasse
3.-4. Brühtest: Wieder die gleiche Menge Kaffee wie vor dem Test, reproduzierbar das gleiche Ergebnis
Das würde mir die folgenden Vermutungen nahelegen:
Es könnte sein, daß die Maschine verkalkt ist. Aber würde das die ständig gleiche Kaffeemenge erklären?
Was sich dadurch aber noch nicht erklären ließe, wäre die Tatsache, daß die Impulse durch die rote LED nicht angezeigt werden. Woran kann dies liegen, wenn das Poti offenbar (siehe Testmodus) irgendwie funktioniert? Wie kann ich sinnvoll überprüfen, ob das Flowmeter seine Aufgabe wahrnimmt?

Danke und Grüße,
Sascha

 

[hmilbradt]

Hallo,

Hier ist ein Schaltbild des Flowmeters. Der Hallsensor hat als Ausgang einen NPN-Transistor mit offenem Kollector.
Überprüfe die 5 V= Versorgungsspannung und ob Impulse erzeugt werden.
Die Schalltung für den Sollwert, die Spannung am Potiabgriff ist sehr einfach.
Ein gründliches Entkalken der Maschine ist natürlich nicht verkehrt.

mfg
Harry

 

[Y2Solution]

Tausend Dank, sobald ich von der arbeit komme, werd ich mal mein Multimeter auspacken und schauen, was ich finde.

 

[Y2Solution]

Hehe...nochmal für mich doofen bitte!
Also ich hab festgestellt, daß die 5V Spannung wie beschrieben am Flowmeter anliegen.
Aber wie kann ich die Impulse messen, wenn ich die Maschine offen habe? Ohne Wasser dreht sich ja das Flowmeter nicht, oder?

 

[ksb]

Hallo Y2Solution,
prüfe erstmal (bei gezogenem Netzstecker) ob das Flowmeter bei "pusten" in den Schlauch frei dreht - den anderen Schlauch mußt Du abziehen, und das zunächst austretende Wasser z. B. mit einem Küchentuch auffangen.

Gruss KSB

 

[Y2Solution]

Hab ich probiert. Das Flowmeter dreht sich.
Vorhin hatte ich auch noch den Sitz des Hall-Sensors überprüft. Dieser sitzt jetzt exakt ünter dem Kontroll-Löchlein.
Wie gehts weiter?

 

[ksb]

Kann Dein "DMM" Frequenzen messen ?

Wenn ja, miss die Frequenz zwischen "gelb" und "braun".

Wenn nein, miss die Spannung zwischen "gelb" und "braun" und kontrolliere, ob der Pegel sich ändert.

Am Besten verlängerst Du die Leitung bis außerhalb der Maschine, baust diese soweit zusammen, dass Du Wasser zapfen kannst.

 

[Y2Solution]

Hm...nee,

es kann Gleichspannung, Wechselspannung, Strom, Widerstand, akustische Durchgangsprüfung und Transistorentest.
Leider keine Frequenzmessung.

 

[ksb]

Am Besten verlängerst Du die Leitungen bis außerhalb der Maschine, baust diese soweit zusammen, dass Du Wasser zapfen kannst.

Miss die Spannung zwischen "gelb" und "braun" und kontrolliere, ob der Pegel sich ändert, wenn Du mehrfach Wasser zapfst.

Oder miss den Pegel, zieh den Netzstecker aus der Dose, puste, Stecker wieder in die Dose und miß dann nochmal.

 

[Y2Solution]

Okay...werd ich probieren. Ich meld mich dann mit dem Ergebnis!

 

[Y2Solution]

Also...das Multimeter zeigt weiterhin bei Grün/braun 5 Volt an.
Wenn ich wie beschrieben gelb/braun messe, dann liegt die Spannung ebenfalls immer bei 5 Volt, egal wie oft ich den Hahn auf- und wieder zudrehe.
Liege ich richtig, wenn ich mir das so erkläre, daß da irgendetwas eine ungewollte Brücke bildet? Auf jeden Fall macht es den Eindruck, als wenn da etwas nicht stimmt.
Habe ich den Fehler gefunden? Ist vielleicht der Hallsensor defekt? Meint ihr, der Tausch der kompletten Flowmeter-Einheit würde mein Problem lösen, oder geht es vielleicht sogar preiswerter?

 

[ksb]

Hallo Y2Solution,

gehe davon aus, dass Du den Schuldigen gefunden hast - den "Hall-Sensor" gibt es bei Conrad.
Es müßte "Artikel-Nr.: 158623 - 62 ab 1,25 EUR" sein - habe ich aber noch nicht selber eingebaut !

Gruss KSB

PS: Hier ist auch eine Testschaltung bestehend aus 1k-Widerstand, LED und "9V-Blockbatterie" abgebildet

 

[Y2Solution]

Super! Dann werd ich morgen früh mal gleich zu Conrad fahren (habe zwei Läden gleich um die Ecke) und das Teil einbauen.
Bin so gespannt!

 

[hmilbradt]

Hallo,

Der UGN 3140 U ist ein unipolarer Hallschalter. Das U in der Bezeichnung steht offensichtlich für unipolar. Laut Datenblatt schaltet er bei einem magnetischen Feld
von max. 200 Gauß garantiert "ein" und bei min. 5 Gauß wieder "aus". Bipolare Hallschalter benötigen einen Polaritätswechsel des magnetischen
Feldes für beide Zustände. Scwächt sich das Feld nur ab, bleibt der letzte Zustand erhalten oder ist völlig undefiniert.
Im Anhang ist ein Auszug aus einem Datenblatt der Firma PIC GmbH in Nürnberg.
Bei unipolaren Hallschaltern ist wichtig: Reagieren sie auf den magnetischen Süd- oder Nordpol. Die meisten sind südpol-empfindlich.

mfg
Harry

 

[hmilbradt]

ksb schreibt:
PS: Hier ist auch eine Testschaltung bestehend aus 1k-Widerstand, LED und "9V-Blockbatterie" abgebildet

Hallo,

ksb hat eine sehr einfache Testschaltung erwähnt. Mit sehr geringen Mitteln kann so unabhängig von der Platinenelektronik die Funktionsfähigkeit des
Hallschalters (des Flowmeters) festgestellt werden. Wahrscheinlich ist dieser Test für die kurzen Impulse reaktionsschneller als ein DVM.
Wer vergleicht beides mit der Pustemethode und informiert das Forum ??
Beides bedeutet: 1. nach Testschaltung, 2. normale Schaltung mit 4k7 Ohm Kollektorwiderstand und DVM als Anzeigegerät.
Ich möchte dafür meine RP nicht öffnen.
Aber ich bin sehr sicher, daß einige Forumsmitglieder Dir sehr dankbar sein werden.

mfg
Harry

 

[Y2Solution]

Heißt das, daß der Hallsensor, der weiter oben steht nicht funktioniert? (da ja bipolare Bauweise)
Was ist von Artikelnummer 185120 - 62 (Conrad) zu halten?

 

[hmilbradt]

Hallo,

Leider ist der UGN3140U ein Auslaufmodell und kaum noch zu bekommen. http://www.dicofema.de hat ihn im Sortiment, verlangt jedoch € 5,00 pro Stück.
Es muß nach dem Datenblatt, das Du bei http://DatasheetArchive.com downloaden kannst ein unipolarer Hallschalter sein.
Leider ist es nur eine Kurzfassung. Es fehlt eine Angabe über Süd-/ Nordpol-Empfindlichkeit. Meistens beziehen sich die (Plus)Angaben jedoch auf den Südpol.
Nordpol-empfindliche sind recht selten.
Weiter dürfen die Angaben über die magnetischen Feldstärken der Schließ- und Öffnungspunkte nicht zu stark abweichen.
Ein sehr unempfindlicher Hallsensor kann vielleicht vom Permanentmagneten nicht mehr geschaltet werden und liefert keine Impulse.
In den Datenblättern werden für die Schließ- und Öffnungspunkte die Feldstärken in G (Gauß) und mT (Milli-Tesla) angegeben.
Dabei ist 1 G = 0,1 mT

mfg
Harry