Schmorstelle an Vienna Platine

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  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #1
herbie009
herbie009
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Hallo Leute,

gleich vorweg: Problem ist gelöst, ich will aber die dabei gewonnen Erkenntnisse zur Verfügung stellen, da sie mir doch einigermassen kurios vorkommen.

Ich hatte drei defekte Platinen hier, denen ich dank der von Bikermaex im vorletzten Thema zur Verfügung gestellten Schaltunterlagen mal auf die Pelle rücken wollte.

Eine hatte eine auffällige Schmorstelle zwischen Anode und Kathode des Triac T7 und des dazugehörigen Varistior RV1. Beim Einschalten sprang die Punpe sofort an und es fing dort auf der Platine verdächtig an zu qualmen.

Als erstes habe ich die Platine gereinigt, auf Kurzschlüsse hin durchgemessen, von einer anderen Platine einen Satz Triac + Varistor entnommen und wollte diesen austauschen. Mißtrauisch machte mich indesssen, das beide jeweils gleiche Messwerte aufwiesen; aber nun, manche Bauteile sind halt erst bei8 voller Spannung defekt; also eingebaut und: gleicher Effekt.

Nun habe ich erstmal die Ansteuerung vom Pin 16 des µP unterbrochen: Effekt wie zuvor. Da nun aber noch das Widerstandsarray R12 dazwischenlag; - hätte ja auch einen internen kurzen haben können - auch die Leitung vor dem Gate des Triac nochmal gekappt: und siehe da: Pumpe rennt immer noch, Triac qualmt und scheint messtechnisch aber immer noch ok.

Des Drama vorletzter Akt: von einer heilen Platine (!) einen neuen Satz definitiv ganzer Bauteile umgebettet: wir ahnen es schon: Pumpe rennt immer noch!

Kurz vor dem Wurf aus dem Fenster ein letzter Versuch:

Triac und Varistor nochmal ausgelötet, den mittleren Anschluß ausgebohrt und die dazu gehörige Leiterbahn ca 6 mm in Richtung Steckanschluß zurückgeschnitten. Dann Triac wieder rein, den mittleren Anschluß aber auf der Oberseite direkt an Leiterbahnstummel gelötet. Der Varistor hatte nach der Aktion natürlich keinen Platz mehr und ist auf die Lötseite der Platine gewandert, wo er direkt den Triac mit dem Steckanschluß verbindet.

Nach erneutem vorsichtigen Einschalten: Man glaubt es kaum: Ruhe aus Richtung Pumpe. anschließend die Platine auf der Lötseite mit Polyuretan-Lack einbalsamiert (die zwei Mircoschalter natürlich vorher abgeklebt), der soll lt Spezifikationen gut 20 KV durschlagfest sein und nach dem Trocknen wieder eingebaut und sie geht immer noch.

Moral von der Geschicht: trau keinem Digitalvoltmeter, wenn es behauptet, da sei kein Kurzschluß, bei 240 V sieht das plötzlich ganz anders aus.

es grüßt aus Trier euer genervter aber dennoch glücklicher Herbie009
 
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  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #2
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ksb
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Hallo herbie009,

herzlichen Glückwunsch zur (endlich) gelungenen Reparatur und "danke" für Deinen Bericht.

Dieser wird sicher einigen Hilfesuchenden und auch Ungläubigen (wegen "wegkratzen") eine Hilfe sein.

Gruß KSB
 
  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #3
S
schoko68
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Hallo Freunde des guten Kaffees,

auch ich musste leider Bekanntschaft mit einer Schmorstelle an Triac T7 und Varistor RV1 machen.

Nach etwas Suche habe ich dann auch schnell ein paar Ersatzteile geordert, damit meine Göttergattin nicht zu lange auf den geliebten Kaffee verzichten muss.

Im Anschluss bin ich hier auf diesen Artikel gestoßen, wodurch ich etwas stutzig wurde. Auch ich hatte den permanenten Schluss auf der Leiterplatte, der sich sogar durch leichtes glimmen in Szene setzte.

Also habe ich, bevor ich den Lötkolben zum glühen brachte, erstmal die betroffene Stelle mit einem kleine Fräser freigelegt, so dass keine Rückstände mehr für eine leitfähige Verbindung sorgen konnten.
( siehe Bilder ).

Dann habe ich alles wieder zusammen gebaut und siehe da alles lief wieder prima. Also gar keine defekten Bauteile, sondern nur ein reiner Überschlag.

Meine Vermutung ist folgende. Ich konnte feststellen, dass im kalten Zustand der Durchlauferhitzer nicht 100% dicht ist. Es tritt ein wenig Flüssigkeit aus, die aber durch die Erwärmung des Durchlauferhitzers schnell verdampft. Dieser Dampf zieht Richtung Elektronik und schlägt sich dort nieder, was ich auch durch Niederschlag auf dem kleinen Transformator auf der Platine bestätigt fand. Feuchtigkeit auf der Leiterplatte mit ein paar leitfähigen Rückständen aus dem Lötprozess der Elektronik und fertig ist der Überschlag. Durch den Lichtbogen wird Metall verdampft und entlang des Lichtbogen wieder abgeschieden und fertig ist eine schöne leitfähige Verbindung.

Da Feuchtigkeit in solchen Maschinen nie vermieden werden kann, würde sich anbieten die Elektronik mit einem Schutzlack zu versehen, was man eigentlich bei der Preisklasse dieser Geräte auch verlangen könnte. Ich werde mal darüber nachdenken, ob ich das noch nachholen werde.

Denn diesmal war ich in der Nähe, als die Maschine anfing zu schmoren. Ich möchte nicht wissen was passieren kann, wenn man das nicht sofort mitbekommt. Ich denke ein sehr gute Feuerversicherung könnt dann nicht schaden.

Mal was zum Nachdenken, bei einer guten Tasse Kaffee.

Gruss

Schoko
 
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  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #4
C
christosser
Gast
Hallo ihr Freaks!

Ich hoffe jemand von euch kann mich hören! Ich habe ein ähnliches Problem wie ihr, ich denke, es kann nur die Steuerung sein. Das Gerät macht nach dem Einschalten nichts anderes, als die Klappe zwischen Mahlwerk und Brüheinheit zu betätigen.

Die Motoren von Brüheinheit und Steuerung haben 60 bzw. 20 Ohm was doch ok sein sollte ???

Also müsste es die Steuerung sein?

Könntet ihr bitte die beiden Bauteile, die ihr da erwähnt habt durchgemessen werden?

Danke!
 
  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #5
K
ksb
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Hallo christosser,

das Problem liegt an der Steuerung - vermutlich am Triac oder dem Varistor des Dosiermagneten (="Klappe zwischen Mahlwerk und Brüheinheit ").

Untersuche erst einmal die Leiterplatte (BEI GEZOGENEM NETZSTECKER!) auf Brand- bzw. Kokelspuren.

Der Dosierer (320 Ohm) wird vom Mikrocontroller über den Triac "T5" angesteuert - parallel liegt der Varistor "RV3".

Beide können nur schwer durchgemessn werden, da das Verhalten bei 230 VAC völlig anders sein kann, als bei der Widerstands- oder Diodentestmessung mit 9 VDC.

Wenn Du zuerst den Triac und dann den Varistor auslötest, kannst Du einkreisen, welches Bauteil defekt ist - zieht der Dosierer nicht mehr an, so hast Du "den Schuldigen" gefunden.

Denke bitte unbedingt daran: VOR ALLEN ARBEITEN NETZSTECKER AUS DER STECKDOSE!


Gruss KSB
 
  • Schmorstelle an Vienna Platine Beitrag #6
C
christosser
Gast
Hallo!

Ersteinmal sowas von Danke!

Hab mich heute den ganzen Tag in den "falschen" Foren rumgedrückt in der Hoffnung auf eine Antwort und jetzt DAS.

Innerhalb ein von ein paar Minuten kompetente Hilfe...einfach unglaublich!

So ein neuer Tag, neues Glück! Beschriebene Bauteile entfernt und dann - Nichts, d.h. außer den glimmenden Lampen.

Aber dann das: Da ganz unten sitzt an einer Hebelwippe noch ein Schalter, den ich nicht ruhig gestellt habe. Kurz überbrückt - und zack der Dosier spinnt weiter.

Ich werde jetzt die Bauteile wieder einlöten und den Schalter ganz unten, von dem ich keine Ahnung habe wofür er da ist nochmal brücken.

Allerdings beschleicht mich das Gefühl, das meine "Superelectronica Logica" einen ganz schweren Schaden hat.

Allerdings drängt sich mir die Frage auf: Wie kann ich unterscheiden zwischen Fehlern, die durch die Elektronik verursacht werden und welchen, für die die Komponeten verantwortlich sind?

Wie sollte sich die Elektronik verhalten, wenn eine Komponente nicht da ist oder defekt?

Fragen über Fragen!

Danke schonmal im vorraus!
 
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