Vienna mahlt nicht mehr

[mykey]

Hallo und schönen guten Morgen!

Seit kurem bastele ich an einer defekten Vienna herum, Hauptproblem war die totale Verkalkung der Maschine wodurch vermutlich mangels "Kühlwasser" ein Heizelement des Boilers durchgebrannt ist. Nachdem der Boiler erfolgreich gewechselt wurde und die Maschine total entkalkt wurde funktionieren Heißwasser und Dampf wunderbar - nur Kaffee bekomm ich keinen
Nach dem Einschalten fährt die Brühgruppe einmal schön durch, der Boiler heizt und nach kurzer Zeit des Blinkens schaltet die Kaffee-LED auf Dauerlicht. Soweit, so schön. Drückt man die Kaffeetaste beginnt die LED zu blinken, aber es ertönt kein Mahlwerkgeräusch und nach ein paar Sekunden leuchtet dann das rote Warnlämpchen und die Kaffee-LED.

Nun bin ich zwar kein Vollblutelektroniker, aber ich hab vor kurzem durch Tausch eines Kondensators ein Netzteil wieder zum Leben erweckt - könnte der leicht geblähte 470uF der Übeltäter sein?

Den Mahlwerksmotor hab ich mal gemessen - ca. 60 Ohm, das klingt ok, Spannung hab ich aber nur wenige mV wenn ich den Kaffeetaster drücke - sollten doch 30V sein?

Danke für Eure Hilfe!
mykey

 

[hmilbradt]

Hallo,

den "leicht geblähten" Elko solltest Du austauschen. Der Mahlwerksmotor mit ca. 60 Ohm ist o.k. Seine Betriebsspannung beträgt jedoch ca. 190 V=.
Die 230 V~ werden durch die Brücke gleichgerichtet. Da durch den geblähten Elko eventuell die 5V= spannung für den µP nicht sehr stabil bleibt, tausche zuerst den Elko und teste die Mühle erneut.
Was macht der Getriebemotor in beiden Drehrichtungen ??

Benutze bei der Fehlersuche den Testmodus ..
Den Testmodus der Vienna hat Gitty hier beschrieben ...........
http://www.kaffee-service-balzen.de/phpforum/viewtopic.php?t=1811



mfg
Harry

 

[mykey]

Hello!
Das mit dem Testmodus muss ich mir erst ansehen, der Kondensator ist jetzt getauscht, leider kein Unterschied zu vorher. Vermuten würde ich dass einer der Leistungstransistoren defekt ist und deshalb keine Spannung zum Mahlwerk gelangt.

Gibt es sonst etwas was hier versagen könnte? Ich denke, dass das erste nach dem Knopfdruck der Start des Mahlvorgangs ist - ev. wartet die Logik aber auf etwas anderes?

Das Mahlwerk läßt sich im übrigen mit einem Imbus gefühlsmäßig leicht drehen - also man spürt den Widerstand des Getriebes aber es klemmt nicht und hakt auch nix.

Danke und schöne Grüße,
Mykey

 

[hmilbradt]

Hallo,

Was machen die Getriebemotortests ???
Mit dem Elko-Wechsel wollte ich ausschließen, daß durch 5 V= Spannungsschwankungen der µP zu schwache Zündimpulse liefert, die den Triac nicht "durchschalten" können.

mfg
Harry

 

[mykey]

Hallo wieder!
Heut hab ich das mit dem Testmodusdurchgespielt - also da klappt alles - bis auf das Mahlwerk, da gibt die Maschine keinen Mucks von sich. Brühgruppe, Pumpe, etc. arbeiten einwandfrei. Fehler in der Logic schließ ich also mal aus.

Leider fehlt mir die Möglichkeit (190V=) den Motor auf Funktion zu prüfen, da aber mein Multimeter keine Spannung zur "Mahlzeit" angezeigt hat, wird wohl "der Triac" nicht zünden - bloß, hier endet mein elektronisches Wissen - welches der dreibeinigen Teile ist den das wieder? Viele sinds ja nicht, aber ohne Schaltplan find ich den nie...

Danke schon für die Hilfe, wenn das jetzt klappt gibts eine Kaffeeparty!
Schöne Grüße,
Mykey

 

[hmilbradt]

Hallo,

vermutlich kann bei Dir der Triac T4, ein BTB06-700SW, nicht mehr durchgeschaltet werden. Dieser Triac ist laut Forumsberichten schwer zu finden.
Gute Ersatztypen sind die Triacs TIC 216M und TIC 216N, die bei Conrad im Katalog stehen.
TIC216M -- 600 V, 6 A, max. Igt = 10 mA.
TIC216N -- 800 V, 6 A, max. Igt = 10 mA.

mfg
Harry

 

[mykey]

Hello!

Jetzt hab ich den T4 ausgetauscht, leider keine Veränderung.
Kann aber auch sein, dass ich mit meinen Lötkünsten die Platine beschädigt habe - an welchen Punkten müßten die Beinchen Verbindungen haben? Da die Metallhülsen mit herausgekommen sind fürchte ich, dass ich keine Kontakte herstellen konnte, das Lötzinn perlt einfach ab.
Werd ich wohl eine neue Platine brauchen...? Bloß woher?

Danke und schöne Grüße,
mykey

PS: Wie checkt die Maschine eigentlich ob genug Wasser da ist? ich konnte keinen Messfühler entdecken?

 

[hmilbradt]

Hallo,

Wenn bei Dir Hülsen beim Entlöten des Triacs entfernt wurden, könnte es bedeuten, daß Deine Platine schon vorher korrigiert wurde.
Bei zweiseitigen Platinen haben auch die Seitenwände der Durchführungen einen Kupferbelag. Er verbindet die Leiterbahn der einen Seite mit
der Weiterführung der Bahn auf der anderen Seite oder auch nur einem Lötpad eines Bauteils auf der anderen Seite. Ist der Kupferbelag in der Durchführung
mangelhaft können passende Hülsen diesen Schaden beseitigen.
Wenn jetzt auch das Lötzinn abperlt, fehlt an diesen Stellen auf der Platine offensichtlich das "Kupfer".

Eine gebrauchte und überprüfte Platine gibt es bei http://www.dicofema.de/docs/start.html .

mfg
Harry

 

[mykey]

Hi Folks! Da bin ich wieder... nach erfolgloser Neueinlötung des Triacs durch einen begandeten Elektroniker hab ich gehofft - leider vergebens. Das Mahlwerk geht noch immer nicht los - definitiv keine Spannung am JP1. Und eine neue Platine ist mir noch zu teuer, da muss doch vorher noch wo was zu basteln sein!!!
Kann ich mit einem Multimeter irgendwo messen ob der Triac überhaupt eine Steuerspannung vom µP bekommt? Muss ja irgendwo einen Messpunkt geben wo man sich ranklemmen kann?

Danke und schöne Grüße,
Mykey

 

[ksb]

Hallo mykey,

Du könntest zwischen "Gate" des Triacs und Masse nachmessen, ob angesteuert wird. Das "Gate" ist das rechte "Bein", wenn Du die Schrift lesen kannst / das Kühlfähnchen hinten ist.

Die "Masse" liegt am linken Bein.

Befestige die Meßleitungen am Besten mit "Spinnenbeinen" bei gezogenem Netzstecker !

Achte darauf, dass kein Kurzschluss entsteht!

Wenn keine Ansteuerung messbar, verfolge die Leiterbahn über das Widerstandsnetzwerk / Widerstandsarray (220 Ohm - bitte nachmessen) bis zum Controller.

Gruss KSB

 

[mykey]

Hallo miteinander!

Hat jetzt berufsbedingt etwas länger gedauert bis ich wieder an meiner Saeco basteln konnte - aber dafür gibts auch eine Erfolgsmedlung!

Bei mir war der große keramische 9 Watt Widerstand durchgeglüht - ein einfaches Messen über den Widerstand brachte dieses Ergebnis, dort darf nicht viel mehr als seine 4.7 Ohm zu messen sein (wenn ichs noch aus dem Elektronikunterricht im Kopf hab dann ist das bei Parallelschaltung von Widerständen wegen Kehrwertaddition so, ergo mess ich bei defekten Widerstand den ganzen restlichen Schaltkreis der wesentlich höhere Ohms anzubieten hat ;-) Korrigiert mich wenn das falsch ist)

Flugs den bösen Wicht ausgelötet, ein 11Watt 4.7 Ohm Widerstand vom Con**d tuts doch sicher auch!

Nun tut die Maschine seit letzten Monat wieder ihren Dienst *FREU*

Hoffentlich hilft die Info auch mal jemanden anderen weiter, ich finde ihr habt hier ein tolles Forum - Danke für die Unterstützung, ansonsten hätt ich wohl schon ganz zu Beginn aufgegeben.

Schöne Grüße,
Mykey