Vienna SUP 018 Boiler J, zu niedrige Kaffeetemperatur

[emir]

Hallo 2Flow,

mache eine Grundrevision an der o.g. Maschine und möchte die Kaffeetemperatur erhöhen, da diese im Vergleich mit meiner alten Alluboiler-Ausführung um einige Grad Celsius geringer ist.
@ 2Flow: laut Deinem Beitrag vom 27.06.2012, 17:26 bzgl. der Kaffeetemperatur

Link:
http://www.saeco-support-forum.de/vienna-cafe-serie/41963-boiler-entkalken-vienna-sup-018-a.html

Zitat:

deine hauptplatine, sehr wahrscheinlich eine m5av1-8, besitzt eine temperaturkennlinie für den ovalboiler. im betrieb mit dem boiler j kann die kaffeeausgabe ein paar grad zu gering sein. ist aber nicht weiter schlimm, da ein parallel zum temperatursensor eingelöteteter 85 kohm widerstand abhilfe schafft. kaum aufwand und kostet fast nichts. dies ist keine bastellösung, sondern wird bei saeco teilweise ab werk in dieser form praktiziert.





den kleinen schwarzen jumper auf platinenplatz jp9 ziehe auch ab.

anschlussplan für den boiler j kann ich bei bedarf einstellen

Die Platinenkennung an meiner original Boiler J lautet: m5AV 1-13 (1.8.156.53.58.R7)

Frage:
1. Trifft Deine damalige Aussage auch auf diese Platine m5AV 1-13 zu?
2. Wenn ja, wird der 85 kOhm Widerstand von aussen, auf die beiden Lötstellen des Temperaturfühlers wie auf Deinem Bild zu sehen ist, aufgelötet?
3. Würde ich noch den o.g. Schaltplan benötigen?
4. Soll der Jumper "jp9" auf der Platine entfernt werden?

Danke im Voraus

 

[Gast28056]

hallo,

Frage:
1. Trifft Deine damalige Aussage auch auf diese Platine m5AV 1-13 zu?

ja. die -13er ist aber eigentlich schon für den boiler j optimiert. jumper jp 7 (sollte nach innen gejumpert sein, falls noch nicht geschehen)

2. Wenn ja, wird der 85 kOhm Widerstand von aussen, auf die beiden Lötstellen des Temperaturfühlers wie auf Deinem Bild zu sehen ist, aufgelötet?

ja, sofern die temperatur durch die jumperstellungen nicht ausreichend erhöht werden kann.

3. Würde ich noch den o.g. Schaltplan benötigen?

schaltplan_vienna_boiler_j.pdf

umbauanleitung_Vienna_Boiler_Alt_auf_Neu.pdf

4. Soll der Jumper "jp9" auf der Platine entfernt werden?

nein, nur bei der -8er



mfg

 

[emir]

Danke 2flow für die schnelle Antwort!

ja. die -13er ist aber eigentlich schon für den boiler j optimiert. jumper jp 7 (sollte nach innen gejumpert sein, falls noch nicht geschehen)

Anbei ein Originalbild der Platine.
Der Jumper JP 7 ist wie von Dir beschrieben innen gesteckt!? Korrigiere mich bitte fals ich falsch liege.
Habe kein Thermometer um die Kaffeetemperatur messen zu können, trotzdem rein subjektiv beurteilt ist diese bei der Boiler J "kälter" als bei der Oval-Aluboiler-Maschine.
Welche Änderungen könnten diesbezgl. an der Platine vorgenommen werden?

 

[Gast28056]

hallo,

jumper passen.

zunächst solltest du unbedingt die temperaturen mit einem thermometer messen. alles andere macht keinen sinn.

sofern ein gebrauchter boiler j verbaut wurde muss dieser frisch mit einem amidosulfonsäurehaltigen entkalker entkalkt werden. der boiler j ist empfindlich gegen verkalkung, was sich nachteilig auf die temperatur auswirken kann.

es gibt nur die lösung mit dem parallel geschalteten widerstand im thermosensor. ca. 85 kohm haben sich bei mir bewährt.

ehrlich gesagt akzeptiere ich bei nachrüstung des boiler j etwas geringere temperaturen. ich habe bei einer 13er platine noch nie den widerstand eingelötet, bei einer 8er schon.

mfg

 

[emir]

Hallo 2flow,

die Maschine wurde nicht umgebaut und hat original den Boiler J laut Aufkleber unten am Gehäuse.
Eine Reinigung des Boilers mit Amidosulfonsäure, wie von Dir empfohlen, habe ich vor der Demontage mehrfach durchgeführt. Der Durchblastest im demonierten Zustand ist frei. Der Sensor hat bei +22,3°C einen Widerstand von 1935 Ohm.
Eine Temperaturmessungen kann ich nicht durchführen da ich kein Thermometer für diesen Temperaturbereich besitze.

Welches handelsübliche Thermometer würdest Du dafür empfehlen?

Im Zuge der Reinigung möchte ich das Mahlwerk, Getriebe samt Motor (Kollektor) reinigen und ev. neue Kohlebürsten einbauen. Dazu noch einige Fragen:

1. Sollte ich die Kohlebürsten ersetzen (+ ist 5,8mm, - ist 5,4mm)?
2. Wie wird das Getriebe mit den eingebauten Kugeln demontiert? Gibt es dazu eine Explosionszeichnung oder eine Anleitung?
(siehe unten Bild A, rechts)
3. Die genauen Positionen der 3 Druckfedern samt den dazugehörigen 3 Kugeln (Bild A, links), bekomme ich nach der bisherigen Demonatge nicht mehr hin !?

Vielen herzlichen Dank im Voraus!

 

[Gast28056]

hallo,

Welches handelsübliche Thermometer würdest Du dafür empfehlen?

mit dünner messspitze, also nichts träges. bratenthermometer wäre geeignet o.ä.

Sollte ich die Kohlebürsten ersetzen (+ ist 5,8mm, - ist 5,4mm)?

die kann man noch lassen. mit diesem maß (ca. hälfte runter) halten noch ne gute weile.

Wie wird das Getriebe mit den eingebauten Kugeln demontiert? Gibt es dazu eine Explosionszeichnung oder eine Anleitung?

anleitung zum getriebe demontieren ist mir hier im forum nicht geläufig. wenn du an die getriebezahnräder ran möchtest drehe die mittlere linksgewinde-schraube rein. drehe so lange bis der weiße deckel mit den kreisförmig angeordneten kugeln sich langsam hochdrückt. aufpassen, die kugeln sind ruck zuck weg auf nimmer wiedersehen. anschließend können die getriebezahnräder entnommen werden. also ich mache das nur, wenn kaffeemehl in das getriebe eingedrungen ist.

Die genauen Positionen der 3 Druckfedern samt den dazugehörigen 3 Kugeln (Bild A, links), bekomme ich nach der bisherigen Demonatge nicht mehr hin !?

schwarze verteilscheibe in die 3 gummipuffer einsetzten, die 3 federn in die 3 löcher einsetzen, 3 kugeln oben auf die federn legen, mahlkegel aufsetzen, bohneneinzugsschnecke einsetzen (lage unterer quersteg beachten), mittige schraube einsetzen und anschrauben (der quersteg muss beim anschrauben in den unteren schlitz der verteilscheibe reinrutschen)

achtung: auf dem bild deines mahlwerks fehlt noch die weiße kunststoffabdeckung oberhalb des kugellagers. so kannste das nicht zusammenbauen, da kaffeemehl in das kugellager und anschließend ins getriebe eindringen kann.

mfg

 

[emir]

Hallo 2flow,

danke für die Anleitung, die Demontage hat wie von Dir beschrieben sehr gut funktioniert und es ist mir keine einzige Kugel weggerollt, da ich ein Backblech als Auffangschale genutzt habe .

achtung: auf dem bild deines mahlwerks fehlt noch...

Ja richtig, die weiße Kunststoffabdeckung oberhalb des Kugellagers wird noch drauf montiert.

Welches Fett wird für das Getriebe verwendet?

Möchte noch den Kollektor und die Lagerbüchsen am Motor reinigen und letztere ölen. Jedoch ist das Blech-Gehäuse mit den Kunststofflagerhaltern Form- und Stoffschlüssig verpresst.

Wie kann ich den Motor zerstörungsfrei öffnen?
Kann das Antriebsritzel von der Welle abgezogen werden?

Danke vorab

 

[Gast28056]

hallo,

Welches Fett wird für das Getriebe verwendet?

ich habe spezielles getriebefett aus der elektrowerkzeuge-branche. dies nutze ich auch für die getrieberäder am brühgruppenantrieb. es sollte nicht steif sein wie z.b. manches silikonfett.

Wie kann ich den Motor zerstörungsfrei öffnen?

das lasse mal bleiben, zerstörungsfrei wird das nix.

Kann das Antriebsritzel von der Welle abgezogen werden?

nicht wirklich. das ist mit passsitz verpresst.

es besteht keine notwendigkeit den kompletten motor zu zerlegen. bei relativ öligen/fettigen mahlwerksmotoren, die beim mahlen richtig ölverbrannt riechen, gehe ich mit der radikalkur ran. motor komplett mit verdünnung auswaschen bis keine schwarze brühe mehr auskommt, anschließend flüssigkeitsreste abschütteln und gut austrocknen. ich schmiere hinterher nirgends nach. die motoren sind diesbezüglich relativ robust.

mfg

 

[emir]

Hallo 2flow,

vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe!

Die Maschine läuft nach der gründlichen Reinigung wieder und die ursprünglich zu niedrige Kaffeetemperatur ist nach einem weiteren Entkalkungsvorgang des Boilers J, im ausgebauten Zustand, entsprechend heiß genug.
D.h. am Auslauf gemessen 83°C und in der Tasse zwischen 71°C bis 75°C. Die selben Werte messe ich an der Alu-Boiler Maschine auch.
Somit hat sich das Einlöten eines Widerstandes, wie Anfangs geschrieben, auf der Platine " m5AV 1-13 (1.8.156.53.58.R7)" erübrigt!


1000-fachen Dank