Vienna (SUP18M) erfolgreich auf DLEH umgerüstet

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  • Vienna (SUP18M) erfolgreich auf DLEH umgerüstet Beitrag #1
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tsteinke
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Hallo allerseits,
ich habe heute erfolgreich eine Vienna SUP18M von 1999 von Boiler auf DLEH einer Royal Professional umgerüstet und möchte hier von meinen Erfahrungen berichten.

Ich hatte die Vienna schon vor einiger Zeit auf dem Tisch (Boiler undicht) und hatte diese wieder funktionsfähig bekommen (Boiler geöffnet, ca. einen Eßlöffel Kalkbrocken rausgeholt, gründlich entkalkt und neu abgedichtet). Nach ca. 6 Monaten heizte sie aber nicht mehr auf; die Heizschleife war durch.

Anstatt nun wieder einen neuen Boiler zu besorgen, fand ich Infos darüber, die Maschine auf den viel effektiveren Durchlauferhitzer umzubauen. Es gibt da zwar einen Umbausatz auf Edelstahl-DLEH, aber 100 EUR wollte ich in das alte Schätzchen dann doch nicht mehr investieren.

Aber ich hatte noch einen alten, völlig verkalkten und undichten DLEH meiner Royal Professional von 1999 (SUP16) rumliegen; und ich fand bei meinem Lieblings-Ersatzteil-Lieferanten (Sponsor dieser Seiten) für knapp 10 EUR ein Adapterstück, um den DLEH auf eine Vienna anzupassen.

Nachdem ich den DLEH revidiert hatte (was ein ziemlicher Kampf war: die Schrauben gingen nur mit dem Schlagschrauber raus, wobei alle bis auf eine abrissen, dann konnte ich die restlichen Schrauben samt Gewinde ausbohren, bevor ich den DLEH mit Hammer und Meißel auseinander bekam), baute ich den DLEH ein, was, bis auf den im Weg befindlichen Netzfilter, auch problemlos paßte. Der Netzfilter saß bei meiner Maschine noch auf dem Getriebe; ich versetzte diesen dann einfach unter die Pumpe (dort ist er auch bei den neueren Maschinen; das fand ich auf einem Bild des Innenlebens).

Ich verwendete die Original Temperaturfühler und Thermostaten; das funktionierte auf Anhieb problemlos.

Ein wenig Tuning ließ ich mir noch einfallen: mich hatte an der Vienna immer gestört, daß diese keine Spülfunktion hat. Also baute ich noch einen Kippschalter 2x Um ein; der eine überbrückt den Microschalter der Kaffepulvermeßkammer; der andere unterbricht die Stromzufuhr der Dosiererspule. Wenn der Schaler betätigt ist, läuft die Mühle nicht an, sondern die Kaffeeproduktion startet ganz normal, jedoch ohne Kaffee. Dies reinigt die Brühgruppe sowie den Kaffeeauslauf. Man kann es auch zum Reinigen der Brühgruppe mit einer Kaffeefettlöser-Tablette benutzen.

Den Schalter baute ich mittels einem Plastikstreifen so ein, daß er ein wenig aus den Lüftungschlitzen über der Meßkammer rausschaut; so mußte ich kein Loch bohren, und die Demontage ist kein Problem. Außerdem hält das die Leitungswege kurz, da alle geschalteten Komponenten direkt unter dem Schalter liegen.

Also: bevor ihr das nächste Mal einen neuen Boiler für eine Vienna/Cafe Nova kauft: der Sponsor dieser Seiten hat auch einen fix und fertig montierten DLEH für die Vienna im Angebot, und der ist nur wenig teurer als ein neuer Boiler. Die Montage ist einfach, die Vorteile überwiegen (heizt schneller auf, bessere Dampfproduktion, keine Ansammlung von Kalkbrocken (bei regelmäßiger Entkalkung), leichter revidierbar, haltbarer).

Falls noch Fragen sind: fragen (aber nur hier im Forum, nicht per PN; so hilft es allen).

Mit freundlichem Gruß
Thomas Steinke
 
  • Vienna (SUP18M) erfolgreich auf DLEH umgerüstet Beitrag #2
Coffecup
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Vienna SUP018 mit Boiler J- Incanto Rapid Steam,SBS u. Odea Giro
Hallo


Mit dem Umbau auf DLEH habe ich schon einige mal gemacht und kann nur bestätigen was du zur Funktion hier schreibst.
Interessant wären Bilder wie du den Schalter, und wo, angebracht/montiert hast.
Auch wäre es hilfreich für den einen oder anderen der das versuchen möchte wie der Schalter angeschlossen wird (Kabel, wo angelötet/aufgesteckt)
 
  • Vienna (SUP18M) erfolgreich auf DLEH umgerüstet Beitrag #3
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tsteinke
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Hallo,
danke für den Hinweis. Wenn die Maschine das nächste Mal in der Werkstatt ist, mach ich ein paar Fotos.

Nur soviel vorab:
1. der eine Umschalter überbrückt in Stellung "Spülen" den Mikroschalter der Meßkammer; dadurch mahlt die Maschine nicht
2. das würde an sich ja schon ausreichen. Allerdings bleibt immer etwas Kaffeemehl in dem Meßkammer, und das würde beim Betätigen des Dosiermagneten in die Brühgruppe fallen. Daher unterbricht in Stellung "Spülen" der zweite Umschalter die Leitung zum Dosiermagneten

Zusammengefaßt:
Stellung "Kaffee": Schalter Dosiermagnet geschlossen; Schalter Microschalter geöffnet
Stellung "Spülen": Schalter Dosiermagnet geöffnet; Schalter Microschalter geschlossen

Daher ist auch ein Schalter 2x Um erforderlich, da ein Ein- und ein Ausschalter benötigt wird.


Mit freundlichem Gruß
Thomas Steinke
 
  • Vienna (SUP18M) erfolgreich auf DLEH umgerüstet Beitrag #4
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tsteinke
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Jetzt die Bilder zum Umbau und zum Spülschalter

Hallo allerseits,
anbei die Bilder nach dem Umbau auf DLEH und Spülschalter.

Bild 388 zeigt die Detailansicht des Schalters

Bild 389 das gleiche als Übersicht

Bild 390 zeigt die Einbaulage des Schalters bei abgenommener Haube. Die Befestigung erfolgte an einem Kunststoffstreifen, der mittels Heißluftfön entsprechend geformt wurde. Dabei erfolgte die Ausrichtung mittels einer provisorischen Befestigung mit doppelseitigem Klebeband nach den Try&Error-Verfahren. Sobald die Position feststand, wurde die Befestigung mit zwei selbstschneidenden Schrauben am Kunststoffchassis hinter der Platine endgültig befestigt.

Bild 391 zeigt die Anschaltung des Schließers an den Mikroschalten der Meßkammer. Der Einfachheit halber habe ich die Kabelenden direkt an die Flachstecker gelötet (nachdem ich diese vom Mikroschasltet gelöst hatte). Dies suggeriert der Maschine, daß die Meßkammer voll ist, und unterbindet das Mahlen.

Bild 392 zeigt die Trennstelle in der Zuleitung zum Dosiermagneten. Hier ist der Öffner zwischengeschaltet und verhindert, daß noch in der Meßkammer vorhandene Kaffeereste in die Brühgruppe fallen.

Bild 393 zeigt den Schalter von der Seite. Man erkennt, daß ein Öffner und ein Schließer beschaltet sind.

Bild 395 zeigt die Chassisansicht nach dem Umbau. Der Netzfilter, der vorher in einer Kunststoffdose auf dem Getrieberücken befestigt war, ist unter die Pumpe gewandert (hier ist dieser auch bei neueren Maschinen befestigt)

Bild 396 zeigt eine Detailansicht des DLEH. Im Unterschied zum Boiler sind die Anschlüsse für Thermostat und Temperaturfühler nun auf der Innenseite. Da aber genügend Platz ist, ist dies kein Problem. Ich habe Temperaturfüher und Thermostat des Boiler verwendet.

Bild 397 zeigt das Chassis eingebaut im Gehäuse, ohne Haube, in der Drafsicht. Wie zu erkenne ist, ist der Abstand ausreichend, da ja keine Anschlüsse nach hinten rausstehen.

Zu den benötigten Teilen für den Umbau: der Sponsor dieses Forums hat sowohl den Adapter einzeln (für diejenigen, welche noch , wie ich, einen DLEH mit zwei Heizschleifen übrig haben) als auch einen bereits mit dem Adapter bestückten DLEH im Angebot. Selbst dieser ist nur wenig teurer als ein Ersatz-Boiler. Und wer einen alten Boiler mal aufgemacht hat, will aus so etwas nie wiedr Kaffee trinken. Ich selbst hatte den alten Boiler einmal revidiert und habe dabei ca. zwei Eßlöffel Kalkbrocken aus dem Inneren geholt.

Zur Funktion des Spülens:
- in Stellung "Kaffee" ist alles normal: der Mkroschalter schließt, sobald die Meßkammer gefüllt ist; dann zieht der Magnet an (Klack-Klack) und befüllt die Brühgruppe; dann beginnt der normale Brühvorgang.

- in Stellung "Spülen" ist der Mikroschalter der Meßkammer überbrückt und die Stromzufuhr zum Dosiermagneten unterbrochen. Wenn jetzt die Bezugstaste gedrückt wird, läuft die Mühle nicht an (da die Maschine ja aufgrund des überbrückten Mikroschalters davon ausgeht, daß die Meßkammer voll ist). Nach einer kurzen Pause (in der normalerweise der Dosiermagnet betätigt würde) fährt die Brühgruppe in Brühstellung, und die Spülung beginnt. Dabei wird die Wassermenge von der Einstellung des Wassermengenreglers bestimmt.

Uff, viel zu lesen. Ich hoffe, es ist verständlich. Ansonsten gilt wie immer: Fragen ? Fragen !

Mit freundlichem Gruß
Thomas
 
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