Brandschaden SUP12DE

[filou62]

Hallo,
habe gerade eine MC+ in Behandlung.
Die Leistungsplatine ist im Bereich von JP9 (Heizung) total abgebrannt (Leiterbahn zum T12 und daneben liegende).
Habe nun die Leiterbahnen restauriert und einen Folgeschaden auf der Steuerungsplatine Repariert (Kondensator verkohlt).
Nach dem Reinigen der Platine habe ich sie mal kurz ans Netz gehängt.
Das Display zeigt "Satzbehälter fehlt". Soweit so gut.
Nun die Frage: Was kann diesen Kurzschluß verursacht haben. Habe die Heizungen durchgemessen - OK. Die Magnetventile haben auch keinen Kurzschluß.
Was sollte ich noch durchmessen, um einen erneuten Kurzschluß zu vermeiden?

 

[ksb]

Hallo filou62,

1. miss den Widerstand der Heizung
2. kontrolliere, ob Erdschlüsse vorhanden sind

Wenn Du ganz, ganz, ganz sicher gehen willst, hänge für den ersten Test eine Last (100W Glühbirne) in Reihe zwischen Ausgang und Erhitzer. Natürlich muss der Anschluss und der Aufbau sicher sein.

Gruss KSB

 

[filou62]

Hallo ksb,
JP9 geht auf die große Heizschleife. Habe hier 47Ohm.
Die kleine Schleife hat 123Ohm.
Beide Schleifen haben keinen Erdschluß und nicht einmal einen Kriechstrom im MOhm bereich (habe im größten Messbereich gemessen).
Auch die zweite Heizung (Dampf) hat einen Widerstand von 47 Ohm und keinen Erdschluß.
Kann es sein, daß wenn die Maschine an einem Netz ohne FI gehangen hat und durch Undichtigkeit am Boiler ein Erdschluß entstanden ist, daß dann die Platine abraucht?
Hatte nämlich mal an meiner Royal das Problem, daß beim Entkalken nach einer gewissen Zeit der FI angeschlagen hat, ausgelöst durch einen undichten Schlauchanschluß direkt über den heizungsanschlüssen. Beim Entkalken verdampfte das Wasser nicht und konnte so ungehindert einen Erdschluß verursachen.

 

[ksb]

Kann es sein, daß wenn die Maschine an einem Netz ohne FI gehangen hat und durch Undichtigkeit am Boiler ein Erdschluß entstanden ist, daß dann die Platine abraucht?

ja, dass kann sein !

 

[filou62]

Hallo,
vorhin habe ich die Steuerung wieder eingebaut und mal kurz eingeschaltet.
Gleicher Effekt wie beim Abbrennen der Platine nur daß ich diesmal schneller war als das Feuer.
Nach genauer Inspektion der restaurierten Leiterbahnen habe ich festgestellt, daß die Ansteuerung (Gate) für T8 wiederum durchgebrannt ist und somit der Verursacher des ersten Brandes war. Die danebenliegende Ansteuerung für T17 könnte auch betroffen sein.
Hatte zum Testen alles außer der Warmhalteplatte angeschlossen (dürfte ab er nichts ausmachen). Der Getriebemotor hat ca. 30 Ohm.
Habe die Steuerung wieder ausgebaut, repariert und kurz ans netz gehängt.
Display zeigt wie gestern "Satzbehälter fehlt".
Was könnte ich jetzt noch im ausgebauten Zustand nachmessen?

 

[ksb]

Hallo filou62,

wenn in der Gate - Leitung ein so hoher Strom fliesst, dass eine Leiterbahn abbrennt, dürfte:

a) entweder der Triac defekt sein, ein Kurzschluss an seinen Anschlüssen vorliegen oder seine Gateleitung eine Fehlverbindung zu einem anderen Potential haben.

b) zusätzlich muß ein weiterer Fehler in der Ansteuerung vorliegen.

Kontrolliere alle Bauteile in diesem Bereich:

1. Miss den / die Gatewiderstände nach
2. Kontrolliere auf Fehlverbindungen zu anderen Potentialen.

Falls "Kokelstellen" vorhanden sind, kratze diese "großzügig" weg.

Gruss KSB

 

[filou62]

Hallo ksb,
habe die Triacs T8, T17 und T10 mal gemessen.
Bei allen 3en habe ich zwischen A1 und Gate fast 0 Ohm.
Zwischen A2 und Gate bei T8 und T10 richtung unendlich und bei
T17 63 kOhm.
Alle 3 Gateleitungen haben gegen J2 (Nullleiter) 1.3 KOhm und gegen J1 (Phase ) 0 Ohm.

 

[ksb]

Löte die drei Triacs aus und miss diese dann noch einmal nach - recht sicher sind diese aber defekt.

Anschliessend miss noch einmal die "Gates" auf Verbindungen zu anderen Potentialen.

 

[filou62]

Hallo ksb,
habe nun die Triacs ausgelötet. Bei allen 3en ist zwischen Gate und A1
ein Kurzschluß (0 Ohm).
Die Gateleitungen haben weder gegen 0 noch gegen Phase einen messbaren Widerstand.
Die Triacs sind 2 x BTA204 800 und BTA208.
Mein Elektronikfachhändler kennt diese Typen jedoch nicht bzw. sind nicht verfügbar.
Er meinte, daß für den BTA204 auch ein BTA 08 700 verwendet werden könnte.
Für den BTA 208 dann ein BTA16 800 verwendet werden kann.
Ist das so richtig?
Sollten auch die Varistoren getauscht werden?

 

[ksb]

Hallo filou62,

nimm die Ersatz-Typen, die Harry im o. g. Link genannt hat.

Ich möchte jetzt nicht die Datenblätter der Empfehlung des Elektronikhändlers mit denen der Originale im Detail vergleichen......

Die Varistoren können nicht für den Brand verantwortlich sein - da diese aber nicht viel kosten, tausche sie sicherheitshalber aus.

Allerdings solltest Du erst die Ansteuerung der Gates weiter untersuchen - wenn die Triacs einen Kurzschluss haben, wird hier höchstwahrscheinlich noch ein Defekt vorliegen.

Verfolge die Leiterbahnen und miss die Widerstände nach.

(edit KSB: Text mit "ULN2003" gelöscht - war in Gedanken bei "Royal" )

Gruss KSB

 

[filou62]

Hallo ksb,
wenn ich den Leiterbahnen folge, dann müßte der ULN2003 auf der Steuerplatine sein?! Denn auf der Leistungsplatine gehen die 3 gateanschlüsse direkt auf die Steckpins zur Steuerplatine.
Und auf der Steuerplatine ist nur noch der Prozessor und 2 IC's (IC2 und 5).
Sonst ist da nichts bis auf ein paar SMD Widerstände und Dioden.
Ich mache morgen weiter, da ich hierfür doch ein wenig mehr Licht brauche.
Habe auch das Problem, daß die meisten Anschlüsse unter einer dicken Lackschicht verborgen sind. kann da nirgends was messen, ohne diese schicht zu entfernen ...

 

[ksb]

Hallo filou62,

normalerweise befindet sich hier der Controller, ein Reset-Baustein (8 Beine) und ein EEPROM (8 Beine).

(edit KSB: Text mit "ULN2003" gelöscht - war in Gedanken bei "Royal" )

Zum Messen mußt Du ggf. den Schutzlack entfernen oder Dir Punkte suchen, an denen Du messen kannst.

Gruss KSB

 

[filou62]

Hallo ksb,
habe nun doch noch weitergesucht.
Auf meiner Steuerungsplatine gibt es außer den von Dir genannten Bauelementen nichts weiter. Wie sieht denn dieser ULN2003 aus?
Habe aber bei der verfolgung der Leiterbahnen 2 SMD Widerstände entdeckt, die vermutlich defekt sind. kann keine Aufschrift mehr entziffern. Diese liegen in der gateleitung ... Es sind dies R29 und 61. Auf allen anderen die daneben liegen steht 101. können hier auch "Normale" Widerstände benutzt werden?

 

[ksb]

Hallo filou62,

Die Widerstände der Gates liegen m. E. alle nebeneinander, so dass Du den Wert durch eine Vergleichsmessung ermitteln kannst.

(edit KSB: Text mit "ULN2003" gelöscht - war in Gedanken bei "Royal" )

Anstelle der SMD-Widerstände kannst Du auch bedrahtete verwenden - löte diese aber mit leicht gebogenen Drähten ein, so dass die Anschlüsse bei Wärmeausdehnung nicht abreissen.

SMD-Widerstände gibt es auch bei Conrad zu kaufen.

Gruss KSB

 

[filou62]

hallo ksb,
habe diese Platine ...

 

[ksb]

(edit KSB: Text mit "ULN2003" gelöscht - war in Gedanken bei "Royal" )

 

[filou62]

Hallo,
ich mach jetzt feierabend. Muß morgen wieder arbeiten.Melde mich aber
wieder, wenn die teile eingelötet sind.

Gute nacht und Danke nochmals

 

[ksb]

ich war auf einem falschen Trip (Royal Cappu) - Deine Platine hat keinen ULN.....

 

[filou62]

Hallo,
ich nun zwischendurch mal Zeit, die Bauteile auszuwechseln.
Habe zuerst einmal nur mit den Sensoren angeschlossen und im Testmodus eingeschaltet.
Sensoren werden im Display angezeigt. Habe dann die einzelnen Aktoren betätigt. Die Platine war soweit noch IO.
Habe dann die Aktoren ohne die Heizungen angeschlossen und auch wieder im Testmodus gestartet.
Beim Betätigen des Getriebes (auf und ab) lief sofort das Mahlwerk los, Mahlwerk und Klopfdosierer ging auch, die Pumpe jedoch nicht.
Maschine ausgeschaltet und normal eingeschaltet.
Gleich nach dem Einschalten (Maschine wollte Selbsttest durchführen) hat's gleich irgendwo um die Triacs 8,10,17 oder um den Brückengleichrichter gekokelt. Sofort wieder ausgeschaltet ....
Da der Brückengleichrichter für die Spannungsversorgung des Getriebes zuständig ist habe ich diesen in Verdacht.
Hat hierzu einer eine Idee?

 

[ksb]

Hallo filou62,

dann miss bitte noch einmal alles durch und kontrolliere die Leiterplatte auf Kokelstellen:

1. Widerstand Motorstecker "gelb-gelb" Sollwert 130 Ohm
2. Widerstand Motorstecker "rot-blau" Sollwert 25 Ohm
3. Dosierer ca. 300 Ohm
4. Mahlwerk ca. 60 Ohm
5. Erhitzer ca. 50 Ohm
6. den Brückengleichrichter der Stabilisatorschaltung (Diodentest)
7. Alle Triac "A1" - "A2" - "Gate"

Gruss KSB