Brühgruppe blockiert (mal etwas anders)

Nosfearatu · 04.09.2015

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Ja/Ja
- Messgerät vorhanden: Multimeter / Oszilloskop
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Siemens TC55002

Hallo liebe Technikspezialisten!
Nachdem mein KVA mich jetzt über ein Jahr in Ruhe gelassen hat gibt's endlich mal wieder was zu tun

Es gab die schon viel besprochene Thematik mit der blockierten Brühgruppe, die ich aber dank diverser Beiträge hier (mehr oder weniger) erfolgreich Lösen konnte.
Vielen Dank an hmilbradt und ksb an der stelle! Eure beschreibungen sind Klasse!

Ich habe den TIP33c durch einen BD245 ersetzt und auch die Z-Diode gewechselt. Danach ließ sich das Getriebe wieder super im Testmodus bewegen. Also habe ich die Maschine wieder zusammen gebaut.

Jetzt kommt das spannende: Das fahren in Brühstellung klappt ohne Probleme, alles klingt wie gewohnt, auch der Kaffee wird wie gewohnt gebrüht. Beim zurück-fahren jedoch höre ich in 80% der Fälle nur ein Brummen, gefolgt von der Meldung "Brüchgr. Block". Durch aus und wieder einschalten lässt sich das meisstens beheben, beim selbsttest fährt die Brühgruppe wieder in Ausgangsstellung. Bei den anderen 20% der Fälle passiert alles wie gewohnt. Jedoch lässt sich die Brühgr. IMMER im Testmodus fehlerfrei bewegen.
Hat jemand eine Idee?

Nosfearatu · 06.09.2015

Ich habe die Kaffeemaschine wieder zerlegt um mal etwas zu Messen...
Demnach hat der Getriebemotor (gemessen an der Platine) beim Verfahren im Testmodus +- 35VDC, und 0 bis 35VAC (schwierig zu Messen da der Wert stark schwankt)
Wenn besagtes brummendes Geräusch auftritt Messe ich ca. 1VDC und 1VAC...
Hat jemand ne Idee?

uhrmacher · 07.09.2015

Ist die Gleichrichterbrücke in Ordnung? Messe die 4 einzelnen Diodenstrecken.

Nosfearatu · 07.09.2015

Hallo Uhrmacher!
Ich habe besagten Gleichrichter D4 im eingebauten Zustand per Diodenfunktion des Multimeters überprüft, der Gleichrichter sieht gut aus.
Messung ergab in jeweilige Durchlassrichtung 0,56V, in Sperrrichtung unendlich bzw. keine Anzeige.
Gibts noch weitere Ideen?

hmilbradt · 07.09.2015

Hast du schon die Drosseln in den Kabeln zum Getriebemotor untersucht ?
Es gab hier häufig Kabelbrüche. Der Beginn eines Bruches kann sich schon mit schwankender Spannung (durch die Lauferschütterungen) an den Getriebemotoranschlüssen bemerkbar machen ...... 4398.Getriebemotor.jpg
Die Drosseln sind im schwarzen Schrumpfschlauch und eine Seite des "starren Anschlussdrahts" ist evtl. direkt mit den Motorkontakten verbunden. Dieses Anschluss-Prinzip neigt zu Brüchen bei zu starken Vibrationen. Ein beidseitiges "Einbetten" der Drossel in flexible Kabel schützt m. E. vor einem erneuten Kabelbruch.

mfg
Harry

Nosfearatu · 07.09.2015

Hallo Harry!
Ja, hatte ich schon vor dem Leistungs-Transistor wechsel untersucht, und jetzt nochmal.
Ich habe den Widerstand der Leitungen des Getriebemotors am Stecker gemessen und dabei recht wild am Kabel gewackelt, es waren immer konstant 20 Ohm

hmilbradt · 07.09.2015

Evtl. hat das Wackeln nicht gereicht. Eine direkte Inspektion der Drosseln kann genauere Daten liefern.

mfg
Harry

Nosfearatu · 15.10.2015

Ein ersetzen der Harten drähte durch Flexible Leitungen hat keine änderung gebracht.
Da ich sonst keine idee habe würde ich raten, dass der Prozessor ne Macke hat...
Falls jemand noch eine Idee hat, bin für jeden Ratschlag dankbar

uhrmacher · 16.10.2015

Gibt es Feuchterückstände auf der Leiterplatte?

Nosfearatu · 16.10.2015

Nein, ich konnte keine finden

Coolmann · 16.10.2015

Könnte der Fehler nicht am Motor selbst liegen? Ich hab noch keinen zerlegt und weis deshalb nicht, ob er Schleifer oder Kohlen hat, vermutlich Schleifer. Da es sich um einen Gleichstrom-Motor handelt, läuft er beim Einfahren der Brühgruppe ja in entgegengesetzter Richtung, könnte ein Verkannten der Schleifer den Fehler verursachen. (Nur meine Vermutung)
Bin gespannt, was der Fehler wirklich war.

uhrmacher · 18.10.2015

Probiere nochmal im Testmodus ob die BG immer sauber fährt, ich kann mir nicht vorstellen das es einen Unterschied macht ob Testmodus oder Normalbetrieb. Denke da eher an Zufall.

Nosfearatu · 18.10.2015

@Coolmann: Nein, es liegt nicht am Motor, der läuft im ausgebauten wie im eingebauten Zustand tadellos. Bin auch gespannt was der Fehler ist

@uhrmacher: Die BG fährt leider immer sauber. Habe das auch mal mit der Brühgruppe meiner Eltern getestet, die bei denen Tadellos funktioniert. Leider mit dem Identischen Fehlerbild.
1. Kaffee wird gemahlen und Dosierklappe betätigt (ohne Probleme, klingt wie immer)
2. Brühgr. fährt in Brühposition (klingt in 90% der fälle wie immer, ohne Probleme - die anderen 10% klingt es anders, kann es aber nicht beschreiben)
3. Pumpe läuft (ohne Probleme, wie immer)
4. Brühgr. soll in ausgangsposition fahren. Man hört dass der Motor brummt, dabei wird der Vorwiderstand (Tassenwärmer) sehr schnell sehr heiß, bis die Maschine mit der Fehlermeldung "Brühgr. Blockiert" aufhört. Das passiert in 95% der Fälle, in den anderen 5% schafft sie es, wobei es klingt als ob sie sich quält.
5. Ich schalte die Maschine aus und gehe in den Testmodus, und fahre die Brühgr. manuell in Ausgangslage. Das funktioniert 100% immer und klingt immer normal, Tassenwärmer wird nur minimal wärmer.
In den einstellungen ist der Tassenwärmer ausgeschaltet.

Nosfearatu · 22.10.2015

Eine interessante beobachtung habe ich noch gemacht: Wenn ich die Maschine mit blockierter Brühgruppe ausschalte, einige sekunden warte, und dann wieder einschalte fährt sie manchmal fehlerfrei beim Selbsttest in die Ausgangsposition zurück.
Die änderung der Funktion nach Spannungsabfall lässt mich erstmal an Kondensatoren denken, nur sind in dem Getriebemotor-kreis keine (soweit ich weiß)...
Vielleicht hilft diese Info jemandem?

hmilbradt · 22.10.2015

Die Siemens TC55002 ist m. E. ein Saeco-Stratos-Clone. Die Platine TK97AV1-2 hat 4 Elkos .... 2 im 5 VDC-Netzteil und 2 rund um den TL7705 (Spannungsüberwachung und Reset). In der Getriebemotorspannungsregelung gibt es keinen Elko.
Die Elkos sollten bei diesem irrationalen Verhalten der CPU ausgetauscht werden. Der 22 µF Elko beim TL7705 puffert die CPU-Betriebsspannung, die vom TL7705 überwacht wird. Elkos altern und verlieren Kapazität. Deine Maschine ist vermutlich schon gut 10 Jahre alt. Als Ersatz wähle Elkos gleicher Kapazität, aber mit einer höheren Temperaturfestigkeit von 105°C.
Bei einigen Stratos-Platinen hat Saeco als Siebelko einen Elko 470 µF / 25 V / 85°C verlötet. Hier sollte ein Elko 470 µF / 35 V / 105°C gewählt werden.
Überlege, ob du zur Stärkung der 5 VDC-Versorgung bewußt "LOW ESR" Exemplare wählst. Sie sind im Einkauf nur wenige Cents teurer. Saeco/Philips verlötet bisher nur in den Schaltnetzteilen der neueren Modelle LOW-ESR-Elkos

mfg
Harry