Brührguppe blockiert – Leistungselektronik i.O.

Coffe4All · 22.01.2019

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Ja
- Messgerät vorhanden: Multimeter, Lötstation
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Saeco Royal Exclusiv Digital (SUP015)
- Elektronik Leistungsplatine: m6av1-7

Fehlerbeschreibung:

Beim Einschalten der Maschine dreht der Motor endlos ohne die Anschlagpunkte zu erkennen und bleibt nach ca 1 Umdrehung mit dem Fehler “Brühgruppe blockiert” stehen.

Bei eingebauter Brühgruppe will der Motor weiter drehen als möglich, was zu herbem Karies im Getriebe führt.

Messungen Motorsteuerung:

Spannung:
rot/blau 32.6 V
gelb/gelb: 84,6 – 85.8 V schwankend während des Drehens

Widerstand:
rot/blau; 18,4 Ohm
gelb/gelb: 132.6 Ohm

Motorgeschwindigkeit normal, so denke ich jedenfalls. - nicht so langsam wie in manchen Youtube Videos.

Messung Steuerplatine Eingang Getriebemikroschalter:
4.98 V rot/schwarz
3.98 V braun/schwarz

Wird die Maschine eingeschaltet, so steht die 2 aktiv und läßt sich nicht herunterfahren. Betätigt man die 1 so fährt die BG nach oben – beide Zahlen sind aktiv – und es geht nichts mehr ~ BG blockiert.

Lässt man die Maschine eine Weile stehen, so kann man BG im Testmodus wieder rauf und herunter fahren. (Deutet auf einen Kondensator?!)

Wenn man den Microschalter für 1 betätigt, so wird die 1 im Display angezeigt. Drückt man die 2 ändert sich nichts – sie wird als Dauersignal angezeigt obwohl der Schalter nicht gedrückt ist

Was habe ich bisher gemacht:
- Getriebe komplett saniert. Neue Schalter, neue Zahnräder, neue Microschalter und neuen Motor.
- Schaltersignal bis zur Platine durchgeklingelt – lösen aus.
- Auf der Leistungsplatine habe ich Zener-Diode, smd Widerstand 100 Ohm, Triac TIP35c, und Elko getauscht.
- die Leistungsplatine komplett getauscht.
- Auf Steuerplatine beide Kondensatoren mit Messgerät auf Kapzitätsverlust geprüft – ohne Befund.

Vielleicht kennt jemand das Verhalten. Irgendein Bauteil muß - vermutlich auf der Steuerplatine - muss der Steuerung ja einen gedrückten MS vortäuschen. - Ich bin ratlos!

Majolika · 22.01.2019

Hallo
willkommen im forum,
was ist mit der bg.zerlegt und alles gereinigt dichtungen alle neu ?

Coffe4All · 22.01.2019

Alles schon geschehen. Es ist alles zerlegt. Das Getriebe offen. Die MS für Tresterbeh. und BG gebrückt, damit die Tests laufen. Es ist ein Elektronik Problem. Keines der Mechanik.

uhrmacher · 22.01.2019

Zieh mal beide Schalter direkt an der Platine ab und schau was der TM sagt. Gibt er immer noch einen Schalter als aktiv aus? Wenn ja musst Du den Weg zum Prozzi verfolgen, da könnte ein C Feinschluß haben.

Coffe4All · 22.01.2019

Danke für Deinen Hinweis. Das hab ich gerade gemacht. Die 2 bleibt stehen - wird also weiter ein Signal vorgetäuscht. Hast Du Erfahrungen welche Kondensatoren da defekt sein können? oder wie man das eingrenzen kann. C8 und C9 sollten da eine Rolle spielen. Da ich kein Elektroniker, weiß ich nicht wie ich die Kondensatoren (SMD beige ohne Aufdruck mit der Bezeichnung CX auf der Platine?! ) messen soll. So weit ich weiß kann man nur die Innenwiderstände messen. Welche Werte wären dann zu erwarten bzw. wie stelle ich fest wo der Feinschluss ist?

Coffe4All · 22.01.2019

Für Position 2 ist der MS zuständig, der auf dem Stecker die PIN 3 und PIN 4 des Anschlusses JP1 belegt (von oben nach unten). Dieser hat direkt den C6 sowie den R12 auf der Steuerplatine. R12 hat die Aufschrift 472- Soll 4,7 kOhm - gemessen 4,67 kOhm. C6 kann ich nicht beurteilen.

ksb · 22.01.2019

Hallo Coffe4All,
löte den Kondensator vorsichtig aus, indem du mit dem Lötkolben schnell nacheinander beide Lötpads erhitzt und den Kondensator dann so verschiebst, dass er zu einem Pad keinen Kontakt mehr hat - ziehe vorher unbedingt den Netzstecker!
Viele Grüße
KSB

Coffe4All · 22.01.2019

Hallo SKB,
zum Verständnis. Ist der Kondensator drinnen und hat einen Kurzen, dann liegt immer Spannung an. Löte ich ihn aus, dann ist der Weg unterbrochen. Dann testen. Ist die Zahl verschwunden, dann ist der Kondensator def. - Mit "den Kondensator" meinst Du den c6, richtig?! Klar ohne Netzspannung. Und löten kann ich das ja auch nur wenn die Leistungselektronik runter ist

ksb · 22.01.2019

Hallo Coffe4All,
die Getriebe-Mikroschalter sind Schliesser - dass bedeutet, in der Endlage ist der Schalter geschlossen und der Eingang wird durch den Schalter auf Masse gezogen. Hat der Kondensator C6 einen Feinschluss, so sinkt die Spannung auch bei unbetätigtem Schalter so weit, dass der Controller einen geschlossenen Schalter erkennt.
Viele Grüße
KSB

Coffe4All · 22.01.2019

Hallo KSB,

hab ich gemacht. Der C6 ist beim Löten zerfallen. Waren "nur" 280 Grad und herunter geschoben. Dabei ist an einer Seite die Kontaktplatte teilweise abgelöst. Aber was viel schlimmer ist. Nach dem Einbau hat es geknallt und der FI ist raus sowie die Feinsicherung. Jedesmal wenn ich die gewechselt habe, und wieder Netzspannung per Schalter gebe, fliegt FI und T8 raus. Was nun?!

ksb · 22.01.2019

Hallo Coffe4All,
das der Kondensator C6 zerfallen und nicht mehr vorhanden ist, hat nicht dein Problem verursacht. Untersuche, ob Lötzinnspritzer einen Kurzschluss bilden, ob du die Platinen richtig zusammengesetzt und richtig angeschlossen hast. Was meinst du mit T8?
Viele Grüße
KSB

Coffe4All · 22.01.2019

T8A richtiger Weise ist eine Feinsicherung. Platine sitzt korrekt. Hatte auch sehr sorgfältig gelötet und die Stelle hinterher gereinigt. Ich sehe keine Lötspritzer. Habe unter einer Lichtlupe gearbeitet. Wie kann ich jetzt vorgehen - und welchen Kondensatortyp muss ic
h da ersetzen?

ksb · 22.01.2019

Hallo Coffe4All,
die Beschriftung T8A bedeutet 8 Ampere träge und ist nicht die Bauteilnummer.
Löst die Sicherung und der FI weiter aus? Wenn ja, suche weiter nach dem Kurzschluss.
Miss den Widerstand zwischen beiden Einspeisungs-Anschlüssen der Leistungsplatine sowie gegen PE (Widerstandsmessung immer spannungsfrei).
Viele Grüße
KSB

Coffe4All · 22.01.2019

Ich nehme an, dass Du die Anschlüsse J1 und J2 meinst. Dort geht je Hellblau und Schwarz als Kabel direkt vom Netzfilter heisst das glaub ich rein- Da messe ich zwischen beiden 2,15 kOhm (gemessen auf 20K-Bereich). PE (Schutzleiter) messe ich zwischen J1 und PE 2Kohm und zwischen Masse (schwarz) und Schutzleiter 48 Ohm. FI wird noch ausgelöst.

ksb · 22.01.2019

Coffe4All schrieb:
zwischen Masse (schwarz) und Schutzleiter 48 Ohm. FI wird noch ausgelöst.

Du hast ein Kabel des Erhitzers falsch aufgesteckt - es darf keine Verbindung zu PE bestehen, denn darüber fliesst nun ein Strom nach PE und daher löst der FI (Fehlstrom)-Schutzschalter aus.....

Coffe4All · 22.01.2019

Du hast recht. ein Stecker war verwechselt. Jetzt habe ich bei beiden also J1 J2 je zu PE eine 0 Ohm Messung.FI löst noch aus. Muss allerdings jetzt Feierabend machen. Vielen vielen Dank einstweilen. Vielleicht kannst Du noch schreiben wie es weiter geht.

ksb · 22.01.2019

Es musst unendlicher Widerstand zwischen J1 und PE sowie J2 und PE messbar sein!

ksb · 22.01.2019

Anschliessend sollte sich die Maschine wieder einschalten lassen, prüfe dann, ob die Brühbaugruppe wieder in beide Richtungen verfährt.

Coffe4All · 22.01.2019

Es ist wirklich alles korrekt angeschlossen. Hatte alle Kabel nummeriert und Fotos gemacht. Ich hatte mich über 0 Ohm schon gewundert. Werde mogen nochmal prüfen und messen.

Coffe4All · 23.01.2019

Die Maschine läuft wieder. Da die Maschine offen ist und man den Boiler bei der Getrieberevision ausbauen muss, hängt dieser im Gehäuse. Das schwarze Kabel hatte offenbar Gehäusekontakt. Jetzt komme ich nur nicht mehr mit Dampf + Espresso in den Testmodus. Die Maschine rennt trotz gedrückter Tasten sofort in den Selbsttest.