Elektronik Brühgruppe bewegt sich nicht mehr. Varistor RV16 verkohlt.

[dermeister20]

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Ja
- Messgerät vorhanden: Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Royal Digital Plus

Hallo Freunde,
ich habe folgendes Problem. Die Brühgruppe hat sich, wenn man einen Kaffe runter gedrückt hat nicht in Endposition bewegt. Das habe ich dadurch bemerkt, da der Behälter der den gemahlenen Kaffe auffängt nur mehr halb unter dem Trichter der Brühgruppe gestanden ist somit ist der halbe gemahlene Kaffe neben die Brühgruppe auf den Boden gefallen.

Ich habe gedacht die Endschalter im Getriebe sind defekt. Hab dann alles zerlegt und die Endschalter erneuert. Danach trotzdem noch das gleiche Problem.

Dann habe ich mit dem Testmodus versucht die Brühgruppe zu verfahren. Ich konnte die Brühgruppe verfahren und plötzlich stieg bei der Platine Rauch auf. Dann habe ich die Maschine ausgesteckt und gesehen das der Varistor RV16 komplett verkohlt ist. (Siehe Foto im Anhang).

Jetzt meine Frage an Euch reicht es den Varistor zu tauschen und alles ist wieder gut? Weiß jemand welcher Varister der RV16 ist? Welche Komponenten sollte ich sonst noch tauschen bei diesem Problem wenn ich schon dabei bin?

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe.

 

[Majolika]

Hallo
willkommen im forum,
zuerst schau nach der bg.zerlegen u.reinigen unter den siebe auch gründlich,evtl.alle dichtungen
tauschen, beim zusammen bau gleich etwas fett an den stözel geben.siehe anhang.

Weiß jemand welcher Varister der RV16 ist?

schau in die anleitung Ersatztypen für (Saeco) Halbleiter Triacs.

 

[dermeister20]

Vielen Dank für die Antwort. An der BG liegt es nicht, da ich noch eine zweite Maschine habe und dort funktioniert die BG einwandfrei. Auch die BG von der anderen Maschine funktioniert nicht mit der defekten Maschine. Hatte mein Problem schon jemand? Einfach den Varistor tauschen und dann läuft sie wieder? Was meint ihr?

Vielen Dank

 

[guenteryeti]

Der Varistor soll den Motor vor Überspannung schützen und das hat er wohl unter Selbstaufgabe zumindest zeitweise gemacht.
Da ist also die Spannungsstabilisierung für den Motor defekt. Nach Tausch des Varistors läuft da bestimmt nichts, nur der Qualm... und der steigt nach oben.
Der Varistor ist ein S07K35, der ab 35 Volt anfängt, den Motor vor Überspannung zu schützen.
Spannungsstabilisierung besteht aus Brückengleichrichter, 33V-Zenerdiode D8 und dem dicken fetten npn-Transistor T1, sowie evtl. einigen SMD-Widerständen R20 an der Basis.
Den Motor kann man mit 12 V Gleichspannung testen.
P.S. Für Prüfung der Motor-Endschalter muß man nichts blind tauschen oder aufmachen, die Schalter liegen am Stecker und sind einfach zu messen (bei laufendem Motor mit Gleichspannung). Allerdings ist es immer besser in so einem Fall gleich die Zahnräder zu warten und fehlende Zähne zu suchen...

 

[dermeister20]

Vielen Dank für deine Antwort. Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? T1, Zenerdiode, Brückengleichrichter und die Widerstände tauschen? Oder kann ich irgendwie überprüfen was tatsächlich kaputt ist? Und dann nur die kaputten Bauteile tauschen?

 

[guenteryeti]

Ich würde erst einmal ohne Auslöterei versuchen, eine erste Info über den Zustand der Bauteile zu bekommen. Also Widerstand ,Diode und Transistor und Brückengleichrichter erst einmal im eingebauten Zustand durchmessen. Gut wäre ein Messgerät mit 'Diodenprüfung'. Insbesondere den Kollektor-Emitterzweig des T1 in beiden Richtungen messen. Falls nicht eindeutig, dann den Brückengleichrichter rauslöten, dann ist das Ergebnis eindeutiger. Bei intakten Bauteilen ist die Z-Diode unausgelötet einwandfrei meßbar. Bei T1 die Basis-Kollektorstrecke und Kollektor-Emitter-Strecke sollten 'diodenänlich' sein, also mindestens in einer Richtung leitend und umgepolt nichtleitend. Wenn da zuviel 'leitend' ist, dann ist verm. der T1 hinüber, da er ja die überschüssige Spannung in Wärme umwandeln soll(te), aber Murphy's Gesetze gelten auch hier...

 

[dermeister20]

So Zenerdiode 0,516VDC in einer Richtung andere Richtung nicht leitend .T1 Basis-Kollektor 0,516VDC in einer Richtung andere Richtung nicht leitend. Kollektor-Emitter auch gleich. Das scheint also zu passen. Brückengleichrichter zwischen + und - 0,516VDC ander Richtung kein Durchgang. Zwischen -und AC 0,493VDC in eine Richtung andere kein Durchgang ebenso bei +und AC. Die zwei 47Ohm Widerstände in Serie konnte ich auch durchmessen. Also jetzt bin ich verwundert. Alle Werte passen. Was soll ich jetzt machen?

Keiner eine Idee?

Bin verzweifelt bitte helft mir

 

[uhrmacher]

die Unterbrechung zwischen Z Diode und Transistor suchen! die Diode muss mit beiden Anschlussen an jeweils 1 Bein von T 1 gehen! tut sie das nicht, bekommt der Motor zu viel Spannung und der Varistor Arbeit für die er sein Leben gibt!

 

[dermeister20]

Beide Verbindungen zwischen Zenerdiode und Collector T1 bzw. Basis T1 haben 0,9Ohm. Da liegt das Problem also auch nicht. Was könnte ich noch probieren?

Folgende zwei Dinge sind mir aufgefallen:

-der Varistor RV16 der bei mir aufgeraucht ist hängt nicht wir im Schaltplan zwischen + und - der Brücke sondern auf der Motorseite der Brücke. Passt hier der Schaltplan nicht?

-die Sicherung T32mA auf der Leistungsplatine hat einen Durchgangswiderstand von 73Ohm. Weiß jemand für was diese Sicherung ist?

Der Motor hat einen Widerstand von 16,3Ohm und der Vorwiderstand (Tassenwärmer) hat 126,7 Ohm.

 

[ksb]

Hallo Dermeister20,

kontrolliere alle Verbindungen gemäß des Schaltbildes - liegt dort auch nur eine Unterbrechung vor, kann der Stabilisator nicht arbeiten. Ob der Varistor direkt auf der Motorseite oder hinter der Brücke angeordnet ist, spielt für die Funktion nur eine geringe Rolle (Unterschied ca. 1,4V). Die Sicherung sichert den Netztransformator der Elektronikversorgung ab. Eine 32mA-Sicherung hat einen relativ hohen Widerstand.

Viele Grüße
KSB

 

[uhrmacher]

Ist die Diode überhaupt eine Z Diode oder wurde eine falsche verbaut? Sind die Widerstände und der Transistor iO?

 

[guenteryeti]

Hört sich 'eigentlich' alles gut an.
Hier ein Bild mit Varistor vor der Brücke. Ohne geeignete Messmöglichkeiten wird es jetzt schwierig. Denn entweder 40 Volt Gleichspannung möglichst regelbar und mit Strombegrenzung an die eingezeichneten Punkte einspeisen. Oder einen neuen Varistor einlöten und nochmals anschalten und schauen ob er Rauchsignale gibt. Rein messtechnisch scheint ja alles in Ordnung zu sein (bis auf die Z-Diode, bei der man nicht weiss, wann sie durchbricht, aber Z-Dioden mit veränderter Durchbruchsspannung habe ich noch nie erlebt).
Nur noch eins: Es sind genügend Chaos-Bastler unterwegs, wenn das Gerät vorher von einem anderen kam, dann ist natürlich ALLES möglich.
Z.B. kann auch jemand die Tassenheizung mal kurzgeschlossen haben...oder deren Temperatursicherung, die so blöd angeklemmt ist, kann nach Masse einen Schluss gehabt haben durch die Silikonhülle. Es muß ja nicht die Stabilisierung sein.

 

[dermeister20]

Vielen Dank für die Antwort. Maschine wurde von einem Bekannten von mir gekauft und Jahrelang verwendet ohne Reparatur. Dann war der Boiler defekt und er hat mir die Maschine geschenkt. Ich habe den Boiler damals getauscht und hatte sie jetzt ein Jahr im Einsatz. Sollte somit nicht verbastelt sein. Aber was mir jetzt auffällt es war auch der Durchlauferhitzer für die Dampferzeugung defekt diesen hatte ich getauscht, danach ist der Varistor durchgebrannt eventuell habe ich hier ein Problem, dass muss ich nochmal näher anschauen.

Zu deiner Anleitung was sollte passieren wenn ich die 40V einspeise? Wo soll ich plus und wo minus anlegen? Auf welchen Strom soll ich begrenzen?

Und was meinst du mit geeignete Messmöglichkeit? Hab eine Fluke 87V Multimeter zuhause. Und könnte auch andere Messgeräte organisieren kommt drauf an was wir bräuchten.

VIelen Dank für deine Hilfe.

 

[guenteryeti]

Also ein Problem weniger, von wegen verbastelt. Gleichspannung kann man in beiden Richtungen anlegen, dann fährt der Motor halt links oder rechts herum. Bei 40 Volt evtl. mit einem Vorwiderstand oder halt einer Strombegrenzung langsam anfahren. Die Schaltung, wenn in Ordnung, begrenzt die Spannung auf ca. 33 Volt, d.h. die überschüssige Spannung muß irgendwie 'verdampft' werden. Und man muß nicht mit dem Motor testen. Es geht auch ohne Motor, dann fließt wesentlich weniger Strom (sonst wohl so ca. 1 A), nur halt wenn die 33 Volt erreicht werden, wird der T1 leitend und begrenzt die Spannung, deshalb Vorwiderstand.oder Strombegrenzung im Netzteil.
Nur nach Deinen bisherigen Messungen sieht es nicht nach einem Defekt in der Stabilisierung aus. Ich würde wirklich mal genauestens die Kabel zum Tassenwärmer und den Tassenwärmer selbst inkl. den eingequetschten Temp-Sicherungen durchchecken und auch nach Masseschluß messen.
Ein Zusammenhang mit dem Dampf- DLEH kann ich eigentlich nicht erkennen, es sei denn damit ist irgendiwie ein Schluß des Tassenwärmers ( oder Schluss nach Masse) passiert. Ich hatte schon einmal den Fall, das das Gerät anging, obwohl der 'einpolige' Schalter aus war. Habe Stunden gesucht, bis ich am DLEH einen 150 Ohm Schluß nach Masse an der eingequetschten Temp.-Sicherung fand. Das passiert natürlich nur dann, wenn man keinen FI hat...

 

[HJ.Burkhardt]

Bin mal gespannt, wie das weitergeht...

 

[dermeister20]

So Freunde hat leider länger gedauert, da ich ziemlich viel um die Ohren hatte. Heute konnte ich die Maschine wieder zum Leben erwecken. Und zwar hab ich den Transistor, die Diode und den Varistor ersetzt. Jetzt läuft sie wieder problemlos. Was genau kaputt war von den drei Bauteilen kann ich nicht sagen. Der Varistor war jedenfalls abgeraucht. Komisch ist nur, dass die Messungen die ihr mir angesagt habt nicht auf einen Defekt der Bauteile schließen ließ. Naja jetzt geht sie wieder. Vielen Dank für Eure Hilfe

 

[Advocat]

Danke für den Feedback.
Ende gut, alles gut.

 

[dermeister20]

Hallo zusammen, zu früh gefreut. Ich habe nun folgendes Phänomen und zwar fällt bei jedem zweiten bis fünften einschalten der Maschine der FI und zwar nur während der Aufheizphase und wie gesagt auch nicht immer. Jemand eine Idee? Sobald man den FI wieder rein drückt geht die Maschine ganz normal. Auch beim normalen Kaffee runterlassen schaltet der FI nie aus nur manchmal beim Aufheizen ganz am Anfang.

 

[Gastroharry]

Öffne die Maschine und schaue ob das HWD tropft.
Oder ob das weisse Kabel zum DLEH irgendwo einen
Kabelbruch hat.

 

[uhrmacher]

klingf nach undichter Heizung. wenn noch kalt verdampft das Wasser nicht und läuft ggf. auf einen Heizungsanschluss!