Elektronik DeLonghi EAM 3500.S Magnifica Automatic Cappuccino schaltet sich selbst ein oder aus

[crash_oli]

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden ? Ja
- Messgerät vorhanden ? Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine EAM 3500.S Magnifica Automatic Cappuccino


Hallo!

Die Maschine lässt sich zunächst ganz normal einschalten. Es lassen sich möglicherweise Problemlos vier, fünf oder mehr Kaffee ziehen.
Aber irgendwann macht sich die Maschine selbstständig (vor der eingestellten automatik-abschaltzeit) und schaltet sich ab. Nach geschätzten 3 sekunden bis wenige Minuten schaltet sie sich dann wieder selbstständig ein. So geht das dann mehrmals nacheinander...entweder bis ich den Stecker ziehe, oder sie hört irgendwann mit etwas glück von alleine wieder auf und lässt sich entweder normal bedienen, oder sie reagiert eine weile gar nicht mehr auf ein-/oder ausschalten, nach mehrmaligen versuchen muckst sie sich dann wieder....also alles ganz sporatisch. es kann auch durchaus vorkommen dass sie knapp eine halbe stunde an bleibt ohne sich von selbst auszuschalten.

Ein Thermisches Problem würde ich von meinem Verständnis her ausschliessen, denn dann wäre der Fehler nach aufheizen der Maschine vermutlich immer vorhanden, oder liege ich da falsch?

Hat jemand eine Idee was das Problem sein könnte? Vermute nach längerem Googlen dass es wohl an der Bedienteilplatine liegen müsste...
kann mir jemand sagen, ob oder was und wo ich da eventuell messen und suchen kann? eine instandsetzung der vorhanden platine, wenn möglich, würde ich aus kostengründen einem kompletttausch vorziehen.

Schaltplan vorhanden.

Ich freue mich auf eure zahlreichen antworten und hoffe ihr könnt mir weiter helfen...

 

[ksb]

Hallo,

verdächtig sind die Elkos des Netzteiles.

Gruß ksb

 

[crash_oli]

Vielen Dank.
Dann mache ich mich dort mal ein auf die Suche. Elkos auslöten und Kapazität mit multimeter nachmessen!?

Achso, noch eine kleine anmerkung, vielleicht hilft das weiter: am Ausgang des Festspannungsregler messe ich mit dem Multimeter konstante 4,99Volt. Ist dass aussagekräftig? oder können hier spannungsschwankungen des Regler so gering und kurzfristig sein, dass ich das nur mit einem Oszilloscope messen kann?

Gruss Crash_Oli

 

[ksb]

Hallo,

um zu messen ob es an den Elkos liegt, müsstest du die Eingangsspannung des Spannungsreglers messen.

Wenn die Differenz zur Ausgangsspannung zu gering ist, kann der Regler nicht mehr richtig arbeiten

und die Ausgangsspannung bricht bei Stromspitzen kurz ein - das kannst du mit einem DMM nicht messen.

Achtung: Messungen mit dem Oszilloskop nur mit Trenntrafo durchführen!

Gruss ksb

 

[crash_oli]

Hallo.

Vielen Dank für die Antwort.

Ich Oszilloskop habe ich leider nicht, also werde ich das nicht überprüfen können.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das es an der leistungsplatine liegt?

Gibt es etwas das ich mit dem dem DMM messen kann um auszuschließen dass es evtl die bedienplatine ist?

Noch eine Info habe ich:
am Flachbandkabel zur bedienplatine zwischen Pin1 und Pin4 messe ich ca. 15Volt, die aber deutlich, und mit dem DMM messbar, einbricht. Bis fast auf 13Volt, was ich auf dem etwas trägen DMM als niedrigsten Wert ablesen kann, bevor die Soannung wieder auf 15Volt steigt.
Pin4 ist doch laut Plan der Anschluss für dein Ein/Aus Taster!? Und Pin1 bin ich unsicher ob das der richtige Bezugspunkt ist. Aber ist es normal dass diese Spannung so schwankt? Wenn das Getriebe/die Brühgruppe in Bewegung sind, sinkt diese Spannung zwischen Pin1 und Pin4 noch etwas stärker ein, ich glaube so Auf um die 12 Volt....
Ist das normal?

Liebe Grüße,
Crash_Oli

 

[crash_oli]

Und noch eine weitere Frage, auch wenn sie hier vlt nicht hin gehört....:

Kann mir jemand ein halbwegs vernünftiges Oszilloskop für Messungen an KVA empfehlen....möglichst am unteren preissegment?! Kenne mich da nicht so aus bis wieviel MHz oder gar GHz es arbeiten sollte.
Geht auch ein USB-Oszilloskop, oder sind die teurer oder minderwertiger?

Danke für eure Entscheidungshilfe!

Die besten Grüße,
crash_oli

 

[ksb]

Du solltest die Elkos gegen welche mit identischer Kapazität und Betriebsspannung aber Temperatur 105°C tauschen und dann weitersehen.

Der wichtigste Kauf für Messungen an einem KVA ist ein Trenntransformator. Alternative ist nur ein batteriebetriebenes Oszi aber auch da muss man wissen, was man tut.

Das Problem beim Oszikauf ist, dass du wahrscheinlich immer irgendeine Messung nicht durchführen kannst, weil das Oszi dazu nicht in der Lage ist. Für ein gutes neues 300MHz 3Gspls Oszi, mit dem man nahezu alles messen kann, muss man bei Hameg schon so 2600€ auf den Tisch legen - ein vergleichbares liegt bei Tektronix oder LeCroy dann schon an der 10.000€ Grenze.

Verwende NIE ein Gerät, dass über USB oder wie auch immer an einen PC angeschlossen ist, für Messungen an Geräten, die nicht netzgetrennt sind - wenn du Pech hast, liegt dabei dein gesamtes IT-Equipment auf 230V.

 

[crash_oli]

Hallo!

Vielen Dank ksb für deinen Tipp mit den Elkos!

Ich habe die beiden Elkos C1 und C3 getauscht, wie empfohlen gegen welche mit 105°C. Und siehe da: der Automat schaltet sich (bis jetzt) nicht mehr von alleine aus oder ein! Und reagiert auch problemlos auf den EIN-/AUS-Taster, was vorher auch nicht mehr immer der Fall war. Das Gerät läuft nun seit vier Stunden, und schaltet sich lediglich nach eine Stunde über die reguläre Automatik ab.

ICH BIN WIEDER EINMAL TOTAL BEGEISTERT UND MÖCHTE HIERMIT MEINEN ALLERGRÖSSTEN DANK AUSDRÜCKEN!!!!!

VIELEN DANK FÜR EURE GROSSARTIGE HILFE!!!!

Auch danke ich für den Tipp bezüglich des Oszi! Ich werde dann mal beginnen zu sparen:

Nun beschäftigt mich an dem KVA jedoch eine Kleinigkeit:

manchmal, so ca. alle 2 Minuten hört man eine Art blubbern, brodeln oder "fauchen", jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde bis max. ein oder zwei sekunden. Ich vermute mal das ist normal und kommt durch die "Ausdehnung" des Wassers bei Erwärmung!?

Die besten Grüsse!
Crash_Oli

 

[crash_oli]

Wie sollte sich denn bei der Maschine die Uhrzeit-Anzeige verhalten, wenn das Gerät länger Zeit vom Netz genommen wird? Sollte sie immer weiter laufen? Wenn ja wie lange?

Denn ich habe den Eindruck dass die Uhrzeit sich verstellt wenn der Kaffeeautomat einen Tag vom Netz getrennt ist (evtl. aber auch erst wenn er länger vom Netz getrennt ist...).
Was wäre zu tun, sollte das verhalten nicht normal sein, um das weiterlaufen der Uhr im stromlosen Zustand wieder zu gewährleisten?

Vielen Dank.

Die besten Grüsse,
Crash_Oli.

 

[ksb]

Hallo,

bezüglich der Uhrzeit suche nach einer größeren silbernen Lithium-Batterie (wahrscheinlich in einem Halter).

Gruß ksb

 

[crash_oli]

Hallo,

da kann ich leider nichts finden!

Könnte das der Speicherkondensator (Goldcap) C3 (0,33F/5,5V) auf der Bedienteilplatine sein?

Hat jemand erfahrung wie lange der Kaffeeautomat vom Netz getrennt sein darf, bevor die Uhr stehen bleibt?

viele Grüsse,

Crash_Oli

 

[ksb]

richtig - der Goldcap puffert die Uhr - miss doch mal, ob an diesem überhaupt noch eine Spannung anliegt und wie schnell diese absinkt.

 

[crash_oli]

Danke!

Der Automat war heute:
6 Stunden am Netz
15 Minuten vom Netz getrennt
2 Minuten am Netz (während dessen Uhr richtig eingestellt)
3 Stunden vom Netz getrennt (Uhrzeit stimmt noch)
und dann 3 1/2 Stunden am Netz --> Spannung am Goldcap bei eingeschaltetem Automaten: 4,44 V
21:05Uhr --> Automat vom Netz getrennt: 4,44 V
21:07 Uhr --> 2 Minuten vom Netz: 4,43 V
21:13 --> 8 Minuten vom Netz: 4,42 V
21:18 --> 13 Minuten vom Netz: 4,41 V
21:22 --> 17 Minuten vom Netz: 4,40 V
21:29 --> 24 Minuten vom Netz: 4,39 V
21:35 --> 30 Minuten vom Netz: 4,38 V
21:43 --> 38 Minuten vom Netz: 4,37 V

Werde die Messung fortsetzen...sieht aber für meine Einschätzung ganz ok aus. Oder ist jemand anderer Meinung? sollte der Goldcap eigentlich die angegebenen 5,5 Volt haben?

Und noch eine frage:
Nach dem aufheizen spült die Maschine mit pulsierender Pumpe (wie bei der saeco royal bei dampfbezug). Beim ausschalten spült sie mit normal durchlaufender Pumpe (wie beim kaffeebezug). Ist das normal bei der Maschine?

 

[ksb]

Nein - die Spannung muss darunter liegen, denn 5,5V ist die maximal zulässige Betriebsspannung.

Da der Goldcap sehr wahrscheinlich über eine Siliziumdiode aus der 5V-Versorgung aufgeladen wird,

kann die Spannung nicht grösser als ca. 4,5V werden.

 

[crash_oli]

Du hast vollkommen recht. Ich habe gerade nochmal in den Schaltplan geschaut und gesehen dass die Versorungsspannung von 5Volt über einen 470Ohm Widerstand und eine (Doppel-)Diode am Goldcap anliegt.

Ich denke auch dass die Entladung von ca. 0,1 Volt / Stunde völlig ok ist. Richtig?

Kannst du auch etwas zum Spülvorgang nach dem Aufheizen sagen? Ist das normal?

gruss
crash_oli

 

[ksb]

Zum Spülvorgang kann ich leider nicht sicher etwas sagen.

Ich denke aber, dass hier kein Defekt vorlliegt, da die Pumpe ansonsten und beim Abschalten richtig funktioniert.

 

[ksb]

Sieh doch mal in den Schaltplan, welche RTC verbaut ist und dann in deren Datenblatt, welche

Stromaufnahme diese hat und welche Mindestspannung diese benötigt.

Dann kannst du abschätzen, wie gross die Gangreserve ist.

 

[crash_oli]

Ok. Hab tausend dank für deine Hilfe!

Falls jemand bezüglich des Spülverhaltens konkret sagen kann ob das normal ist oder nicht wäre ich sehr dankbar!

Ansonsten läuft die Maschine, dank eurer Super Unterstützung und den beiden gewechselten Elkos wieder absolut Tip-Top und ohne dieses sporadische ein- und ausschalten wie von Geisterhand!

Vielen Dank!

Gruß,
Oli

 

[crash_oli]

Danke für Hinweis!

Werde ich gleich mal machen!

 

[crash_oli]

Was bedeutet RTC?

Weiss leider bloss was ein RC-Glied ist. Zu RTC finde ich im Schaltplan nichts.