Hallo Testuser,
dann möchte ich hier auch mal meinen Senf zu dieser Maschine zum Besten geben.
Kurze Vorgeschichte:
Wir hatten eine Solis Master 5000, die immer klaglos ihren Dienst verrichtet hat.
Eines Tages Heizung ausgestiegen, neue eingebaut und weiter gings.
Dann nach und nach verschiedenste MAschinen defekt zugetan, repariert, bis die Primea kam im November 2009.
Zwar nicht die New Edition, aber der Unterschied ist ja bekanntlich marginal zur Touch Plus.
Zählerstand: Kaffee lang "4" (die bei uns übliche Portion).
Alle anderen Zählerstände im Kaffeebereich im unteren dreistelligen Bereich.
Latte, Cappucino etc noch weniger.
Im Prinzip also eine Maschine, die gerade eingefahren war.
Optischer Zustand: TOP
Mechanischer Zustand: TOP
Elektrischer/elektronischer Zustand bis auf das fehlerhafte Display TOP
Zwischendurch immer mal wieder eine andere hingestellt und immer wieder bei der Primea angekommen.
Zählerstand heute
Kaffee lang 4700
Kaffee 2200
Du siehst also: eindeutig Kaffeejunkies.
Die Maschine hatte keinerlei Ausfallerscheinungen, ich hab bis heute keine Schraube angerührt nach der Reparatur des Displays.
Zwei kleine Mängel hat sie dennoch während der eineinhalb Jahre erlitten:
Deckel Bohnenbehälter an einem Scharnier abgebrochen und das obere Türscharnier abgebrochen, das ist allerdings meine eigene Schuld, dafür kann die Maschine absolut nix (wo rohe Kräfte sinnlos walten....).
Pflege:
Satzbehälter und Abtropfschale geleert, wenn es angezeigt wurde, dabei immer auch die Brühgruppe heiss ausgespült und den Brühraum gesäubert.
Entkalkung gemäss Anzeige (und zwar am Anfang der angezeigten Restbezüge (200) )
Einzig das halbjährliche Reinigen und Zerlegen der Brühgruppe fand statt.
Vorteile: grosser Bohnen-, Wasser- und Tresterbehälter.
Das Multifunktionsventil zeigt sich bisher unauffällig, würde ich aber jederzeit tauschen, wenn es einen defekt haben würde.
Bester Kaffee, den ich bisher aus einem Vollautomaten getrunken habe (und ich hab von Berufs wegen schon alle getestet).
Nachteil: Der Cappucinatore, wenn denn benutzt wird, verlangt eine intensive Pflege, die Royal Prof. kann das besser, allerdings steht dort die Milchtüte daneben.
Der Milchtank ist etwas ungünstig in der Nähe der Heizung plaziert, man muss halt den Behälter nach Milchbezug rausnehmen und in den Kühlschrank stellen.
Der Milchverbrauch beim testweisen Einsatz des Cappucinatore stieg exorbitant an.
Dieser war allerdings das letzte Jahr nicht mehr im Einsatz.
Fazit:
Eine sehr gute Maschine, die allerdings etwas mehr Pflege erfordert (obwohl, wenn ich so manche Maschinen anschaue, bezweifle ich manchmal, dass die Benutzer die Bedeutung des Wortes Pflege überhaupt im Klaren sind).
Auch wenn das MFV sehr oft Anlass für einen Stillstand der Maschine ist, lässt sie sich doch durch einen (zugegebenermassen nicht ganz billigen) Aufwand wieder flottmachen.
Für Selberschrauber ein lohnendes Objekt.
Als "Ottonormalverbraucher" und Nichtschrauber würd ich aus Erfahrung auf jeden Fall eine Royal DigitalPlus, Professional RE, oder Magic Comfort+ hinstellen.
Grundsätzlich muss jede Maschine in gewissem Umfang eine Pflege und Wartung erfahren, ohne diese wird besonders eine Kaffeemschine schnell zu einer unkontrollierbaren Siffschleuder.
Ich hatte schon Juras auf dem Tisch, da fuhr die Brühgruppe nicht mehr runter, weil der Schmodder unten drin einfach zuviel und zu hart war. Oder Incantos, deren Restwasserablauf so versifft und zugebacken war, dass es einfach nur noch ekelhaft war, obwohl dort die einfache Möglichkeit besteht, diesen zu reinigen.
Was auf jeden Fall hilft ist ein intensives Studium der BA und ein kleines bisschen technisches Verständnis.Und im Fall einer Primea/Odea/Talea ein Schrauber, der sich mit den Maschinen auskennt.
Der Ersatz des MFV ist nicht ganz einfach, kann aber mit einer gut ausgerüsteten Werkzeugkiste (nicht unbedingt für Grobschlosser und Hufschmiede) und viel Geduld noch bewerkstelligt werden.
Das zweite Mal gehts dann schneller
Grüsse
traebbe