Frage Jura Impress S7 - Kalkrückstände Thermoblock Dampf

jones · 20.02.2014

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden
Ja!
- Messgerät vorhanden ? Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Jura Impressa S7 avantgarde (Bj. 2008, 11K Bezüge)

Hallo juraprofis,

ich habe gerade die Jura einer Arbeitskollegin auf der Werkbank. Eigentlich bin ich eher bei den Incantos zuhause, aber die Neugier hat micht dazu bewegt, mich der Jura S7 anzunehmen, da ich da einfach mal reinschauen wollte.
(muss feststellen, dass da manche details doch völlig anders gelöst sind.)

Auslöser für den Wartungseinsatz:
1. Beim Spülen sind seit einiger Zeit Knackgeräusche zu hören (nur beim Spülen, nicht beim normalen Kaffeebezug).

2. Die Erzeugung von Milchschaum funktioniere auch nicht mehr.

Zu1: Da bin ich zu dem Schluss gekommen, dass diese Geräusche "normal" sind. Habe nach dem Ausbau der Brühgruppe die Rasten in der Führungsbahn gesehen, die die Richtung der Kreisbahn vorgeben beim hin- und herschwenken der Pulverkammer. Habe jedenfalls nichts entdeckt, das auf einen Defekt hindeutet.

Bleibt nur noch die fehlende Erklärung, warum das Geräusch vorher nicht aufgetreten ist. ???

Zu 2:
Konnte ich relativ leicht beheben: diverse Foren sprechen von reinigen, reingien, reinigen.
Außerdem ist mir beim reinen Dampfbezug aufgefallen, dass der Dampf nicht nur aus dem Dampfrohr nach unten, sondern aus dem mittleren Bereich nach oben hin ausgetreten ist.
Ursache: das erste Teil, dass auf das gewinkelte Rohr aufgeschraubt wird, war nicht vollständig aufgeschraubt--> ergo nicht ganz dicht. Konnte ich leicht beheben. Der Milchschaum war ganz lecker

Jetzt der eigentliche Grund für mein Post:
3. Beim oberen Boiler (Thermoblock Dampf) sind mir Kalkrückstände aufgefallen.
Ich habe mal ein Foto geschossen. Beim Betrieb sind mir jetzt keine Undichtigkeiten aufgefallen. (Wahrscheinlich hat sie sich "dichtgekalkt").
Meine Frage: Kann man das so lassen, wenn keine offensichtlichen Undichtigkeiten feststellbar sind oder soll ich den Thermoblock austauschen?
Die Rückstände sind jetzt nicht so gravierend aus meiner Sicht, dass dieser Schritt gerechtfertigt scheint.

Was ich getauscht habe sind die Dichtungen am L-förmigen Schlauchverbinder.

Benötige Eure Meinung zu 1 und 3.

Viele Grüße,
Jones

jones · 23.02.2014

Wer im Steak-House sitzt, sollte nicht das Fischgericht wählen

Da bis jetzt keine Antwort gekommen ist, habe ich die Sache selbst entschieden. Der Kalkaustritt erschien mir jetzt nicht so gravierend, dass ich den Thermoblock tauschen möchte. Während des Testbetriebes konnte ich auch keine laufenden Undichtigkeiten feststellen. Das Betriebsverhalten war ansonsten auch normal.

Ich habe den Patienten wieder zugemacht. Er wird morgen entlassen.

Grüße,
Jones

liberokai · 23.02.2014

Mahlzeit,beim Dampfboiler solltest du die Dichtungen definitiv tauschen und die Rohre die aus dem Dampfboiler kommen mit einer kleinen Drahtbürste reinigen.Es dauert sonst nicht lange und dort entsteht wieder eine undichte Stelle.Jura hat für den Dampfboiler sogar türkis-blaue Dichtungen.Musst mal schauen ob die Maschine auf Filterbetrieb steht?!Wenn ja,will sie nämlich nie entkalkt werden.Daher auch Kalkablagerungen im Boiler.

So zu deinen Knackgeräuschen...ist wahrscheinlich der Zahnradantrieb des Brühzylinders.Entweder verschmutzt oder ein Zahn abgebrochen.Solltest die Brüheinheit revidieren.Ist easy und geht schnell.
Gruß LK

touran180108 · 23.02.2014

Hallo,

Ich würde den Dampferhitzer auch nicht so lassen. Der muss nur mal richtig entkalkt werden und schon ist er wieder undicht. Das sollte Dir allerdings schon Deine Erfahrung sagen, schließlich hast Du doch schon Maschinen repariert. Auch wenn es bisher Saecos waren.

Gruß,
Touran

jones · 24.02.2014

Hallo, danke für das Feedback.

Dichtungen am Dampferzeuger habe ich getauscht, sollte also eigentlich wieder OK sein.

Das Knackgeräusch kam nicht von dem Zahnrad. Offensichtliche Schäden an den Zahnrädern konnte ich nicht feststellen.

Ich habe nach der Reinigung der Brühgruppe die Schaltkulisse im Visier. Dort gibt es diese Schnapper, die die Richtung der "Kreisbewegung" festlegen, wenn diese hin und hergeschwenkt wird.

Was aber noch nicht so ganz ins Bild passt ist die Tatsache, dass das Knackgeräusch wohl nur beim "Spülen" aufgetreten ist.
Das würde dann eher auf die Betätigung des Drainageventils hindeuten.

Die Brühgruppe selbst war unauffällig (sprich: konnte keine offensichtichen Defekte/Anomalien enddecken).

Zusatzfrage: Beim Wiedereinsetzen der Brühgruppe, muss man ja darauf achten, dass das Zahnrad in der richtigen Position steht (glaube ich jedenfalls).
Ich habe mir damit geholfen, dass ich mit einem Messschieber den Zustand beim Ausbau ausgemessen habe, und später genau so wieder eingebaut habe.
Kann die Jura Impressa S7 die Grundposition selbsttätig auffinden (z. B. durch eine Referenzfahrt in einen Endlagensensor? Ich habe jedenfalls keinen solchen Sensor entdecken können.) oder kann man hier bei dem Einbau einen großen Bock schießen?

Grüße, Jones

liberokai · 24.02.2014

Hallo Jones,die Brüheinheit fährt automatisch in die richtige Position.Du hörst beim einschalten die BG wie sie ganz nach oben und ganz runter fährt um dann ihre Grundstellung zu finden.Keine Angst..;-) Das "Ding" heißt Encoder und sitzt unten am Getriebemotor.Das Drainageventil wird nur über das Magnetventil angesteuert.
Kannst,wenn du hast,mal ein anderes Drainageventil einsetzen um das Geräusch einzugrenzen.
Gruß LK

jones · 24.02.2014

Hallo LK,

Grundstellung:
gut zu wissen.
Mit dem Encoder kann das Gerät feststellen, um wie viele Schritte sich der Motor und damit die Brühgruppe bewegt hat. Die Frage wäre dann aber: woher kennt sie den Anfangsswert, bzw. den definierten Referenzwert.
Den kann sie sich dann eigentlich nur über den Anstieg im Motorstrom in der Endlage herausmessen.
So speicher ich das mal für mich ab. Falls die Realität eine andere sein sollte, klärt mich bitte auf.

Jura-Ersatzteile habe ich keine herumliegen. Wie gesagt, das war meine erste Jura, die ich eigentlich auch nur aus
Neugier angenommen habe. Aber es hat sich gelohnt: ich habe wieder eine Menge dazugelernt.

Gruß,
Jones

touran180108 · 25.02.2014

Hallo Jones,

da der Encoder auf der Welle des Motors gesteckt ist ermittelt er die Umdrehungen des Motors. Aus diesem Grund fährt die BG bei der Initialisierungsfahrt einmal kmpl. Hoch und Runter. Durch diese Umdrehingen weiß der Encoder welche Stellung die Grundstellung ist. Mit Motorstrom hat das nix zu tun. Die ermittelten Umdrehungen sendet der Encoder weiter an die zwei Relais die dann die Richtung rauf oder runter bestimmen.

Gruß,
Touran

liberokai · 25.02.2014

Hast sowas von Recht...!!!

touran180108 · 25.02.2014

Übrigens der Encoder sitzt auf Deinem Foto rechts neben dem Motor, das Teil mit dem weißen Stecker!!

jones · 25.02.2014

Endlagenerkennung Brühgruppe

Hallo touran,
danke für die Antwort.
Meine Frage war etwas "kleinkarierter" gestellt und hat mehr auf das "GENAUE WIE?" abgezielt.

Den Encoder habe ich gesehen.

Der Encoder kann messen, wie viele Schritte bzw. Umdrehungen sich die Motorwelle bewegt hat.
Wenn ich die Brühgruppe mit dem Zahnrad in in einer beliebigen Position einbaue, weiß die Maschine ja nicht, wo das Zahnrad steht.
Jetzt fängt sie an das Zahnrad nach oben zu drehen und gibt dem Motor das entsprechende Kommando.
Der Encoder fängt an Schritte zu zählen.
Irgendwann ist das Zahnrad ganz oben in der Endlage.

Und darauf hat meine Frage abgezielt:
wie erkennt sie, dass sie oben angelangt ist?

Der Motor ist bestromt, der Encoder zählt Impulse, das Zahnrad kommt in die Endlage und bleibt stehen, der Motorstrom steigt an, der Encoder liefert keine Impulse mehr, da das Zahnrad stehen geblieben ist.

OK, es geht also auch ohne die Strommessung. Ich muss nur so lang eine Richtung anfahren, bis der Encoder keine Impulse mehr liefert.
Dann schaltet die Maschine um und fährt in die andere Richtung. Gleiches Spiel mit der unteren Endlage.

Beide Werte verrechnen, Grundstellung ausrechnen und anfahren.

Ab da geht es dann nach den Vorgaben des Encoders. Sorry, dass ich das so genau aufdrösele, aber wenn man selbst Mikrocontroller programmiert, hinterfragt man manche Sachen einfach anders.

Grüße, Jones

touran180108 · 26.02.2014

jones schrieb:
Sorry, dass ich das so genau aufdrösele, aber wenn man selbst Mikrocontroller programmiert, hinterfragt man manche Sachen einfach anders.

Na dann

Mir reicht es wenn ich das Prinzip verstehe, aber mein Beruf ist auch nicht so Hochtechnisiert wie Deiner.

Gruß,
Touran