Frage Odea Go - Getriebefehler oder Elektronik?

johnny_c · 08.12.2018

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Ja, Hobbyschrauber
- Messgerät vorhanden:Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Odea Go SUP031O

Hallo, bin neu hier im Forum, hab aber durch diese Seite schon viele Probleme mit unterschiedlichsten Automaten lösen können - dafür mal ein großes Daumen hoch!
Nun arbeite ich aber gerade an einem ganz kniffligen Problem bei einer Odea Go, wo ich mit meinen Kenntnissen am Ende bin. Ich hoffe, die Saeco Gurus hier können helfen.

Nun zur Problembeschreibung:
Anfangs berichtete Kunde von schwergängiger BG und Wasser im Tresterbehälter. BG wurde komplett getauscht. Sämtl. Dichtungen am Supportventil wurden auch ersetzt, einer der beiden kleinen O-Ringe rückwärtig (siehe Bild) war gerissen und hier dürfte das Wasser ausgetreten sein. Maschine lief eine Zeit (ca. 1 Woche - pro Tag min. 3 Bezüge), nun ist Sendepause.
Nach dem Mahlen fährt die BG noch in Brühstellung, es wird aber dann kein Wasser gezogen und schließlich blinken Satzbehälter und Entkalkung, also mMn Fehler "Brühgruppe schwergängig", ähnlich diesem Beitrag: Saeco Odea Go Satzbehälter und Entkalker blinken abwechselnd.
Nun fährt die BG jedoch nicht mehr zurück in die Grundstellung, auch nicht im Testmodus. Prozedur mit Einlaufstutzen entfernen, Überbrückung des Mikroschalters um Antrieb wieder in Grundstellung zu bringen, etc. muss durchgeführt werden, um die BG überhaupt entfernen bzw. wieder einsetzen zu können.
Neue BG kam natürlich ab Werk geschmiert und leichtgängig, das würde ich also ausschließen. Alle anderen Tests im Testmodus schauen auch gut aus.
Nachdem ich das Getriebe im Verdacht hatte, habe ich die Zahnräder kontrolliert und das Getriebe wie im Servicemanual beschrieben arretiert, keine Verbesserung. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Getriebemotor durch den oben beschriebenen Wasseraustritt ziemlich mitgenommen wurde (siehe Bild). Ansonst konnte ich keine Fehler feststellen, Mikroschalter schauen (zumindest für mich als Elektronik-Semiprofessionisten) gut aus.

Nun meine Frage, wie soll ich weiter vorgehen? Getriebemotor und alle Mikroschalter tauschen? Oder kann der Fehler auch noch woanders liegen? Was kann ich noch testen?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

uhrmacher · 08.12.2018

Motor einfach testen mit maximal 24 Volt. Schalter ausmessen mit Ohmmeter, müssen zuverlässig unter 0,5 Ihm schließen.

johnny_c · 09.12.2018

Danke mal für die schnelle Reaktion! Ich werd das an meinem freien Mittwoch nachmittag in Angriff nehmen und nächste Woche berichten...

johnny_c · 29.12.2018

So Leute, jetzt kommt wieder Schwung in die Sache.

Motor: Konstante 24V.
Schalter: Bei einem der beiden anfangs komische Werte, nach einigen Malen öffnen und schließen aber dann doch einwandfreier Schluß (<0,1-0,3 Ohm). Zweiter Schalter unauffällig, schloß von Anfang an normal.

Maschine daraufhin wieder zusammengebaut, Kaffee bezogen, funktionierte für ca. 50 Tassen. Nun wieder selbiges Problem. Tippe auf Wackelkontakt im Mikroschalter, habe bereits Ersatz bestellt und berichte wieder, sobald der Schalter getauscht wurde.

uhrmacher · 30.12.2018

Es genügt in der Regel über den Schalter einen 100 my Elko zu hängen und den Schalter dann bei eingeschalteter Maschine 20-30 mal zu schalten und dann den Elko wieder abzuklemmen.

johnny_c · 23.01.2019

Die Odysee geht weiter...

Beide MS getauscht, Motor erneuert (das Gehäuse war schon ziemlich zerfressen vom Rost), alles wieder zusammengebaut -> selber Fehler wie am Anfang (Satzbehälter und Entkalkung blinkt / Fehler BG schwergängig)

Da ich nun einen Fehler in der Elektronik ausschließe, wende ich mich der Mechanik zu. Testweise habe ich die Plastikblende zw. BG und Getriebe nicht verschraubt, nur reingeschoben und die BG eingesetzt. Siehe da, die BG fährt im Testmodus munter rauf und runter. Sobald ich die Blende anschraube (insbes. die unteren 3 Schrauben), drückt irgendwas aufs Getriebe und die BG steht. Habe alle beweglichen Teile des Getriebes mit Silikonfett geschmiert (und nicht damit gespart). Außerdem die Blende auf Kaffereste/abstehende Plastikteile/etc. kontrolliert, nichts Auffälliges. Die Kabel sind in den vorgesehenen Führungen verlegt.

Da ich bald wahnsinnig werde mit dem Teil, hat irgendjemand noch eine Idee bevor die Maschine der Teileverwertung zugeführt wird?

uhrmacher · 23.01.2019

Silikonfett hat im Getriebe nichts verloren! Das ist kein Fett sondern ein Trennmittel, schmiert also nicht wirklich, erst recht nicht bei den hohen Drücken im Getriebe. Da muss druckfestes Kunststofffett ran. Besonders die Schnecke vom Motor arbeitet sich sonst schnell durch die Zähne am Kunststoff. Dein Fehler dürfte zudem ein falsch eingesetzter Motor sein, ich vermute Du hast die Lagerböcke falsch montiert!

johnny_c · 04.02.2019

(y) GROSSES Lob an euch, insbes. @uhrmacher - die Maschine tut wieder das, was sie soll: Kaffee brühen.
Du hattest Recht, ich Dussel hab die Lagerböcke verdreht

Druckfestes PTFE Fett besorgt und auch das Getriebe läuft "wie geschmiert".

Und ich wär ja nicht der Johnny, wenn nicht das kleiner Wörtchen "ABER" wäre...
Den Wasseraustritt am Supportventil hab ich noch nicht lösen können. Brühvorgang läuft ganz normal, der Kaffee ist aber sehr wässrig und auch im Tresterbehälter und der Auffangschale landet pro Tasse einiges an Wasser (siehe Foto Auffangschale - Ergebnis nach 1 Bezug). Der Tresterpuck an sich erinnert auch mehr eine schleimige Masse als an Kaffeereste...
Ich habe das Supportventil auseinandergenommen und alle Dichtungen geprüft, nichts Auffälliges. Hinter der Plastikblende tritt nun kein Wasser mehr aus, es läuft alles vorne raus in die Auffangschale.
Meine Vermutung liegt an der Verbindung zwischen hinterem Einlass des Supportventils (wo die beiden 2015er O-Ringe sitzen) und dem Schlauch des Fluidsystems. Wenn man da rein schaut, sieht man einen nicht ganz zentrierten Anschluss (Foto Anschluss). Auch wenn man das Supportventil rausnimmt kann man einseitig belastete Dichtungsringe erkennen (siehe Foto v. Supportventil). Bei der 1. Reparatur war der äußere der beiden kleinen Dichtringe abgerissen, die wurden natürlich beide erneuert.
Auch alle anderen Dichtringe am und im Supportventil wurden erneuert.
Außerdem (eh klar) hab ich schon etwas im Forum gelesen und bin einem Hinweis gefolgt bzgl verstopftem Kaffeeauslass, aber der ist sauber...

Was sagt ihr dazu?

uhrmacher · 05.02.2019

Ich denke Deine Maschine hat SAS, das bedeutet das die Mahlmenge durch den Brühgruppenantriebsstrom bemessen wird. Da nun Dein Getriebe einige Versuche viel zu straff ging, hat die Maschine die Pulvermenge reduziert. Du musst jetzt einfach mal 20 Kaffee ziehen, dann sollte es wieder passen.( Voraussetzung natürlich: Brühgruppenstößel schön gefettet und leichtgängig)

johnny_c · 26.02.2019

(y)(y)(y)

Nochmal herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, @uhrmacher's letzter Beitrag hat den entscheidenden Erfolg gebracht. Die Kaffemenge hat sich nach ca. 20 Tassen wieder korrekt eingestellt, die "braune Brühe" schmeckt wieder wie sie soll!

@admin: Thread kann geschlossen werden!

dschaeiarr · 07.04.2019

moin moin
nach tagelangem, erfolglosem auseinander und zusammenbauen der odea, war der entscheidende Tipp das richtige einbauen der Lager. nun läuft unsere auch wieder. danke, für gute Tipps.
klasse Forum
lg Oliver