Saeco TX550 Rapid Steam

Black Sheep · 10.10.2018

Hallo,

bei der genannten Maschine (weitestgehend baugleich zu Saeco Incanto RapidSteam mit
J-Erhitzer) hat die Heizung ohne erkennbaren Grund überhitzt. D.h. es hat aus allen Ritzen
gedampft und die Übertemperatursicherungen am J-Erhitzer haben ausgelöst.

Nachdem ich diese wieder gedrückt habe, funktioniert die Maschine anstandslos ohne
erkennbares Problem.

Gibt es Erfahrungen, ob so was bei einer Saeco-Maschine "mal vorkommen kann"?
Wenn nicht in welcher Ecke soll ich nach einem möglichen Defekt suchen?
Den Platinenstecker des Temperatursensors habe ich gereinigt und mit Kontaktspray
versehen und mehrfach gesteckt um eine oxidationsbedingte Kontaktschwäche
auszuschließen.

Gruß
BS

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Etwas
- Messgerät vorhanden:Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine: TCM TX550 Rapid Steam

uhrmacher · 11.10.2018

Derartige Sachen sind eigentlich nicht bekannt, was ich mir vorstellen könnte wäre eine sehr unsaubere Betriebsspannung, z.B. durch einen bruzzelnden Netzschalter. Triac schalten ja nur im Nulldurchgang der Spannung ab, wenn da etaws extrem unsauber ist könnte ich mir vorstellen, bleibt der Triac zu und damit heizt das Ding. Untersuche aber noch die Leiterplatte auf Kalkspuren im Bereich des Heißwasserventils, die werden gern mal undicht.

Grisu · 11.10.2018

Wenn der Sensor schlechten Kontakt hat wird der Widerstand höher (heißt sie mißt heißer als es ist), somit bleibt sie ggf. kälter oder gar kalt.

Kann Kalk im Boiler sein wodurch sie die Hitze nicht gut ans Wasser abgeben kann.
Oder der die Sicherung schaltet schon zu früh.
Oder ein Heizungstriac ist defekt und schaltet nicht mehr ab.

Entkalke ordentlich mit 15g Amidosulfonsäurepulver auf 1 Tank kalt und schau obs einmalig war.
Das hier: Eilfix Entkalker Pulver 1 kg Dose

Black Sheep · 11.10.2018

Hallo,

entkalken werde ich auf jeden Fall nochmals - ich nehme zwar immer flüssigen
Crest-Aktiv oder Durgol-Universal, aber die Inhaltssoffe sind da ja identisch.

Die Sicherung hat meiner Meinung nach nicht zu früh geschaltet, da ja tatsächlich
die Maschine überhitzt hatte und Wasserdampf bei/nach dem Brühvorgang aus
allen Ritzen ausgetreten ist.
Im Inneren des Gerätes war alles trocken und keine Undichtigkeiten zu erkennen,
von daher sollte auch kein vorher entstandener Wasserdampf bzw. rumspritzendes
Wasser irgendwo ein Problem auf der Elektronik verursacht haben.
Seit diesem einmaligen Vorgang arbeitet der Triac auf jeden Fall korrekt, da
verschiedene HW-Bezug und Brühvorgänge völlig unauffällig waren.

Da das LCD-Display Pixelfehler hatte, habe ich dieses auch noch getauscht. Das
kann aber nach meinem Verständis nichts mit dem Fehler der Überhitzung zu tun
haben.

Ich hatte nach der Montage kurzzeitig noch ein Problem, für dass ich auch keine
Erklärung gefunden habe.
Um die ÜT-Sicherungen zu resetten habe ich den Maschinengrundkörper losgeschraubt
und etwas rausgehoben um die Sicherungen drücken zu können.
Danach ging das Gerät mit Pixelfehler (ob diese vor dem Ausfall schon da waren oder
bei dem Maschinenausfall mit kaputt gegangen sind, weiß ich leider nicht) an und hat
die BG positioniert und hat normal gearbeitet - mehrere Testbezüge.
Nachdem ich das LCD-Display gegen eines aus einer Schlachtmaschine (nur das
LCD nicht die gesamte Bedieneletronik - aus einer Turmix TX550 ohne Rapid Steam)
getauscht hatte, hat sich die BG beim Einschalten nicht mehr bewegt und es kam die
"BG-Block-Meldung".
Also wieder Grundkörper raus und so gut es geht Antriebsmotor kontrolliert. Außer dass
an einem Kabel der Entstörkondensator in der Luft hing, nichts feststellbar - also diesen
vorsichtshalber ganz entfernt, damit es keinen Kurzschluss gibt. Danach versucht
Spannung zu messen - nix angekommen. Daher als nächstes versucht an der Elektronik
am 4-fach-Stecker (2x Gelb + die 2 für den Antrieb) die Spannung zu messen.
Messspitzen angesetzt Maschine eingeschaltet - BG-Antrieb geht wieder ganz normal!
Gerät komplett montiert - alles geht als ob nie was war - und ich kann mir beim besten
Willen nicht erklären warum!

Ich scheibe das nur so ausfürhlich , weil es vielleicht einem Saeco-Spezialisten hilft
etwas zu dem Phänomenen zu sagen, da mir an den Maschinen einfach das
Problem-Detail-Wissen fehlt.

Bin halt doch eher der Eugster-Spezialist, aber diese Saeco-Maschine finde ich sowohl
optisch als auch technisch recht gelungen - daher der Antrieb sie zu retten...

Gruß
BS

Grisu · 11.10.2018

ja, nur der Preis macht den gewaltigen Unterschied

BG-blockiert: prüfe die Kabel zum BG Motor, da ist m.M. sicher ein Kabelbruch (Wackelkontakt) unten zw. Stecker und den im Kabel eingebauten Spulen, freilegen, neu anlöten und Schrumpfschlauch drüber.

Und tausche besagten Elko, die altern und bringen dann blöde Fehler.

Black Sheep · 11.10.2018

Ein entfernter Scheibenelko sollte gar keine Fehler mehr bringen - hoffe ich.
Ist zwar elektrisch nicht der "Brüller" den Entstörelko nicht zu heben, aber
er war vorher schon auf einer Seite lose - hatte sogesehen schon lange
keine Funktion mehr.

Habe auch noch ein kleines Update zum Maschinenverhalten:
Nachdem ich heute früh das Gerät angeschlossen habe stand im Display:
Selbsttest - leider zunächst völlig ohne ein BG-Geräusch. Nach einer
gefühlten Ewigkeit von mehreren Sekunden dann plötzlich doch (ich denke
kurz bevor die Fehlermeldung gekommen wäre).
Erneutes Einstecken hat mehrmals eine sofortige Bewegung der BG
ausgelöst.
Ist das normal, dass wenn das Gerät mehrere Stunden vom Strom war
diese Bewegung der BG verspätet kommt, oder doch eher ein Problem
wie vorher besprochen?

Ich habe jetzt den Platinenstecker für den BG-Antrieb mal entfernt und
mehrfach neu gesteckt - ebenso alle anderen mehrpoligen Platinenstecker
auf der Leistungselektronik - Steuerung hatte ich ja schon zum Display-
tausch mehrfach neu gesteckt.
Den einen Steckkontakt am Antrieb habe ich auch neu gesteckt gehabt,
um den losen ELKO zu entfernen - Habe dabei das Kabel auch mehrfach
kritisch angesehen... es hatte mich auch nicht wirklich begeistert. leider
hatte ich wegen dem Schrumpfschlauchüberzug das so gelassen wie
es ist ohne es näher zu überprüfen - schien ein wenig leicht abknickbar,
aber nicht so, dass ich zu 100% davon ausgegagen bin, dass es defekt
sein müßte - vor allem, da es dann kurz danach nachdem ich den Stecker
oben an der Elektronik "berührt" hatte wieder funktioniert hat.

Glaubst Du, dass Kontaktprobleme beim Antrieb das Überhitzungsproblem
hervorgerufen haben können, oder ist das nochmal eine andere Baustelle?

Gruß
BS

Black Sheep · 11.10.2018

Grisu schrieb:
ja, nur der Preis macht den gewaltigen Unterschied

Man bekommt wunderbare Eugster-Maschinen gebraucht zum Herrichten schon oft für unter 50€ in der
Bucht. Siemens S40 und Bosch B30 fallen mir da spontan ein. Diese sind auch recht langlebig und nicht
sehr störungsanfällig wenn man sie mal gut hergerichtet hat.

Gruß
BS

Gastroharry · 11.10.2018

Black Sheep schrieb:
Außer dass
an einem Kabel der Entstörkondensator in der Luft hing, nichts feststellbar -

Was genau meinst Du damit.
Wohin geht das Kabel?

Gastroharry · 11.10.2018

Black Sheep schrieb:
Den einen Steckkontakt am Antrieb habe ich auch neu gesteckt gehabt,
um den losen ELKO zu entfernen -

Das verstehe ich auch nicht.

Black Sheep · 11.10.2018

An dem Versorgungsspannungskabel für den Antriebsmotor hat sich
zwischen Steckkontakt und Motor ein Entstörkondensator befunden.
Beide Zitate beziehen sich auf den selben Motoranschluß.

z.B. sichtbar auf diesem Bild:
https://www.picclickimg.com/d/w1600...to-S-Class-Classic-Motor-Getriebe-antrieb.jpg

Der ist am anderen Ende scheinbar nur mit dem Gummi hingedrückt...

Gruß
BS

Gastroharry · 11.10.2018

Black Sheep schrieb:
An dem Versorgungsspannungskabel für den Antriebsmotor hat sich
zwischen Steckkontakt und Motor ein Entstörkondensator befunden.
Beide Zitate beziehen sich auf den selben Motoranschluß.

z.B. sichtbar auf diesem Bild:
https://www.picclickimg.com/d/w1600...to-S-Class-Classic-Motor-Getriebe-antrieb.jpg

Der ist am anderen Ende scheinbar nur mit dem Gummi hingedrückt...

Gruß
BS

Aber kein Elko

Hast beim zusammenlöten eine Litze verwendet?
Der Gummi dürfte der Schrumpfschlauch sein.

uhrmacher · 11.10.2018

Dein Selbsttestverhalten deutet eindeutig auf ein Elko Problem im Netzteil hin. tausche den 470µF Elko aus, der ist platt!

Grisu · 11.10.2018

1. der besagte Elko sitzt in der 5V Versorgung am Print!!!
2. dein normaler Kondensator hat nichts mit einem Elko gemein außer daß es halt auch ein Kondensator ist, ein Entstörkondensator nämlich, löte ihn wieder beidseits an und paßt!
3. der Kabelbruch ist nach deinen Ausführungen umso mehr vorhanden!

Wie ich schrieb unten an den BG-Motorklemmen ist im Kabel (in beiden Drähten) eine Spule eingebaut und dort Wackelkontakt bzw. schon ganz abgerissen und hängt nur mehr lose dran!

Gib doch dort endlich die Isolierung runter damit du es auch siehst!
Könntest ja auch die beiden Kabel messen, dann siehst es auch gleich.

Black Sheep · 11.10.2018

Hallo zusammen. Danke erstmal soweit.
Werde mich morgen mal an die Arbeiten machen und
die Kiste wieder zerlegen.

Natürlich habe ich den Keramikentstörkondensator am
Anschlußkabel gemeint - und der ist selbstredend kein ELKO.
Sorry für den falschen Begriff, der Verwirrung gestiftet hat.

Trotzdem nochmals die Frage ob das Antriebsproblem
irgendwelche Wechselwirkungen verursachen kann die
das ursprüngliche bislang "einmalige" Übertemperatur-
problem hervorgerufen haben könnten?

Gruß
BS

Gastroharry · 11.10.2018

uhrmacher schrieb:
Dein Selbsttestverhalten deutet eindeutig auf ein Elko Problem im Netzteil hin. tausche den 470µF Elko aus, der ist platt!

Black Sheep · 13.10.2018

Hallo,

und Danke schon mal soweit allen Helfern, ELKO wurde getauscht.

Das Antriebsanschlußkabel habe ich auch vom Schrumpfschlauch befreit.
Jetzt weiß ich auch warum sich das so lappig angefühlt hat - das ist ja nur
ein dünner Draht und kein "normales Litzenkabel". Aber da ist alles ok.

Mal schauen wie sich das Maschinchen jetzt dann verhält.

Falls sich nochmals jemand zu meiner Frage äußern könnte, ob ein Problem
mit dem ELKO auch das Überhitzen der Heizung verursachen kann, oder
wenn nicht, ob es da Erfahrungen gibt, dass das bei Saeco-Maschinen mal
aus heiterem Himmel einmalig passieren kann und dann das Problem nicht
mehr auftritt?
Habe da keine wirkliche Ursache gefunden und die Maschine zeigt den Fehler
nicht mehr.
Aber wenn ich gesagt bekomme, dass die Maschine "wie verrückt" (als sie
eingeschaltet da gestanden ist) das Dampfen angefangen hat und dann von
alleine ausgegangen ist, passt das zu den ausgelösten Sicherungen des
J-Erhitzers - das ist nur eben bislang nicht mehr aufgetreten.

Gruß
BS

Advocat · 13.10.2018

Hallo

Black Sheep schrieb:
die Heizung ohne erkennbaren Grund überhitzt. D.h. es hat aus allen Ritzen
gedampft und die Übertemperatursicherungen am J-Erhitzer haben ausgelöst.

Nachdem ich diese wieder gedrückt habe, funktioniert die Maschine anstandslos ohne
erkennbares Problem.

in welcher Ecke soll ich nach einem möglichen Defekt suchen?

Kontrolliere am Bild gezeigte Komponente, den C11 austauschen (vorausgesetzt bei dein Gerät hat selber Bezeichnung).

Grisu · 13.10.2018

Advocat schrieb:
Kontrolliere am Bild gezeigte Komponente, den C11 austauschen (vorausgesetzt bei dein Gerät hat selber Bezeichnung).Anhang anzeigen 25488

Ja in der Tat das ist ein heißer Tip!

Am ehesten passiert es wenn man auf Dampfen stellt und vergißt welchen zu entnehmen oder schon sehr verkalkt oder Schalter defekt event. kombiniert mit einer Erschütterung wo der Schalter schon knapp am Kipppunkt ist.

Black Sheep · 14.10.2018

Ufff....

nochmals vielen lieben Dank für den Hinweis mit dem "C11".

Da ich nur sehr eingeschränkte "elektronische Fähigkeiten" habe, muss ich schauen
ob ich das adäquate Bauteil bei der TX550 überhaupt finde, da der Temperatursensor
nicht an der Leistungsplatine, sondern hier an der Bedienplatine angeschlossen ist.
Somit mag das zwar schaltungstechnisch trotzdem identisch sein, aber könnte m.E.
sowohl auf der Bedienplatine als auch auf der Hauptplatine versteckt sein. Dazu reichen
glaube ich meine Fähigkeiten der Leiterbahn- und Kabelverfolgung in Verbindung mit
nur sehr rudimentärem elektronischem Verständnis nicht aus.
Vielleicht würde ich mich etwas leichter tun, wenn ich wüßte wie das gefragte Bauteil
tatsächlich aussieht. Hat jemand ein entsprechendes Bild für mich - sofern dieses
Teil bei den Saeco-Incanto-Maschinen gewöhnlich vergleichbar aussieht?

Gruß
BS

Grisu · 14.10.2018

Öffne mal den Schaltplan für die Incanto, da sind auch Platinenbilder wo du es siehst, meist sehr klein und bräunlich grau ohne Beschriftung, Widerstände sind schwarz.

Am ehesten zu finden wenn du die Leiterbahnen nachgehst, Grundlage dazu wiederum der Incanto Schaltplan.

Oder stell gute Bilder (beidseits natürlich) davon hier rein, gucken wir mal.