Siemens EQ6 700 plus - Steuerungsmodul defekt

[Ihrke]

Guten Morgen,

das ging ja schnell mit der Antwort.

Zu Q17:
da habe ich mich gestern natürlich vertan. Habe folgendes Model eingebaut

STB11N65M5
Transistor:N-MOSFET;MDmesh™ M5;unipolar;650V;5,6A;Idm:36A
Hersteller: STMicroelectronics; Herstellersymbol: STB11N65M5;

Das Bauteil ist von den Abmaßen etwas größer als das original. Bauteile in der Umgebung sind geprüft, keine Schäden festgestellt.

Zu IC10:
Die Beinchen waren abgebrannt. Auch hier habe ich die Bauteile in der Umgebung geprüft, ohne Befund.

Zur Spannung:
300V DC wurden im Testbetrieb ohne Mahlwerk direkt an der Platine gemessen.
Wenn das Mahlwerk nicht angesteckt ist kann ich die Mühle über Testbetrieb beliebig oft starten, ohne dass sich die Steuerung gebootet. Ist das Mahlwerk jedoch mit der Platine verbunden, kommt es zu dem Fehler.

Gruß Markus

 

[OnkelM63]

Größer und Leistungsstärker ist nicht unbedingt besser,da auch die Ansteuerung des Gate von der Leistung her passen muss.
R99 misst ja den Mahlwerksstrom und einige andere Widerstände sind auch von Bedeutung.
Ich weiß nicht, inwieweit die Elektronik Kenntnisse sind.
IC Beinchen abgebrannt ist schon Mal heftig.
Ferndiagnose ist auch immer etwas schwierig,aber irgend ein Problem hat die Steuerung noch.
MfG

 

[Ihrke]

Abend,
ja da gebe ich dir recht. Bin gelernter Elektroniker Betriebstechnik, komme aber eher aus der Starkstrom Abteilung. Ich habe mir schon überlegt, ob ich ggf. ein Trimmer anstelle des R101 einlöte, um die Ansteuerung abzuändern. Aber wenn ich mich recht entsinne, würde das die Spannung nicht ändern, sondern nur den max. Strom Begrenzen?

Ich habe die Bauteile für die Mühlenansteuerung gemäß dem Schaltplan alle überprüft und bin zu keinem weiteren defekt gekommen. Auch der Pfad für die Spannungsüberwachung weißt keine defekte auf.

Was mich auch stutzig macht, ist die Tatsache, dass ich nur bei angesteckter Mühle das Problem habe. Könnte ggf. doch noch ein Varistor durchgeschlagen sein?

Das Thema mit den abgebrannten Beinen hat mir auch erst sorgen bereitet. Alle anderen Funktionen an der Maschine sind aber gegeben. Die Heizung hat auch noch einen Widerstand von ca. 32Ohm

Falls ihr noch Ideen habt, gerne her damit. Würde ungern eine neue Platine für 120€ kaufen.

Gruß Markus

Messgerät vorhanden; Elektrische Kenntnisse vorhanden; Labornetzteil vorhanden

 

[Ihrke]

Ach ja, werde mich morgen mal an den Kreis um den IC10 machen. Eventuell finde ich hier ja noch etwas.

 

[OnkelM63]

Ich sehe gerade,laut Plan ist auch ein STB11N65M5 drin, oder war da etwas anderes verbaut? Oder wie ist das mit etwas größer gemeint? Die Spannung im unbelasteten Zustand könnte etwas höher sein,oder man hat noch irgendwo eine Defekte Diode,die aber messtechnsch unauffällig ist,was ich auch schon öfter hatte.
Wenn sonst wirklich etwas anderes als der originale Q17 verbaut wurde,könnte es mit dem R99 zu tun haben,der ja den Mühlenstrom misst.
Varistoren fallen meistens durch Kurzschluss und verbrannter Oberfläche auf,wenn eine Überspannung Auftritt,wodurch dann eine Sicherung durchbrennt,um Folgeschäden in der nachfolgenden Schaltung zu verhindern.
So schnell würde ich aber nicht aufgeben .
Mfg

 

[Ihrke]

So bin wieder eine Stufe weiter. Die Diode D19 hat sich ebenfalls verabschiedet.
Habe mir eben das Datenblatt angesehen. Eine handelsübliche 1N4007 passt leider nicht, da zu geringer If... und 3 Parallel einlösen sieht auch doof aus.

Aber ich suche mal in meinem Fundus. Aufgegeben wird nicht!

Gruß Markus

 

[Ihrke]

So habe mir heute früh doch die Übergangslösung angetan.
Anstelle von D190 sitzen nun 3 1N4007 und siehe da:
- Spannung am Mühlenausgang ca. 250V statt 300V
- Mühle im Testmodus 10 mal hintereinander aktiviert, keine Probleme festgestellt

Bis auf die Optik scheint nun alles beim alten zu sein.
Jetzt noch auf den neuen Reedsensor und D19 warten und wieder zusammen bauen.

Gruß Markus

 

[Ano]

Nach Gleichrichtung von 230 VAC + Bufferelko's ist 300 VDC doch nicht so fremd?

 

[Richard-53]

Ano ich bin hier auch etwas verwundert wenn ich lese IC10 Anschlussfüße abgebrannt und D19 defekt da muss schon ein ordentlicher Strom geflossen sein.
Bin mal gespannt wie das ausgeht.

 

[WolleP]

Hallo, zusammen

Das Bauteil ist von den Abmaßen etwas größer als das original. Bauteile in der Umgebung sind geprüft, keine Schäden festgestellt.

Den Schuh muss ich mir leider anziehen, der Q17 ist von der Bauform her ein DPAK und kein D²PAK! Deswegen wohl die obige Aussage. Sollte aber trotzdem so gerade eben passen.
Die el. Werte sind jedoch identisch! Verträgt einen Stromfluss von 9A, solange das Bauteil nicht wärmer als 25°C wird.

Ich habe mir schon überlegt, ob ich ggf. ein Trimmer anstelle des R101 einlöte, um die Ansteuerung abzuändern.

Da du einen von den el. Werten her identischen MOSFET eingebaut hast, ist das nicht sinnvoll.

Die Diode D19 hat sich ebenfalls verabschiedet.

Das wage ich zu bezweifeln, denn wenn die Diode D19 defekt ist und die Versorgungsspannug (gleichgerichtete Netzspannung 230VAC auf ca. 225 bis 250 VDC) nicht weiter gibt, kann die Maschine nicht wirklich eingeschaltet werden, weil die Relay-Haltespannung von +12V fehlt, welche über die Diode D7 eingespeist wird.
Im Leerlauf, also ohne Last an +5V und +12V, kann die Spannung nach dem Brückengleichrichter sehr wohl auf über 320 VDC steigen, so wie Ano es schon geschrieben hatte.

Ich würde eher das Mahlwerk unter die Lupe nehmen, ob das eventuell einen Feinschluß oder gar im Betrieb eine kurzzeitige Unterbrechung hat oder auch nur die Kohlen verschlissen sind.

Gruß
WolleP

 

[OnkelM63]

Interessante Hinweise. Ich bin bei einem stärkeren Q17 von einem anderen Leistungsstärkeren Typ ausgegangen,der eingesetzt wurde. Größere Bauform mit gleichen werten,da muss man natürlich nix in der Ansteuerung ändern.
Die defekte D19 muss sich ja nicht dadurch äußern, daß diese unterbrochen ist,wodurch natürlich die Spannung danach fehlen würde.
Dioden haben auch gern einen Kurzschluss,bei der Elektronik die ich zur Reparatur hier hatte,war das so,was sich anders in der Schaltung auswirken sollte.
Wenn es jetzt funktioniert,ist das doch gut und 3 parallele 1A Dioden sieht von aussen doch keiner,könnte man auch so lassen , aber eine passende Diode schön eingebaut ist gefühlt besser .
Auf jeden Fall ist es sehr von Vorteil einen Plan von der Elektronik zu haben,mit der entsprechenden Beschreibung,daher nochmal Danke für die Zeit und Mühe an "Wolle P" dafür!
Schönen Rest-Sonntag.
Mfg

 

[Ihrke]

Hallo OnkelM63,

Was den Q17 angeht bin ich mir ehrlich nicht sicher, ob dieser nicht auch in der Leistungsklasse höher ist. Aber sei's drum. Er hat nicht wirklich auf die Lötfläche gepasst, die beiden Anschlussbeine habe ich an originaler Position eingelötet, und die große Fläche mit einer Brücke verbunden...

Da ich die Maschine für den Eigenbedarf behalten werde, lasse ich es nun auch mit den 3 Dioden.
Am Mittwoch kommt noch der Reedsensor und dann wird sie endlich wieder zusammengebaut.

Werde euch dann mal auf dem laufenden halten, ob die Reparatur so auch längere Zeit hält.

@WolleP
Die Diode D19 hat beidseitig Durchgang gehabt, daher wohl noch die Grundfunktion der Maschine.
Das Mahlwerk hatte ich mir noch mal genau angesehen, Kohlen sind noch bei ca. 50%, Wicklung soweit möglich gemessen und auch mal mit 100V Isolationsgeprüft.
Daher denke ich sollte es hier keine weiteren Probleme geben.

Und ja der Plan ist mehr als Gold wert für die Fehlersuche. Da müsste man fast mal nen Spendenkonto mit Posten.

Gruß Markus.

 

[WolleP]

Hallo, Markus
da gebe ich dir Recht, wenn die D19 einen Kurzschluss hat, funktioniert natürlich trotzdem die Spannungserzeugung des NT.
Den Q17 mit der Bezeichnung STB11N65M5 gibt es in unterschiedlichen Gehäuseformen D²PAK und DPAK, sind aber ansonsten identisch. Der DPAK ist ca. 5mm kleiner.
Der Kühlung wegen sollte aber die Lötfläche, die ja gleichzeitig Kühlfläche ist, genutzt werden, nicht nur mit einem Stück Draht anschließen, sonst wird der Q17 den Hitzetod erliegen.
Gruß
WolleP

 

[Ihrke]

Hallo WolleP,

ja das Thema mit der Kühlung habe ich mit etwas mehr Lötzinn gelöst. Also anstelle einer Drahtbrücke habe ich den Q17 so weit möglich an die Lötfläche gebracht und mit einer dickeren Schicht Lötzinn verbunden. Ist jetzt nicht gerade mein Qualitätsanspruch, aber für den Versuch hat es gereicht.

Morgen kommt dann der Hallsensor, dann geht die Maschine in den Dauerbetriebstest

Gruß Markus