Elektronik Siemens EQ7 Heizung (und...) defekt

[votec-cougar]

Hallo Gemeinde!

Jetzt hats mich auch erwischt...meine EQ7 scheint einen Defekt zu haben.
Nachdem ich sie einen Kaffee schön gemahlen und gebrüht hat, schien sie die Warmwasserbereitung nicht mehr abzuschalten. Als Geräusch hörte man das "Röcheln" des Durchlauferhitzers und irgendwo schien sie auch Wasser raus zu drücken - es stand Wasser neben/unter dem Gehäuse.

Erste Idee: Entkalken, weil vielleicht verstopft. Danach geht die Heizung jetzt gar nicht mehr...:-(
Ich vermute daher zwei Probleme:
1. Heizung hat nicht abgeschaltet, weil???
2. Jetzt ist die Thermosicherung vom Null-Leiter dahin


Diese Werte habe ich gemessen:

Heizung
======
Netzschalter Aus (!): 64,5V
Netzschalter Ein: 89,5V
Heizungswiderstand: 45 Ohm

SDS
===
NTC H: 20°C C: 15°C
HE A: 173V (nach Start)
HE B: 170V (nach Start)

Sind die Werte OK?
Was mich wundert ist, dass bei "Netzschalter Aus" schon 64V an der Heizung anliegen...

Grüsse
Michael



- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: Jipp...etwas
- Messgerät vorhanden:Ja
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Siemens EQ7 Z (Baujahr: 02.2009)

 

[OnkelM63]

Prüfe die Teile stromlos mit dem Durchgangsprüfer.
Der DE scheint ja noch iO. zu sein.An ihm ist diese 3er-Kombination aus Doppelthermostat und ÜTS.
Wenn die ÜTS jetzt keinen Durchgang mehr hat, hat sie wegen Überhitzung ausgelöst und setzt sich nicht wieder zurück. Es gibt diese Kombi leider auch nicht komplett oder diese ÜTS einzeln,bzw. nur über Umwege,soweit ich weiß.
Wenn die ÜTS ausgeöst hat,müßten ja die Thermostaten nicht rechtzeitig abgeschaltet haben,warum auch immer. Der Beschreibung nach war wohl der DE nicht ausreichend mit Wasser gefüllt oder hat trocken geheizt. Du solltest untersuchen,wo etwas undicht ist. Es gibt auch Anleitungen zu dieser Serie im Netz.
Letztenendes kann auch der DE selbst oder das obere Anschlußstück undicht sein. Letzteres würde ich auf jeden Fall abbauen und untersuchen.
Die ÜTS schaltet bei 206° ab,die Thermostaten bei 150°. Auf jeden Fall sollte man das sichere Abschalten der Thermostaten prüfen,wenn man nicht den kompletten DE ersetzen möchte !
Soweit erstmal.
Gruß

 

[votec-cougar]

Habe noch mal gemessen:
direkt an der Platine liegen am Anschluss für den DE nach Einschalten schon 78,9V an.
Ist das Normal? Wird der DE vielleicht schon immer leicht vorgeheizt, um schneller Betriebsbereit zu sein?
Beim Komponententest für den DE geht die Spannung dann hoch bis ca. 180V (...die 3 Sekunden).

 

[OnkelM63]

ich weiß ja nicht,zwischen welchen Punkten die Spannung gemessen werden,aber dieHeizungen werden über je einen Triac geschaltet. Wenn die Heizungen dauerhaft angesteuert würden,müßten beide Triacs defekt sein,oder etwas in der Ansteuerung nicht stimmen.Warum dann aber gleich die Thermosicherung auslöst,und nicht die Thermoschalter vorher unterbrechen,wie es sein müßte,ist mir auch schleierhaft.
Ich habe derzeit gerade das gleiche Problem und stehe erstmal vor einem Rätsel.
das scheint mir eine Fehlkonstruktion zu sein,oder ich habe das Gerät noch nicht verstanden.
Vielleicht weiß jemand mehr darüber.
Gruß

 

[W1cht3lm@nn]

Dieses Teil habe ich zum Thema der einzelnen Thermosicherung gefunden:
http://www.voelkner.de/products/160589/Temperatursicherung-Q33129.006d02-206c.html

Müsste also aus dem Halter befreit und möglichst vertrauenswürdig in das vorhandene "Gestell" eingesetzt werden.

 

[OnkelM63]

Danke für den Tipp,solche Umsetzungen sind machbar und eigentlich bräuchte man ja nur diese Lötperle ...
Trotzdem bleibt die Frage,warum vorab die Thermoschalter nicht schon abschalten und das Auslösen der ÜTS verhindern,wenn etwas im Wasserkreislauf nicht stimmt und überhitzt.
Man muß also auch erstmal zweifelsfrei die wirkliche Fehlerursache finden und beheben.
Sicherheit hin oder her, für mich ist es unverständlich,wenn man bei solchen Fällen diese 3er Kombination nicht einzeln wechseln können soll,weil es einfach nicht als Ersatzteil angeboten wird.
Zudem kommt mir der Abstand von 150° (Regler) und 206° (ÜTS) in bestimmten Konstellationen etwas eng vor.
Gruß

 

[Grisu]

OT: nur so meine Gedanken dazu ... kenne das Ding nicht wirklich

also soviel ich hier mitgelesen hab sind 206 sowieso schon die Obergrenze der verbauten Temp-Sicherungen, andere haben ab 170 (oder sogar 150?) beginnend verbaut.
Und über 50°C Überschwingen (Überheizen) ist schon sehr sehr viel, so schnell erreicht man eine solche Temp-Erhöhung nicht.
Denk schon daß das gut dimensioniert ist.

 

[W1cht3lm@nn]

andere haben ab 170 (oder sogar 150?) beginnend verbaut.
Und über 50°C Überschwingen (Überheizen) ist schon sehr sehr viel, so schnell erreicht man eine solche Temp-Erhöhung nicht.
Denk schon daß das gut dimensioniert ist.

Der Unterschied zu anderen Konstrukten ist hauptsächlich dass hier 2 starke Heizungen an einem wirklich sehr dünnen und kurzen Rohrstückchen befestigt sind, ganz ohne weitere Masse in die es vergossen wäre.

Wenn hier mal 2 Sekunden die Heizung heizt ergibt sich also eine viel drastischere Temp-Änderung als bei einem "Boiler J" o.ä.

BTW: Bei DeLonghi haben die Dampferhitzer sogar 318°C-Temperatursicherungen...und ständig ähnliche Probleme wie hier damit.

 

[Grisu]

Wieder was dazugelernt - DANKE auch!

Heißt das mit anderen Worte er soll einfach einen höheren Wert einbauen?
Oder zu verkalkt bzw. Durchfluß zu gering und daher funkt die Wärmeabgabe ans Wasser nicht schnell genug?

 

[W1cht3lm@nn]

Heißt das mit anderen Worte er soll einfach einen höheren Wert einbauen?

Nein, auf gar keinen Fall.
Selbst wenn es eventuell problemlos funktionieren könnte ist so eine Empfehlung "nicht Gesellschaftsfähig".

Oder zu verkalkt bzw. Durchfluß zu gering und daher funkt die Wärmeabgabe ans Wasser nicht schnell genug?

Ja, an Verkalkung bzw. dem verringerten Durchfluss muss es liegen.

Ich habe den Eindruck dass diese Maschinen beim Bezugsstart unabhängig von der Momentantemperatur eine gewisse Wärmemenge abrufen, die bei optimaler Pumpenfunktion und kalkfreien Leitungen problemlos in das Wasser übergehen kann, bei Störung an einem der Punkte klappt das eben nicht.

So wie bei manchen Saecos wo das auch verstärkt auftritt...z.B. Incanto mit Boiler J und auslösenden Thermostaten.

 

[votec-cougar]

Hallo zusammen,

Problem ist erst mal gefixt: bei Völker ne neue ÜTS zu 206°C bestellt, zerlegt und den Lötperlenstift in die originale ÜTS eingesetzt.
Das Ding rennt wieder und brüht wie neu. Die eigentliche Ursache konnte nicht lokalisiert werden...what ever..."beobachten und weiter fahren"...

Danke für Eure Beiträge!

 

[OnkelM63]

Hallo,
ja klar,dass die Auslösetemperatur sehr von der Konstruktion der Heizung usw. abhängt.
Einfach eine Sicherung mit höherer Temperatur einzusetzen,wäre fatal und davon ist auch dringend abzuraten.
Man sollte schon die wirkliche Ursache erkennen und beseitigen und das ist manchmal nicht so ganz einfach.
Zum Glück gibt es ja Leute,die mit diesem oder jenem schon mehr Erfahrung und noch mehr Hintergrundwissen haben,mit denen man sich in solchen Foren austauschen kann.
Vielen Dank hier besonders wieder an W1cht3lm@nn !
Eine große Hilfe ist dabei auch das auslesen der Fehlerspeicher,soweit man dran kommt.
Diesbezüglich muß ich noch mal nachfragen : ist die Tastenkombi dazu bei der Bosch VeroBar 100 eine andere,als bei der Siemens EQ7 ?
Mit dem was ich zur EQ7 an veschiedenen Stellen gelesen habe,bin ich bisher nicht in die VeroBar gekommen.
Nach einigem probieren musste ich erstmal aufgeben bzw. unterbrechen.
Kann mir da noch mal schnell jemand einen Tipp geben.
Gruß

 

[apparat]

Hallo! Ich grab den Thread mal wieder aus, weil ich gerade mit einer fast baugleichen Bosch TES70358DE/10 ähnliche Probleme habe.

Standardfragen: Grundsätzliche Kenntnisse und Messgeräte vorhanden. Typ der Maschine siehe oben.

Bei der Maschine gab es einen lauten Knall und jede Menge Rauch. Ich hab dann reingeschaut undgesehen dass der Membranregler undicht ist und Wasser in die Pumpe gelaufen - die Pumpe ist tod

Was mich jetzt stutzig macht: Wenn ich jetzt die Maschine starte heizt sie nicht. Sie startet normal hoch und macht alles (bis auf die Spülung aufgrund defekter Pumpe) und ist nach 2 Minuten bereit. Ich höre das Kermaikventil, die Brühgruppe, Mahlwerk läuft auch..
Ich habe darauf hin mal gemessen: Heizung scheint okay (48 Ohm), alle 3 Temperatursicherungen okay (Durchgang). NTC weiß ich nicht wie ich ihn messen soll, komme mit dem Messgerät nicht in den Stecker, da müsste ich mir was basteln. Nach meinem Verständnis müsste er trotzdem heizen, da er die Spülung ja erst nach dem Aufheizen macht und somit die defekte Pumoe und fehlender Flow egal sein sollte, oder?
Meine Befürchtung wäre dass die Steuerung was abgekriegt hat, deswegen würde ich das gerne vor dem Tausch der Pumpe wenn möglich ausschhließen..

Jemand Ideen dazu?

 

[Grisu]

also ich glaub fast daß sie erst heizt, wenn der Kreislauf mit Wasser gefüllt ist, was auch Sinn machen würde!
Kannst ja testweise versuchen zu entlüften und da nichts durchgeht ins Flowmeter leicht zu pusten um ihr Wasser vorzugaukeln und dann schaun ob sie fertig wird und heizt. Besser wär aber für das System vorher wirkl. zu füllen.
Etwa durch Überbrücken der Pumpe und händisch Wasser reinpusten bis es vorne rauskommt..
Muß ja nicht sonderlich dicht sein da du ohnedies kaum Druck zusammenbringst.

LG Grisu

 

[apparat]

Du hast recht Grisu. Ich hab hier ja auch ncoh jede Menge Pumpen, wenn auch andere.. Ich bastel da einfach testweise was zwischen und schau was sie macht... Dann bin ich auf jeden Fall auf Nummer sicher. Komischerweise sagt die Maschine nämlich auch nix von entlüften usw. Wenn man nur nach dem Display geht ist alles bestens in Ordnung udn das macht mich etwas stutzig...

 

[OnkelM63]

Hallo,was heißt denn,die Pumpe ist tot ? Ist sie selbst elektrisch defekt, oder wird sie nur nicht angesteuert.
Ich meine auch,dass ohne Pumpe ,ohne Wasser im System und also auch ohne Signal vom Flow die Heizung nicht angesteuert werden kann,und das macht ja auch Sinn.
Bei einem Fehler im Wasserkreislauf,also sowohl starke Verkalkung oder Verstopfung,als auch einer Undichtheit und damit falsche Drukverhältnisse usw. soll die Maschine ja auf Störung gehen.
Würde sie das nicht tun,und die Heizungen mit zu wenig Wasser betrieben,oder durch starke Verkalkungen im System oder in den Heizungen selbst, würde ja einerseits die durch die Heizungen strömende Wassermenge geringer sein, oder andererseits durch die verminderte Wärmeableitung von den Heizungen,die dortigen Thermostate abschalten ,so sie es schnell genug schaffen,oder eben der Thermoschutz auslösen.
Beides ist bei Dir aber nicht der Fall. Du kannst die Pumpe ja mal abstöpseln und separat mit Spannung versorgen,ob sie dann läuft. Alternativ auch messen,ob an den Pumpenanschlüssen Spannung anliegt (könnte man auch eine 40W Glühlampe mal anstöpseln).
Ist das nicht der Fall,hat es durch das Wasser an den Pumpenanschlüssen einen Kurzschluß gegeben,der in der Steuerung einen Schaden verursacht hat. Der kann ja auch bewirken,dass weder Pumpe noch Heizung mit Spannung versorgt werden kann. Im einfachsten Fall hat es eine Sicherung gekillt.
Wie das in der Steuerung nun genau geregelt ist,kann ich jetzt aus dem Kopf auch nicht mit Sicherheit beschreiben.
Schau Dir mal die Steuerung genauer an. Mit irgendwelchen Experimenten,die zum Auslösen der Thermosicherung durch Überhitzung führen könnten,wäre ich eher vorsichtig.
Auf jeden Fall vorab die eigentliche Ursache und mögliche weitere Schwachstellen beheben.Ich denke da an die oberen Wasseranschlüsse der Heizungen,wie es hier im Forum bereits mal beschrieben wurde.
Beginnende Undichtigkeiten würden mit der Zeit zu Schädigungen und Ausfällen an den Thermostaten durch austretendes Wasser bzw. Dampf führen. Besser vorbeugen.
Soweit erstmal.
Gruß

 

[apparat]

Danke für deine ausführliche Antwort OnkelM63. Ich schaue schon nach weiteren Undichtigkeiten und habe nicht vor die Maschine zu zerstören oder so

Die Pumpe die drin war ist elektrisch tod durch Feuchtigkeitsschaden.
Ich hab jetzt testweise mal eine Ulka Pumpe, die ich hier noch hatte da reingehangen und es war gut dass ich das gemacht habe weil: Sobald ich den Stecker reinstecke läuft die Pumpe und hört auch nicht mehr auf.

Gehe ich richtig in der Annahme dass es mir einen Triac auf der Steuerung gehimmelt hat? Würd die Steuerung dann austauschen... So filligran löten kann ich dann doch nicht...

 

[Grisu]

versuch doch mal das 50C Teil zu tauschen, hin ist sie eh schon, was kann schon passieren?
Würd meinen den Versuch ist es jedenfalls wert.
Und ein Triac ist ja kein kleines SMS Teilchen, da kannst sogar noch mit nem normalen Lötkolben ran.

... E R M U N T E R U N G ...

LG Grisu

 

[apparat]

Jetzt wo du es sagst fällt mir ein, dass ich vor ein paar Monaten eine Ersa Lötstation erstanden habe und eine Auswahl an Traics für Saeco und Jura da habe, wovon mit Glück einer passt.. Ich baue die Platine morgen mal aus und werde berichten. (Ich dachte außerdem das wär schon SMD;L hab mir diese platine noch nie angeschaut)

 

[OnkelM63]

Die neue Elektronik wird wohl auch nicht ganz billig sein,so um die 150€.Da lohnt eine Reparatur auf jeden Fall,und wenn man es sich doch nicht selbst zutraut,wird sich ein Kumpel finden,der das reparieren kann. Ausserdem gibt es für solche Fälle auch die Helferlein im Forum,die solche Sachen gern übernehmen und einer wohnt vlt. auch in Deiner Nähe.Am Ende kann man das Teil auch per Post mal eben hin und her schicken,das kostet auch nicht die Welt. Viel Erfolg