Hallo zusammen,
nac 11 Jahren ohne Reparatur empfiehlt sich eine gründliche Reinigung der Maschine.
Besonderes Augenmerk solltes du hier auf den Microschalter des Dosierers und die Dosierkammer werfen.
Wahrscheinlich ist an der Klappe, die den Microschalter betätigt, soviel Kaffeemehl, dass sie gar nicht mehr läuft.
Entferne alle Bohnen aus dem Bohnentank und sauge den Rest mit dem Staubsauger raus.
Dann machst du erst folgenden Test:
Setze Satzbehälter und Tropfschale ein, nimm einen isolierten Schraubenzieher und betätige den Microschalter für die Brühgruppe.Dann nimm ein Stück Pappe und überbrücke den Türschalter rechts oben an der Maschine.
Die Maschine muss jetzt einschalten und das Getriebe in Grundstellung fahren.
Das mit der Pappe am Brühgruppenschalter funktioniert nicht so recht.
Schalte danach die Maschine wieder aus.
Kannst du nun die Brühgruppe einsetzen, kannst du den nächsten Test mit leerem Bohnenbehälter durchführen.
Setz die Brühgruppe ein, schliesse die Tür und schalte die Maschine ein.
Die Mühle darf nun nicht laufen.
Läuft sie, dann hast du ein Problem mit der Elektronik.
Läuft die Mühle nicht, drücke die Kaffeetaste, die Mühle muss nun 20 Sekunden laufen, danach abschalten und die rote Störungs-LED muss leuchten.
Wenn die Mühle läuft, musst du den Microschalter der Dosierkammer prüfen.
Öffne dazu deine Maschine nach der Anleitung von Michael:
Saeco Nova / Vienna zerlegen und prüfen
Nun kannst du erstmal sehen, was sich so nach elf Jahren alles an Kaffeemehl ansammelt.
Ungefähr in der Mitte der Maschine siehst du eine (gelb) umwickelte Spule, die die Dosierklappe anzieht (das zweimalige Klacken nach dem Mahlvorgang).
Genau dort drunter sitzt der Microschalter, es gehen 2 schwarze und ein grünes Kabel dran.
Mach Fotos von den Kabelanschlüssen und notier dir, wo welche Kable an der Platine angesteckt sind, falls dir ein Kabel abrutscht oder du es abziehen musst.
Bau die Platine aus, dazu musst du die Schalterabdeckung abnehmen, sie ist mit 3 Haken, einer unten und je einer links und rechts eingeclipst. Die beiden Kabel am Hauptschalter abnehmen.
Nun kannst du die beiden Schrauben rausdrehen, die die Platine am Träger halten, rausschrauben und die Platine abnehmen.
Als nächstes schraubst du den Platinenhalter von der Grundplatte ab.
Entferne den Stift unterhalb der obengenannten Spule (mit einer Zange zusammendrücken und zur Seite rausziehen).
Dann kannst du die Spule durch leichtes Wegbiegen der Halterung nach oben rausziehen.
Nun kannst du die Sicherungsplatte der Mengenverstellung direkt unter der Spule abschrauben und die Schiebeplatte mit dem Microschalter nach links rausschieben.
Am Stecker an der Platine, an dem der Microschalter (schwarz/grün) angeschlossen ist, hängt auch der Microschalter für die Pumpe (rechts am Heisswasserventil).
Ziehe auch dort die beiden Stecker ab (schwarz/rot) und zieh den Kabelstrang mit nach draussen.
Nun hast du die Schiebeplatte mit dem Microschalter und den Kabeln vor dir liegen.
Reinige zuerst alles gründlich, wahrscheinlich haftet dort sehr viel Kaffeepulver.
Danach musst du den Schalter mittels Durchgangsprüfer oder Ohmmeter durchmessen.
Im offenen Zustand muss der Widerstand unendlich sein. Wenn der Schalter durch die Klappe betätigt wird, dann sollte ein Widerstandswert unter 15 Ohm rauskommen.
Da Durchgangsprüfer oft auch Widerstandswerte bis zu 70 oder mehr Ohm als Durchgang werten, ist er hier nur eine Notlösung, sollte kein Widerstandsmessgerät vorhanden sein.
70 Ohm sind nicht viel, bei Netzspannung mag das ausreichen um ein eindeutiges Signal abzugeben, aber bei den anliegenden 5 Volt und der Elektronik dahinter reichen schon 30 Ohm des Schalters im geschlossenen Zustand, damit die Elektronik das Signal nicht auswerten kann.
Wenn der Schalter als einwandfrei befunden wird (Widerstand unter 15 Ohm), dann kannst du das ganze nach gründlicher Reinigung der Dosierkammer wieder einbauen.
Prüfe nun, ob sich die Schaltwippe in eingebautem Zustand frei bewegen lässt und den Schalter betätigt, wenn du die Wippe nach links drückst (Von unten die Dosierklappe öffnen und mit dem Finger die Wippe betätigen).
Ist mit dem Schalter alles ok, kannst du die Maschine wieder zusammenbauen und einen Testlauf starten.
Wenn die Mühle immer noch unendlich läuft, liegt dann ein Fehler in der Elektronik vor.
Der wahrscheinlichste Fehler, wenn die Mühle immer läuft, ist ein defekter Triac, ein elektronischer Schalter, der (im Fall, dass die Mühle ständig läuft) sehr leicht geprüft und ausgewechselt werden kann.
Mach mal die Tests und berichte weiter.
Grüsse
traebbe