Kaffee neuerdings zu dünn

[simps]

Mechanikkenntnisse vorhanden

Ja

Messgerät vorhanden

Ja

Genaue Bezeichnung der Maschine

ESAM 5550.R

Hallo,
die DeLonghi meiner Tochter gibt in letzter Zeit wässrigen Kaffee aus. Ich habe das Mahlwerk zerlegt und gereinigt. Abnutzung konnte ich noch keine entdecken, die Maschine hat auch erst knapp über 3000 Bezüge hinter sich. Meiner Ansicht nach mahlt die Maschine einfach zu kurz(?) und dadurch kommt zu wenig Mahlgut in die Brühgruppe. Man ließt immer wieder über die Reedplatine des Antriebes aber irgendwie ergibt das keinen Sinn, oder? Beim Initialisieren fährt die leere Brühgruppe einmal komplett leer durch, aber was soll das mit der Kaffeemenge zu tun haben? Hält die Brühgruppe an verschiedenen Positionen je nach eingestellter Kaffeestärke? Verstehe ich nicht.
Ach noch was: Gebe ich manuell einen Meßlöffel Kaffeepulver in die Maschine ist der Kaffee einwandfrei.
Hat jemand einen Rat oder eine Erklärung?

 

[MaPi71]

Versuche mal das Sieb an der Brühgruppe nach unten zu drücken.
Geht das leicht?
Wenn nicht, etwas Silikonfett an der Innenwand der Brühgruppe verteilen.
Könnte mir vorstellen, dass die Maschinen von DeLonghi, wie bei Saeco auch, die Mahlmenge runterregeln, wenn die Brühgruppe schwer geht.
Bei Saeco kann es dann allerdings 20 Bezüge dauern, bis die Maschine die Mahlmenge wieder angepaßt hat.

 

[WolleP]

Hallo, @simps

zu diesen Thema sind schon viele Beiträge geschrieben worden.
Suche mal unter: Mahldauer zu kurz, Trester zu dünn.
Dort gibt es auch Erklärungen, warum und wie über den Hallsensor unten am Antrieb (Reedplatine ist nicht korrekt) die Stellung der Brühgruppe gemessen wird - darüber wird nämlich auch die Mahldauer eingestellt bzw. verändert.
Es gibt viele verschiedene Ursachen, die man alle überprüfen bzw. bestimmte Bauteile wechseln muss, z. B.

• Brühgruppe muss leichtgängig sein, ansonsten mal revidieren bzw. säubern und fetten.
• Dann den Antrieb checken, Spindel und Spindelmutter dürfen so gut wie kein Spiel haben. Sollte bei 3000 Bezügen eigentlich gut sein, meine Maschine hat schon mehr als 20.000 Bezüge hinter sich, Spindel bis jetzt noch gut, da regelmäßig gefettet!
• Unteren Microschalter nicht nur messen, sondern gleich erneuern, da die Messung nicht aussagekräftig genug ist, wenn nur mit Ohmmeter gemessen wird.

Gruß
WolleP

 

[Richard-53]

Dazu kommt noch der oberer Endschalter tauschen da mit einem Ohmmeter die die korrekte Funktion nicht messbar ist (Schalthysterese).
Gruß
Richard 53

 

[simps]

Hatte ich nicht geschrieben, aber die Brühgruppe und auch der obere Brühkolben sind komplett revidiert worden weil ich das zuerst vermutet hatte. Da läuft alles leichtgängig. Ich habe natürlich auch schon viel über das Problem gelesen aber trotzdem verstehe ich immer noch nicht den Zusammenhang zwischen Brühgruppenantrieb und Mahlwerk. Wenn ich alles richtig gelesen (und verstanden) habe, dann sind die Schalter und der Hallsensor in Ordnung wenn das Initialisieren sauber durchläuft. Ich hatte ja meiner Tochter eine Saeco empfohlen aber als Brad Pitt Fan musste es ja unbedingt eine DeLonghi sein.

 

[Palatino-User]

Der Sensor am Antrieb misst die Umdrehungen der Spindel. Je mehr Kaffeepulver nach dem mahlen in der Brühgruppe liegt, umso weniger Fahrweg/Spindelumdrehungen sind erforderlich, das die Brühgruppe mit dem Kaffeemehl den gelben Becher des oberen Brühkolbens nach oben drückt, welcher den oberen Endschalter betätigt.

 

[Richard-53]

Schalter und der Hallsensor müssen nicht zu 100% in Ordnung sein wenn das Initialisieren sauber durchläuft.
Dieses ist ein großer Irrtum auf den die Bastler immer erreinfallen.

Fehler Kurze Mahlzeit

ich habe ja vor 4 Monaten wegen zu kurzer Mahlzeit eine Testreihe gemacht.
Das Mahlwerk wurde in diesem Fall nach Löschung des EEPROMS von 7,5 sec. nach 15 bis 20 Bezügen auf 3 sec. zurückgestellt.
Das EEPROM wurde nach jedem Versuch gelöscht.
1. Antrieb kontrolliert: Spindel & Mutter OK.
2. Unterer Endschalter mit Messeinrichtung geprüft und er war grenzwertig und wurde erneuert.
Ergebnis: Kein Erfolg Fehler war immer noch da.
3. Hallsensor-Platine kontrolliert und gemessen. Kein Fehler festgestellt wurde aber erneuert.
Ergebnis: Kein Erfolg Fehler war immer noch da.
4. Oberer Endschalter mit Messeinrichtung geprüft und die Schalthysterese war schlecht und er wurde erneuert.
Ergebnis: Der Fehler war weg und ist seit 4 Monaten auch nicht mehr aufgetreten.

 

[simps]

Der obere Schalter scheint ein „Öffner“ zu sein. Im „unbetätigten“ Zustand hat er 1,8 Ohm. Bei Betätigung „unendlich“.

 

[Richard-53]

Hallo simps,
1,8 Ohm sind schon mal schlecht.
Wie viel Ohm haben deine Messleitungen hast du daran mal gedacht dass dieses auch wichtig ist.

Was du misst ist leider Mist dieses hat mit einer Schalthysterese nichts zu tun hat.
Eine Schalthysterese kannst du nur messen mit einer Messeinrichtung für einen definierten Schaltzustand, einem Oszillografen, ein Milliohmmeter und Messerfahrung hast.
Was dir anscheinend nicht zur Verfügung hast.
Der obere Endschalter ist aber nur eine der möglichen Fehlerquellen.
Ich habe nicht aus Spaß mehrere Stunden Arbeit investiert um den bei mir vorliegenden Fehler genau zu analysieren.
Natürlich kann der Fehler auch bei dir an einer anderen Komponente liegen es gibt ja mehrere.
Da du ja nicht über die benötigten Messgeräte und Erfahrung verfügst musst du es wie die anderen Bastler machen.
Tauschen auf Verdacht bis es funktioniert.

 

[simps]

Ich habe ein sehr umfangreiches Messequipment und kann damit auch umgehen. Ich musste Anfang der Siebziger Radio und Fernsehtechniker lernen aber nach der bestandenen Prüfung nie in dem Beruf gearbeitet weil ich da keinen Bock drauf hatte. Jetzt als Rentner habe ich mir wieder einiges an hochwertigen Meßgeräten zugelegt auch ein Oszilliskop (ein Oszillosgraph ist was anderes) weil ich wieder ein wenig Lust auf Elektronik habe, das Multimeter im Bild ist nur mein „Alltagsmultimeter“. Ich muss aber zugeben, dass ich vieles vergessen habe und sich extrem viel geändert hat. Aber jetzt weiß ich ja wo ich suchen muss und was ich messen muss.

 

[bikermaex]

Ich häng mich da mal dran ,Fehlerbild wie oben beschrieben, Reedsensor getauscht gegen neu ,Antrieb getauscht gegen revidiert und neuer Spindelmutter, Fehler immer noch da , gebrauchte Leistungsplatine eingebaut läuft, jetzt kommt die Frage : der Fehler liegt offensichtlich auf der Leistungsplatine,wo zur Hölle werden die Sensorsignale ausgewertet? Ich hatte das EPROM gelöscht, dann ging es einmal ,der 2te Kaffee wieder nur ein dünner puck, ich denke nicht das der Prozessor etwas hat, da muss doch noch etwas dazwischen sein, oder?

 

[simps]

Ich hatte auf gut Glück einfach die Reedplatine getauscht obwohl ich keinen Defekt finden konnte (Tausch der Leistungsplatine brachte bei mir nichts, konnte die aber zurückgeben) dann die Maschine 10 Mal ohne Bohnen durchlaufen lassen. Danach lief die Maschine und läuft bis heute bei meiner Tochter ohne Probleme.