QuickMill 5000A Tuning Anleitung

coffemike · 24.10.2011

Hallo Forianer,
eingelesen bin ich in diesem Forum schon ausreichend, obwohl bisher nur eine einfache DeLonghi mein Eigen war. In Bälde steige ich bei den VA mit einer QuickMill 5000A (gebraucht aus der Bucht) ins Rennen. Beim Durchlesen der verschiedenen Beiträge hier und in anderen Foren, stoße ich immer wieder auf diverse Modifikationen der eben genannten Maschine. Besonders W1cht3lmann wird in diesem Zusammenhang immer wieder genannt (großes Lob meinerseits, besonders der "mercedeslackierte" VA). Mein Gedankengang ist nun folgender: könnte man diese teilweise sehr ausführlichen Anleitungen nicht bündeln und in einem eigenen Thread zur Verfügung stellen?

@W1cht3lmann: welche Programmierkenntnisse sind für das "Chiptuning" erforderlich und was wurde genau damit erreicht?
LG
coffeemike

W1cht3lm@nn · 26.10.2011

Das liest sich aber lieb.

Was mit dem Prozessor erreicht wurde:
http://www.saeco-support-forum.de/z...aukloetzchen-quickmill-05000a.html#post197839

Nötige Kenntnisse sind Programmieren in einer Sprache deiner Wahl und kompilieren mit einem zum Mikrocontroller deiner Wahl passenden Compiler. Ich habe einen Atmel AVR verwendet, für die Aufgabe funktionieren aber praktisch alle. Die Anschlussbelegung wurde zuvor mit Oszilloskop und Logicanalyzer herausgemessen.

Die Steuerung ist zum größten Teil eine simple sequenzielle Ablaufsteuerung.

Die Tage werde ich noch eine grobe Anleitung zur Mahlwerkjustage fertigstellen.
Die elektrischen Modifikationen für Beleuchtung und Temperaturregelung (erst Thermostaten gewechselt, inzwischen auf 2 PID-Regler umgerüstet) werde ich nicht im Detail erklären. Da ist nichts dabei was Leute mit Fachkenntnis nicht schon wüssten und anderen Leuten sind keine elektrischen Arbeiten zu empfehlen.

P.S.: Du darfst die Bündelung gern übernehmen. Ich habe immer dort etwas geschrieben wo danach gefragt wurde (über verschiedene Foren hinweg), und inzwischen keinen vollständigen Überblick mehr.

coffemike · 26.10.2011

W1cht3lm@nn schrieb:
...
Nötige Kenntnisse sind Programmieren in einer Sprache deiner Wahl und kompilieren mit einem zum Mikrocontroller deiner Wahl passenden Compiler. Ich habe einen Atmel AVR verwendet, für die Aufgabe funktionieren aber praktisch alle. Die Anschlussbelegung wurde zuvor mit Oszilloskop und Logicanalyzer herausgemessen.

Die Steuerung ist zum größten Teil eine simple sequenzielle Ablaufsteuerung.

Die Tage werde ich noch eine grobe Anleitung zur Mahlwerkjustage fertigstellen.
Die elektrischen Modifikationen für Beleuchtung und Temperaturregelung (erst Thermostaten gewechselt, inzwischen auf 2 PID-Regler umgerüstet) werde ich nicht im Detail erklären. Da ist nichts dabei was Leute mit Fachkenntnis nicht schon wüssten und anderen Leuten sind keine elektrischen Arbeiten zu empfehlen.

P.S.: Du darfst die Bündelung gern übernehmen. Ich habe immer dort etwas geschrieben wo danach gefragt wurde (über verschiedene Foren hinweg), und inzwischen keinen vollständigen Überblick mehr.

Die elektromechanischen Modifikationen traue ich mir persönlich zu. Es wäre halt schön, wenn man bei diesem Maschinchen auch für andere nachvollziehbar die Möglichkeiten des Finetunings beschreibt.
Beim Programmieren schaut´s allerdings anders aus: da würde es sich empfehlen einen fertig programmierten Chip zu kreieren

Stichwort "Bündelung":
ich werde einmal "alles" sichten und dann eine grobe Einteilung vornehmen.

Bis in Bälde
coffeemike

W1cht3lm@nn · 26.10.2011

coffemike schrieb:
Es wäre halt schön, wenn man bei diesem Maschinchen auch für andere nachvollziehbar die Möglichkeiten des Finetunings beschreibt.

Das stimmt sicherlich.
Zusammenfassend beschränkt sich das auf:
-Software wie beschrieben
-Justierung des Mahlwerks um auf Durchlaufgeschwindigkeit 1 ml/s für Espresso zu kommen, ggf. Mahlscheiben erneuern
-Brühthermostat am Thermoblock auf 105°C-Typ wechseln oder gleich PID(s) einbauen
-Beleuchtungs-"Spielerei" nach Geschmack, bei mir hauptsächlich da ich öfters vergessen habe den Wassertank zu füllen

coffemike schrieb:
Beim Programmieren schaut´s allerdings anders aus: da würde es sich empfehlen einen fertig programmierten Chip zu kreieren

Lade mal ein Bild der bei deinem Exemplar eingebauten Platine hoch.
Dann lässt sich feststellen ob dir meine vorhandene Version helfen würde.
Es gibt da sehr verschiedene Schaltungen, und die alte Version für die ich das programmiert habe scheint eine der selteneren zu sein.

coffemike · 26.10.2011

W1cht3lm@nn schrieb:
Lade mal ein Bild der bei deinem Exemplar eingebauten Platine hoch.
Dann lässt sich feststellen ob dir meine vorhandene Version helfen würde.
Es gibt da sehr verschiedene Schaltungen, und die alte Version für die ich das programmiert habe scheint eine der selteneren zu sein.

Es mag vielleicht komisch anmuten, doch bisweilen bin ich nur QM-Interessent

Morgen ist für mich der Tag X. Da erhalte ich dann (wenn nichts dazwischen kommt) das gute Stück.
Sobald die Maschine bezugsbereit ist, melde ich mich mit dem Bild (funktioniert das einfach mit "Grafik einfügen"?).
Einstweilen Danke!

coffemike · 02.11.2011

So jetzt hat´s doch ein wenig länger gedauert mit meiner QM.
Leider ist der erste Eindruck nicht optimal. Habe heute einmal eine Generalreinigung durchgeführt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es beim unteren Brühkolben in dessen Führungsaufnahme sagen wir mal salopp "sehr grob" zugeht. Dort wo der Kolben anliegen soll, ist nur noch ein Fragment. Ist das normal?
Jedenfalls sind die ersten Bezüge alles andere als Kaffee. Vom dünnen Wasser bis undefinierbarer Brühe war heute alles dabei. Zudem ist der Tresterauswurf wässrig. Bin schon gespannt, was bei dieser Maschine so alles auf mich zukommt.
Ich halte euch am Laufenden.
@W1cht3lm@nn: die Bilder von der Platine werde ich in den nächsten Tagen liefern (es sei denn ich verschmeiss das gute Stück)
Mike

W1cht3lm@nn · 02.11.2011

Das klingt alles sehr "normal" soweit.

Der angefressene Zylinderboden ist ein gängiges Phänomen, scheint aber keine schädlichen Auswirkungen zu haben.

Der Tresterauswurf ist erst dann recht trocken wenn Pulvermenge und Mahlgrad richtig eingestellt sind.

Dass kein "guter Kaffee" kommt, ist ebenfalls bei allen meinen Maschinen bisher so gewesen, jedenfalls verglichen mit den gewohnten Cremaventil-Plastikautomaten bei gleicher Kaffeeröstung. Espresso profitiert von der QM-Konstruktion enorm, Kaffee aus der Maschine ist mehr ein "Abfallprodukt".
Um trinkbaren großen Kaffee zuzubereiten, am besten genau wie bei einer Espressomaschine vorgehen und einen Espresso nachträglich mit ca. 100 ml Wasser aus der Heisswasserdüse strecken. Nennt sich dann "Americano".

coffemike · 03.11.2011

W1cht3lm@nn schrieb:
Das klingt alles sehr "normal" soweit.

Der angefressene Zylinderboden ist ein gängiges Phänomen, scheint aber keine schädlichen Auswirkungen zu haben.

Der Tresterauswurf ist erst dann recht trocken wenn Pulvermenge und Mahlgrad richtig eingestellt sind.

Dass kein "guter Kaffee" kommt, ist ebenfalls bei allen meinen Maschinen bisher so gewesen, jedenfalls verglichen mit den gewohnten Cremaventil-Plastikautomaten bei gleicher Kaffeeröstung. Espresso profitiert von der QM-Konstruktion enorm, Kaffee aus der Maschine ist mehr ein "Abfallprodukt".
Um trinkbaren großen Kaffee zuzubereiten, am besten genau wie bei einer Espressomaschine vorgehen und einen Espresso nachträglich mit ca. 100 ml Wasser aus der Heisswasserdüse strecken. Nennt sich dann "Americano".

Danke einmal für den Hinweis auf die Normalität.
Der "gestreckte" Espresso ist eher für meine bessere Hälfte, während ich den "kleinen Schwarzen" bevorzuge. Allerdings kannte ich den Begriff "Americano" in diesem Zusammenhang noch nicht, aber man lernt ja bekanntlich nicht aus.

Stutzig macht mich eigentlich nur die Tatsache, dass der Tresterauswurf beinahe flüssig erfolgt und sich bisher bei Veränderung der Parameter (Mahlgrad, Wassermenge) noch kein nennenswertes Ergebnis gezeigt hat.

coffemike · 03.11.2011

So jetzt habe ich nochmals alles zerlegt (sieht ja wüst aus

).
Ich glaube das problem liegt am Mahlwerk. Dieses steckt und lässt sich (zumindest nicht ohne rohe Gewalt) bewegen. Die Plastikschnecke dürfte dabei auch schon Schaden genommen haben, zumindest habe ich das jetzt beim Zerlegen festgestellt. Sollte jemand einen Tipp parat haben, wie das Mahlwerk wieder gängig wird - danke.

W1cht3lm@nn · 03.11.2011

Keinesfalls irgendwelche Zangen am Zahnkranz ansetzen.
Du kannst den oberen Mahlscheibenträger mit einem "Bandschlüssel" entfernen:
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Dann die Gewinde mit einer feinen Messingdrahtbüste reinigen, dann funktioniert alles wieder vernünftig.

Auf welcher Einstellung steht der Regler für die Kaffeemahlmenge Wenn die Brühkammer vollständig gefüllt wird?
Wenn er kurz vorm Endanschlag steht sollten die Mahlscheiben erneuert werden.

coffemike · 03.11.2011

Ich habe einen ähnlichen Schlüssel für schwergängige Ölfilter. Jedenfalls danke für die qualifizierte Antwort. Der Poti für die Mahlmenge steht im Bereich erstes Drittel. Warum die Mühle steckt kann ich nur vermuten, zumindest der mir übermittelte Zustand lässt auf keine pflegliche Behandlung schließen.

coffemike · 04.11.2011

Vielen Dank für die Antworten und Hilfestellung. Tatsächlich war das Mahlwerk derartig verklebt, dass es im wahrsten Sinne des Wortes "im Kaffee feststak" (das der Motor brummte, aber keinen Schaden davon getragen hat erwähne ich nur der Vollständigkeit halber). Nach einer vorsichtigen Demontage mit einem Ölfilterschlüssel und der anschließenden Reinigung kann ich jetzt - nach erfolgter Einstellung - endlich den ersten Espresso ziehen - Himmlisch

Bei der Demontage musste ich leider feststellen, dass das Gehäuse schon sehr gelitten hat und arg demoliert bzw. beschädigt ist. Da werde ich wohl um ein Neues nicht herumkommen. Auch hier bin ich wieder über jeden Tipp dankbar.

coffemike · 04.11.2011

@W1cht3lm@nn
http://www.saeco-support-forum.de/attachment.php?attachmentid=12321&stc=1&d=1320423301
so sieht die Platine in meiner QM aus.
Da ich ohnehin ein neues Gehäuse (Vorderteil) anschaffen muss, werde ich gleich die Beleuchtung mitberücksichtigen und wer weiss, vielleicht findet sich ja gleich ein Lackierer...