Elektronik Sicherung fliegt nach/während Mahlvorgang

FlorianG · 03.01.2021

Hallo liebe Saeco-Freunde,

Ich habe nun auch eine Frage.

Ich besitze eine Saeco Incanto de Luxe.

Vor einigen Wochen hatte ich das Problem, dass kein Kaffee mehr ausgegeben wurde. Problem war, der völlig zugekalkte Boiler. Diesen habe ich mit Zitronensäure und Draht wieder gangbar gemacht. Alles wieder zusammengebaut. Kaffee läuft. Leider war die Freude nur kurz. Seitdem tritt folgendes auf:

Kaffeemaschine einschalten, aufwärmen, Kaffeekochen geht wunderbar.

Nun, nach ca 1-2 Stunden und beim 3. oder 4. Kaffeekochen fliegt kurz nach Drücken des Knopfes (während,bzw direkt am Ende des Mahlvorgangs) die Sicherung (nicht der FI).

Eine Wiederstandsmessung des Boilers ergibt 47 Ohm.

Alle Kabel sehen unveschädigt aus, Wasser ist auch keines in der Maschine. Die Silikonschläuche scheinen also auch wieder dicht zu sitzen.

Hat jemand eine Tipp woran das liegen könnte?

uhrmacher · 03.01.2021

Schutzleiterkabel vergessen anzustecken und nun liegt es am Mahlwerksmotor?

FlorianG · 03.01.2021

uhrmacher schrieb:
Schutzleiterkabel vergessen anzustecken und nun liegt es am Mahlwerksmotor?

Die Schutzleitet habe ich alle nochmal geprüft. Wenn der Mahlwerksmotor einen Batscher hat, müsste dann nicht jedesmal die Sicherung fliegen? Kann ich den Motor per Multimeter irgendwie testen?

Grisu · 03.01.2021

@uhrmacher: nicht der FI fliegt sondern die Leitungssicherung!
Glaub da seid ihr am Holzweg.

Ist natürlich ein saublödes Problem da es erst bei späteren Bezügen auftritt.
Könnte auch ein Schaden in oder auf der Platine sein.
Hast du die Wärmeplattenheizung oben am Deckel korrekt angeschlossen?
Hast du 100% alles korrekt angeschlossen, Verdrahtungsplan vorhanden?
Und alles exakt überprüft, auch auf blanke Drahtteile oder daß wo was anliegt wo es nicht sollte, insbes. am heißen Boiler aber auch sonstwo.

Man könnte die Hauptverbraucher (Heizung, Pumpe, BG-Motor, Mahlwerk) eins nach dem andern abklemmen und testen.

Habt ihr die Maschine nun wo anders angeschlossen als zuvor, wo möglicherweise noch andere Elektrogeräte im Kreis hängen und die Summe die Sicherung fliegen läßt???

FlorianG · 03.01.2021

Maschine steht da wo sie seit 5 Jahren stand

sonst ist auch kein Verbraucher dazu gekommen....

ich bin mir sicher alles richtig verkabelt zu haben. Hab zwar keinen Plan, aber vorer Fotos gemacht.... ich werd morgen mal den Test mit dem abstecken machen.... und nochmal alles prüfe .

danke für die schnellen Antworten

uhrmacher · 03.01.2021

Grisu schrieb:
@uhrmacher: nicht der FI fliegt sondern die Leitungssicherung!
Glaub da seid ihr am Holzweg.

Ist natürlich ein saublödes Problem da es erst bei späteren Bezügen auftritt.
Könnte auch ein Schaden in oder auf der Platine sein.
Hast du die Wärmeplattenheizung oben am Deckel korrekt angeschlossen?
Hast du 100% alles korrekt angeschlossen, Verdrahtungsplan vorhanden?
Und alles exakt überprüft, auch auf blanke Drahtteile oder daß wo was anliegt wo es nicht sollte, insbes. am heißen Boiler aber auch sonstwo.

Man könnte die Hauptverbraucher (Heizung, Pumpe, BG-Motor, Mahlwerk) eins nach dem andern abklemmen und testen.

Habt ihr die Maschine nun wo anders angeschlossen als zuvor, wo möglicherweise noch andere Elektrogeräte im Kreis hängen und die Summe die Sicherung fliegen läßt???

Da fliegt nicht nur der Fi, das rummst so dass die Sicherung auf alle Fälle mit fliegt. Hatte derartige Schäden mit genau diesem Problem schon mehrfach auf der Werkbank, da bläht mit unter sogar die Leiterplatten auf, weil innenliegende Leiterzüge überlastet werden.

FlorianG · 03.01.2021

Kann es durch eine defekte Ulka kommen? Die hab ich nämlich auch getauscht in dem Zug.... bzw zurückgetauscht, da ich vor dem Entkalken des Boilers, dachte die Pumpe ist defekt, weil kein Wasser kam

Grisu · 03.01.2021

Nicht wirklich, aber häng sie ab, siehst ja ob dann der Rest geht. Die Pumpe ist ja quasi ein Kleinstverbraucher und hat auch ein Klixon in Reihe geschaltet das bei Übertemp. auslöst und bei Überstrom genauso und wäre dann hin da nicht rücksetzbar (soviel ich mich entsinne).
Eigentl. müßte es bei dem Verhalten irgendeinen Triac schießen, aber das würde man doch merken wenn ein Verbraucher somit immer aktiv ist. Auch würde sie sonst nicht anfangs doch gehen.

@uhrmacher: Ja richtig, wennst die Phase auf die Erdung schließt dann fetzts alles, mit Pech sogar Haussicherungen.
ABER den FI mit würd sagen Sicherheit dann auch wenn die Erdung nur irgendwie im Spiel ist, der ist doch viel empfindlicher und schneller.
Ihm geht aber nur der Leitungsschutzschalter, somit einfach zuviel Stromverbrauch tät ich meinen (Irrglaube ist immer möglich).

Hast du ein Leistungsmeßgerät (gibts glaub ich schon um 10€ günstige) das du dazwischenstecken könntest um den aktuellen Stromverbrauch in den einzelnen Arbeitsphasen zu messen ob die Auffälligkeiten zeigen oder schon an der Schmerzgrenze liegen?
Wechselstromampermeter für wenigstens 20A tuts natürlicht genauso in die Phase gehängt.

Georgts · 03.01.2021

nur die Mühle aus dem Testmodus auslösen und prüfen, ob es passiert? Was ist der Widerstand des mahlwerk Motors?

Haben Sie die Platine bei der Arbeit an der verstopften Heizung mit Wasser bespritzt?

Es besteht auch eine geringe Möglichkeit, dass der Brückengleichrichter für die Gleichspannung (für das Mahlwerk) am Eingang oder am Ausgang einen Kurzschluss aufweist

FlorianG · 03.01.2021

Vielen Dank für die vielen Tips. Ich werde morgen mal diverse Tests fahren.
@Grisu es fliegt die Hauptsicherung (ganzes Haus dunkel) das könnt aber auch an der etwas eigenwilligen und älteren Stromkreisverlegung hier liegen....

@Georgts den Wiederstand mess ich an den beiden Eingängen?

Wasser denk ich nicht, da ich die Heizung komplett ausgebaut hatte

Georgts · 03.01.2021

FlorianG schrieb:
Vielen Dank für die vielen Tips. Ich werde morgen mal diverse Tests fahren.
@Grisu es fliegt die Hauptsicherung (ganzes Haus dunkel) das könnt aber auch an der etwas eigenwilligen und älteren Stromkreisverlegung hier liegen....

@Georgts den Wiederstand mess ich an den beiden Eingängen?

Wasser denk ich nicht, da ich die Heizung komplett ausgebaut hatte

1) Messen Sie den Mahlwerk-Widerstand (oberer und unterer Stift) sollte ungefähr 50 Ohm betragen, denke ich.
2) im Testmodus nur das mahlwerk auslösen, prüfen, ob die Sicherung abfällt

3) Überprüfen Sie den Brückengleichrichter mit einem Multimeter

Wenn der Gleichrichter in Ordnung ist, überprüfen Sie die Varistoren für das Mahlwerk. Wenn sie parallel zwischen L & N montiert sind und defekt sind, liegt ein Kurzschluss vor. Das Multimeter sollte keinen Widerstand lesen können, wenn sie in Ordnung sind

Addi · 04.01.2021

Drehe den Netzstecker mal um was dann passiert.

FlorianG · 04.01.2021

Addi schrieb:
Drehe den Netzstecker mal um was dann passiert.

Du meinst um 180 Grad gedreht in die Steckdose?

uhrmacher · 04.01.2021

Ja das meint er. Wenn Du von ältere Installation redest, gibt es in dem Kreis überhaupt einen FI? bei älteren Installationen sind die meist nur in Bädern verschaltet.

FlorianG · 04.01.2021

FI gibt es, ob der allerdings auf alle Sicherungskreise geht weiß ich nicht. Sicherungskasten wurde vor 2 Jahren neugemacht mit aktuellen Sicherungsautomaten.

Ich dreh den Stecker mal, allerdings ist die Steckrichtung dieselbe wie vor dem Zerlegen....

Grisu · 04.01.2021

Dann besuch deine Mutter, Kinder, Freunde oder Nachbarn mit der Absicht sie mit Kaffee zu beglücken und häng die Maschine dort an ob dann auch alles (was genau) fliegt.

Stecker drehen identifiziert oft leichten Erdschluß, der sich bei Phase-Erde eben auswirkt bei Null-Erde jedoch noch nichts bewirkt. In solchen Fällen fällt der FI, anders rum scheint sie jedoch einwandfrei zu funktionieren.

FlorianG · 04.01.2021

Werd die gute Saeco mal einpacken und morgen ins neue Haus mitnehmen.... da hat sie dann fast den ganzen Strom für sich alleine... inklusiver up to date verkabelung... dann schauen wir mal ob/was dann fliegt

Palatino-User · 04.01.2021

Wenn der Sicherungskasten vor 2 Jahren neu gemacht wurde, sollte der auf dem neusten Stand sein.
Ich würde die Maschine von einem Elektriker durchmessen lassen. Ist nicht ganz ungefährlich.

Georgts · 04.01.2021

Das Testen einer anderen Sicherung ist keine schlechte Idee und muss nicht unbedingt an einem anderen Haus durchgeführt werden. Was ich nicht verstanden habe: Fällt der FI aus oder der 16A-Leistungsbremse? Wenn es das FI ist, muss er nach einem Leck an GND suchen. Wenn es der 16A ist, gibt es irgendwo einen direkten kurzen L & N, der 16A überschreitet. Beleuchtung, Rauch und verbrannte Komponenten sollten sichtbar sein.

In Bezug auf die neuen Sicherungen sende ich auch einige von ihnen (insbesondere Schneider) auf Garantie zurück. Es ist keine schlechte Idee, die Maschine beispielsweise von der Küche ins Badezimmer zu bringen.

Last but not least trat dieses Problem nach der Arbeit an der Heizung auf. Für mich scheint es ein fast unmöglicher Zufall zu sein, dass der Leistungsbremser genau nach der Arbeit an der Maschine defekt ist

FlorianG · 28.01.2021

So.... nachdem zunächst das umdrehen des Steckers geholfen hat, ist nach paar Tagen wieder ab und an der FI geflogen..... dann irgendwann flog dann die 16A Sicherung (unabhängig vom Kaffeekochen....) nachdem die Sicherung sich zwar reinmachen ließ, aber kein Strom da war, hat sich der Elektriker auf die Suche gemacht..... Ergebnis.... zusammengeschmortes Kabel in einer Verteilerdose.... seitdem kein Problem beim Kaffeekochen egal wierum der Stecker ist und egal ab welcher Sicherung er hängt.....

Danke für die vielen schnellen und hilfreichen Kommentare!!!!!!