Siemens EQ6 s700, K1-Relais fehlt

[tomekkiler@gmai]

Mechanikkenntnisse vorhanden

Grundkenntnisse

Elektronikkenntnisse vorhanden

Grundkenntnisse in der Elektronik

Messgerät vorhanden

Digitales Messgerät

Genaue Bezeichnung der Maschine

Siemens EQ6 s700

Alter der Maschine

4 Jahre

Garantie vorhanden

Nein

Hallo liebe Gruppe, ich habe ein Problem mit der Kaffeemaschine Siemens EQ6 s700. Die Maschine startet nicht, nachdem ich das Motherboard entfernt hatte, bemerkte ich eine beschädigte Spur und den Kondensator C22. Ich habe die Schiene repariert und den Kondensator ausgetauscht. Ich habe alles vom Motherboard getrennt und die Stromversorgung an X13 angeschlossen. Die Spannung an X5 Pin1 - GND beträgt 12 V. Nach dem Kurzschließen der Kontakte X5 Pin1 und Pin2 schaltet sich das K1-Relais für einen Moment ein und aus - keine Unterstützung. Nach dem Löten der D15-Diode schaltet das K1-Relais ein und hält. Die Spannung an X1 Pin6 - GND beträgt 5 V und an X1 Pin5 - GND 12V. Deutet das Obige definitiv auf eine beschädigte uP hin?

 

[seroga1988@web.]

Das ist ein typisches Schadensbild an diesen Maschinen.
Zu 99,9% ist der Prozessor hin, dazu eine ganze Menge andere Bauteile.
Messe mal den Wiederstand zwischen 5V und GND, alles unter 10 kOhm ist eigentlich Schrott.

 

[tomekkiler@gmai]

@seroga1988@web. Widerstandsmessung 5 V-GND beträgt 6 kOhm, 12 V-GND beträgt 6 kOhm, damit scheint der Spaß mit dieser Platine vorbei zu sein. Von den Komponenten der Kaffeemaschine ist nur der NTC-Thermistor beschädigt. Könnte dies die Ursache für diesen Schaden sein? Ich habe ein anderes Motherboard mit genau dem gleichen Schaden gesehen. Handelt es sich um einen Herstellungsfehler?

 

[guste100]

Der NTC wird meist zerstört, wenn ein Spannungsüberschlag im NTC stattfindet. In dem Fall von der Platine durch den NTC auf den geerdeten Durchlauferhitzer. Da die Platine nicht galvanisch getrennt ist, kann der NTC durchaus auf der Phase der Netzleitung liegen (nicht nur auf N). Damit liegen da über 300V (Spitze) an. Wenn dann ein Durchschlag erfolgt, fließen da so große Ströme und die einzelnen Spannungen verschieben sich so deutlich, dass der Microcontroller (und evtl weitere Komponenten) das nicht überleben können.

Ein Herstellungsfehler im eigentlichen Sinne ist das wohl nicht. Aber es ist zumindest eine klare Schwachstelle im Konzept der Maschine.

 

[Ano]

@seroga1988@web. Widerstandsmessung 5 V-GND beträgt 6 kOhm, 12 V-GND beträgt 6 kOhm

kOhm, nicht Ohm? Bei 6 kOhm ist der uP wahrscheinlich noch ok ;-)

 

[tomekkiler@gmai]

Der Widerstand wird definitiv in kOhm angegeben, er ändert sich im Bereich von mOhm und stabilisiert sich bei kOhm. Welches Element kann bei Beschädigung ein Signal an den Prozessor senden, um die Kaffeemaschine auszuschalten? Wie ich bereits geschrieben habe, schaltet sich nach dem Entfernen der D15-Diode das K1-Relais ein und ich habe die richtigen Spannungen von 5 V und 12 V.

 

[Ano]

Hast du die Schaltungsunterlagen schon studiert?

 

[tomekkiler@gmai]

Ja @Ano , ihm ist es zu verdanken, dass ich überprüft habe, ob der Prozessor über die D15-Diode ein Signal sendet, um die Kaffeemaschine auszuschalten.

 

[Ano]

Kann sein, aber ist nicht wahrscheinlich. Als du D15 entfernst und nochmal probiert, bist du sicher ;-)

 

[tomekkiler@gmai]

@Ano Ich habe D15 bereits entfernt und das K1-Relais schaltet sich ein. Wenn D15 angebracht ist, schaltet sich das Relais nur für einen Moment ein.

 

[Ano]

Ach so, dann muss die uP defekt sein. Widerstand zwischen Pin 38 und GND ist wahrscheinlich viel zu niedrig.
Also uP tauschen und programmieren, oder neue Platine.

 

[tomekkiler@gmai]

Ist es bereits möglich, uP außerhalb des Siemens-Dienstes zu programmieren?

 

[Ano]

Ja. Forensuche ;-)

 

[tomekkiler@gmai]

Jetzt hast du mich überrascht, ich fange an, danach zu suchen

 

[spilki68]

Der NTC wird meist zerstört, wenn ein Spannungsüberschlag im NTC stattfindet. In dem Fall von der Platine durch den NTC auf den geerdeten Durchlauferhitzer. Da die Platine nicht galvanisch getrennt ist, kann der NTC durchaus auf der Phase der Netzleitung liegen (nicht nur auf N). Damit liegen da über 300V (Spitze) an. Wenn dann ein Durchschlag erfolgt, fließen da so große Ströme und die einzelnen Spannungen verschieben sich so deutlich, dass der Microcontroller (und evtl weitere Komponenten) das nicht überleben können.

Ein Herstellungsfehler im eigentlichen Sinne ist das wohl nicht. Aber es ist zumindest eine klare Schwachstelle im Konzept der Maschine.

Ich hänge mich mal rein.
Wenn das eine Möglichkeit für eine Zerstörung der Elektronik ist, gibt es denn dann eine bestimmte Netzsteckerposition, die diesen Schaden verhindert? Kann man diese Position eventuell herausfinden, ohne die Maschine zu öffnen?

 

[guste100]

(...)gibt es denn dann eine bestimmte Netzsteckerposition, die diesen Schaden verhindert? Kann man diese Position eventuell herausfinden, ohne die Maschine zu öffnen?

Wenn die Masse der Platine auf N statt auf P liegt, dann ist die auftretende Spannung gegenüber PE deutlich geringer und ein Defekt wesentlich unwahrscheinlicher. Ich weiß aber nicht, ob wie das Netzkabel gepolt ist und ob es immer gleich gepolt ist. Daher wüsste ich nur den Weg über das Öffnen der Maschine.

 

[Ano]

Eine Seite von NTC ist verbunden mit +5V DC, andere Seite geht via 1k Widerstand nach uP (und ist auch via 10k Widerstand mit GND angeschlossen). GND ist verbunden met Minus von Gleichrichter (Graetz-Bruecke) 230V AC --> 300 V DC, GND ist also *nicht* direkt verbunden met Phase (L) oder Nulleiter ( N ) ...

 

[Ano]

Aber durch den Gleichrichter kann die Spannung auch werden durchgegeben...
Also: ja, zwischen GND von Platine und PE steht entweder 230 V AC oder fast 0 V Ac, abhaengig von Steckerorientierung!

Also an Konnektor X13-Pin1 "N" anschliessen und an X13-Pin2 "L" anschliessen um sicher zu sein. Wie auch gezeichnet in Schaltungsunterlagen von WolleP.

Achtung: Konnektor X13-Pin1 hat *braune* Kabel, Konnektor X13-Pin2 hat *blaue* Kabel --> also gerade andersherum!

Stecker so in der Steckdose stecken:

 

[Ano]

Aber durch den Gleichrichter kann die Spannung auch werden durchgegeben...
Also: ja, zwischen GND von Platine und PE steht entweder 230 V AC oder fast 0 V Ac, abhaengig von Steckerorientierung!

Also an Konnektor X13-Pin1 "N" anschliessen und an X13-Pin2 "L" anschliessen um sicher zu sein. Wie auch gezeichnet in Schaltungsunterlagen von WolleP.

Achtung: Konnektor X13-Pin1 hat bei Siemens EQ.6 Maschine *braune* Kabel, und Konnektor X13-Pin2 hat *blaue* Kabel --> also gerade andersherum!

Stecker so in der Steckdose stecken:
Anhang anzeigen 43566

 

[Richard-53]

Da muss man andere Länder loben wo in der Steckdose P und N fest definiert sind (zB. Schweiz).