Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn

Diskutiere Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn im BSH - Bosch Siemens Forum im Bereich *** Sonstige Kaffeevollautomaten ***; Schon in zwei Threads habe ich eigenwillige Merkmale des "einfachsten" Modells der Siemens EQ-Baureihe zur Diskussion gestellt. Zwei...
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #1
mulxmilx
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Mechanik gut, Elektronik basal
Messgerät vorhanden
Multimeter, ohne große Kenntnisse
Genaue Bezeichnung der Maschine
Siemens EQ.5 (Ur-EQ.5 TE501...) 2 Exemplare, außerdem Siemens Surpresso S20 (TK60...)
Schon in zwei Threads habe ich eigenwillige Merkmale des "einfachsten" Modells der Siemens EQ-Baureihe zur Diskussion gestellt.

Zwei bemerkenswerte Ergebnisse:
1) Die Trester-Patties sind nass, die Brühgruppen sind demgemäß sehr oft reinigungsbedürftig. Das ist so, und das bleibt so.
2) Die Mahlmengenregelung scheint nicht zu funktionieren. Tut sie aber doch, mahlt nämlich in stärkster Stellung rund 20% mehr als in schwächster Stellung.

Zu 1)
Selbst bei größter Mahlmenge und gröbstem Mahlgrad ist während des Kaffee-Bezugs die Brühkammer der Brühgruppe zu groß, um den Kaffee zu einem festen Puck zusammenzudrücken. Je weniger Kaffee man mahlt und je feiner der Mahlgrad, umso matschiger werden die Patties. Die Druckfedern des (unteren) Brühsiebs werden im Normalfall überhaupt nicht beansprucht.

Zu 2)
Die Mahlmengen-Regelung hat vier Abstufungen. In schwächster Stellung zeigt sie symbolisch eine Bohne, in stärkster Stellung drei. Diese scheinbare Verdreifachung ist glatter Hohn angesichts der nahezu homöopathischen Regelungs-Wirklichkeit.
1620906523418.png
Natürlich: Wenn man es weiß, kann man damit prima leben. Denn mit der sehr wirksamen Regelung der Brühwasser-Menge lässt sich dennoch die gewünschte Kaffee-Stärke nach einiger Gewöhnung gut einstellen.

Was folgt daraus?

Eigentlich war wohl die Ur-EQ.5 als "Einsteiger-Vollautomat" vorgesehen. Mit den obigen beiden Eigenschaften ist sie genau dafür vollkommen ungeeignet. Denn gerade Einsteiger.innen werden am allerwenigsten geneigt sein, ständig an Gerät und Brühgruppe zu fummeln und zu spülen, sondern wollen möglichst alles automatisch. Und gerade Einsteiger werden wenig Verständnis haben, wenn eine vierfach abgestufte Mahlmengen-Regelung fast nichts bewirkt.

Eine "Fehlkonstruktion" also, wie uhrmacher im Thread über die nassen Patties schrieb? - In den genannten Punkten ohne Zweifel.
So weit erstmal zum titelgebenden Unsinn dieser Geräte.

Fortsetzung folgt...
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #2
Prinz
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Aus dem Grund macht es auch keinen Spaß den M... zu reparieren
Der Kunde erwartet Top Gerät nur geht das nicht
Rate auch jeden davon ab
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #3
androm
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Hallo mulxmilx,

haben nicht die EQ5, EQ6, EQ7 und EQ8 nicht dieselben Brühguppen. Diese wurde zwar einmal verbessert, jedoch nicht die Anpressmechanik.
Diese Eigenentwicklung von Siemens "versaut" sich immer gerne aus den von Dir angesprochenen Punkten.

Die Surpresso-Modelle haben Eugster-Brühguppen, die heute noch von Nivona, Miele und Melitta verwendet werden, wo die Anpressung von oben meines Erachtens besser gelöst ist.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #4
mulxmilx
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Danke, Prinz und androm, für eure Äußerungen!
androm, dein letzter Satz leitet direkt zu meinem nächsten Kapitel über.

Bei uns lief seit ca. 2005 eine Surpresso S 20, der Ausstattung nach die direkte Vorgängerin der Ur-EQ.5.
Auch die S 20 hat kein Display, sondern nur ein paar Leuchtsymbole. Auch sie kann nebenbei nur Dampf und Heißwasser machen, aber keinen sonstigen Milch-Schnickschnack. Die lief bei uns sieben Jahre, dann war sie defekt. Statt zu reparieren, besorgte ich kurzerhand die gleiche im renovierten Zustand für smartes Geld in der e-Bucht, und auch die lief wieder sieben Jahre klaglos. Dann wär das typische Drainage-Ventil drangewesen - ich hatte gerade (entgegen meinem sonstigen Naturell) keine Lust zum Basteln, und schwupps, war die erste EQ.5 da.

Das Weitere ist erstmal bekannt.
Aber inzwischen läuft die S 20 wieder!
Also lohnt sich ein Vergleich.

Soviel ich weiß, war es beim Aufkommen der Surpresso-Modelle noch fraglich, ob man überhaupt die Brühgruppe herausnehmen durfte, ohne die Garantie zu gefährden. Jedenfalls kamen wir jahrelang überhaupt nicht auf die Idee. Wie wohl die allermeisten anderen, machten wir brav das, was die Maschine uns mit ihren Leuchtzeichen zu tun vorgab. Es gab jahrelang ordentlichen Kaffee - aber die Freude darüber lag vorwiegend bei dem komfortablen Weg dahin, der Kaffee selbst war stets mittlerer bis guter Durchschnitt.

Es gab auch nicht viel zu meckern oder zu fragen. Die Mahlmengen-Regelung ergab zwischen ca. 4 und 7 Sekunden merkliche Unterschiede. Die Wassermenge ließ sich auch klaglos für einfache oder doppelte Portionen einstellen - allerdings schien es mir schon etwas simpel, für zwei große Kaffees einfach auf eine Mahlportion mehr Wasser drauf zu kippen, wie es die S 20 tut. Aber egal, man konnte ja frei wählen.

Dann, wie gesagt, kam die EQ.5 - und es gab gleich zwei überraschende Unterschiede.
- Erstens: Der Kaffee schmeckte von Anfang an deutlich spürbar besser. Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis wir das wirklich ernst nahmen.
- Zweitens: Die Brühgruppe geht bei der EQ.5 viel leichter raus und wird ausdrücklich per Bedienungsanleitung der Pflege anempfohlen. Und sie ist nach fast jedem Kaffeebezug versaut!

So ergibt sich erstmal im Vergleich:
Die Surpresso S 20 ist sehr wohl als brave und genügsame Einsteiger-Maschine geeignet, die über lange Zeit Pflege-Sünden verzeiht und trotzdem trinkbaren Kaffee liefert.
Dagegen ist das bei der EQ.5 (und vermutlich auch bei anderen Modellen der Reihen EQ 5 bis 8) nur scheinbar so. In Wirklichkeit sind sie aber sehr anspruchsvoll, was die regelmäßige Pflege betrifft. Deswegen sind sie für Einsteiger ungeeignet, sondern eigentlich zugeschnitten auf technisch interessierte Kaffee-Genießer, die auf mäßiges Gefummel Bock haben, um sich dafür mit sehr respektabler Trink-Qualität zu belohnen.

Immerhin, diese EQ-Modelle machen einem das Gefummel ziemlich leicht. Egal ob ein- oder ausgeschaltet, mit zwei drei Handgriffen ist die Brühgruppe draußen und nach ein paar Sekunden des Ausspülens wieder drin. Das lässt sich sogar mit ein paar Kniffen noch optimieren, und dann hat man ein flottes Handling wie bei einer professionellen Maschine.

Von da aus kann man, wenn man will, auch das Gefummel noch zur Zeremonie erweitern, z. B. durch Einsatz einer externen Kaffeemühle, und sich fast so viel Arbeit machen wie mit einer veritablen Siebträger-Maschine. Allerdings hab ich es lieber so, dass sich das Gefummel in Grenzen hält.

Meine Frau hat mit der EQ.5 immer gefremdelt, sie wollte ihre Surpresso wieder haben. Nun ist die S 20 wieder da. Einige Tage war sie dann wie einst gewohnt im Dienst. Und dann hab ich meine Frau vor ein paar Tagen gefragt, da wir ja nur eine Maschine in der Küche brauchen, welche es denn nun sein soll.
Sie wählte zu meiner großen Überraschung die EQ.5!

Fortsetzung folgt...
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #5
mulxmilx
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Schreiten wir nun mal fort zu den unausweichlichen Erkenntnissen.

Nach der Wiederbelebung unserer Surpresso S 20 stellte sich schnell ein seltsames Deja-Vu bei uns ein:
Der Kaffee schmeckt nach Surpresso!
Verblüffend deutlich war der typische Kaffee-Geschmack wiedererkennbar, den wir seit Jahren mit größter Selbstverständlichkeit kannten. Abgesehen von der ebenfalls wiedererkennbaren respektablen Crema-Optik bedeutet das: Der Kaffee schmeckt solide und ordentlich, hebt sich von banalem Filterkaffee und Pad-Brühe ab, toppt auch gern die meisten French-Press-Ergebnisse. Aber in aller Regel bleibt der Geschmack irgendwie flach und unausgereizt, es fehlt der betörende Aroma-Kick. Klar, man vermisst sowas auch kaum, es ist ja schließlich Alltag, und Steigerungen gibt es immer.
Tatsache ist aber: Die olle EQ bot von Anfang an deutlich mehr Geschmacksnuancen!

Also folgte ich einer Eingebung und wiederholte bei der Surpresso den Press-Test, den ich hier für die EQ.5 beschrieben habe. Große Mahlmenge in den Brühzylinder rein, dann mit heraus genommener Brühgruppe Bezug simuliert. Und wie erwartet: Die Surpresso, wie schon ihr Name vorgibt, presst das Kaffeemehl während des Bezugs von oben her zusammen. Daher also auch anschließend die sehr vorzeigbaren Pucks im Trester-Behälter.
Ob das was mit dem Geschmack zu tun hat?

Hmm...
Wie macht das eigentlich eine Siebträger-Maschine?
So:

Man füllt das Kaffeemehl in den Siebträger.
Dann nimmt man den Tamper und drückt das Mehl etwas zusammen, damit es gleichmäßig verteilt ist und eine ebene Oberfläche hat.
Und dann wird der Siebträger eingeschwenkt und danach wird mit ordentlich Wasserdruck der Kaffee bezogen. Aha!
Ganz klar also: Beim Beziehen hat der Kaffee im Siebträger genügend Platz und wird NUR mit Wasser gepresst!

Tja, genau so machen es die EQ-Maschinen im Prinzip auch.
Es ist ja eigentlich auch eine simple Logik, dass der Kaffee dann, wenn seine Krümel intensiv benetzt werden können, seine Aromastoffe besonders willig abgeben kann.

Dies also erstmal zum themengebenden Sinn dieser Geräte.

Aber es geht noch weiter...
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #6
uhrmacher
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Für mich nicht ganz logisch, denn meiner Meinung nach--> loser Kaffee wird eher umspült, gepresster Kaffee dagegen muss durchspült werden, sonst kommt nix raus.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #7
androm
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Wegen dem Geschmack sollte man noch die verschieden aufgebauten Mahlwerke betrachten.

-In der EQ-Serie sind Keramikmahlwerke eingebaut, ähnlich wie bei Saeco, jedoch auch wieder eine Eigenentwicklung von Siemens. Die Mahlscheiben verschleissen eigentlich nicht, nur die Motorkohlen muss man nach 12000 bis 13000 Bezügen wechseln.

-In den Eugster-Maschinen (Surpresso u.a.) sind Stahl-Kegelmahlwerke eingebaut, dort verschleissen die Mahlsteine und die Kohlen halten ewig.

Den besten Vergleich müsste man mit dem selben Mahlwerk und den unterschiedlichen Brühgruppen ausprobieren.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #8
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Für mich nicht ganz logisch, denn meiner Meinung nach--> loser Kaffee wird eher umspült, gepresster Kaffee dagegen muss durchspült werden, sonst kommt nix raus.
Das ist nachdenkenswert, Uhrmacher, es könnte sich lohnen, das mal physikalisch korrekt zu checken.
Sicher ist allerdings, dass bei Siebträger-Maschinen nur vorab getampt wird (ohne großen Druck), und dass es während des Bezugs sehr wohl heftigen Druck gibt, aber eben nur vom Wasser.

Den besten Vergleich müsste man mit dem selben Mahlwerk und den unterschiedlichen Brühgruppen ausprobieren.
Das ist machbar, androm. Dafür muss ich ja nur das Mahlgut der EQ in den Brühbottich der Surpresso einfüllen, oder umgekehrt, und dann beziehen lassen. Das werde ich demnächst mal machen (wenn gerade mal genug Platz in der Küche ist 😎 ) - auf das Ergebnis bin ich gespannt.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #9
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Richard-53
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Die Höhe des Drucks, den Sie beim tampern ausüben sollten, wird ebenso vom Mahlgrad des Kaffees bestimmt und gibt immer wieder Anlass zu ausgiebigen Diskussionen. Grundsätzlich kann nicht von dem Einen richtigen Druck gesprochen werden. Fachleute empfehlen in diesem Zusammenhang einen Anpressdruck von 15 kg.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #10
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Richard-53
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Vieleicht sollte man bei EQ -Geräten folgendes wissen.
Bei jedem Service und Reparatur muss man auch das Mahlwerk prüfen.
Dazu wird im SDS-Menü das Mahlwerk für 5 Sekunden gestartet.
Dabei wird das Mahlgut (Kaffee) aufgefangen und gewogen.
Die Fördermenge des Mahlwerks muss 1,2 g - 1,4 g pro Sekunde betragen also bei 5 Sekunden zwischen 6 g - 7 g.
Sollte diese Menge nicht erreicht werden befindet sich zu wenig Kaffee in der Brühgruppe und der Kaffee wird auch nicht gepresst.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #11
mulxmilx
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Danke Richard-53 !
Da hab ich doch gleich mal nachgemessen.
Meine EQ.5 mahlt bei größter Mahlmenge ca. 6,6 Sekunden und fördert dabei ca. 8,5 Gramm.
Das entspricht knapp 1,3 g / sec.
Ist also deiner Angabe gemäß völlig in Ordnung.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #12
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Richard-53
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Nun die Angaben zur Maschine selber sind dürftig TE 501 gibt es mehrere und von einer Ur EQ5 kann man so einfach nicht sprechen.
Die Prüfung muss im SDS Menü durchgeführt werden bei ausgebauter BG.
Bei der Kaffeestellung stark muss die Pulvermenge 10g +/- 1g betragen.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #13
mulxmilx
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Nun die Angaben zur Maschine selber sind dürftig TE 501 gibt es mehrere und von einer Ur EQ5 kann man so einfach nicht sprechen.

(Okay, Richard-53, kleiner Exkurs zur Genauigkeit. Meine Maschinen sind TE501503DE/06 von 2012 und TE501501DE/07 von 2014. Letztere haben wir im Dauerbetrieb. Aber hinsichtlich des Mahlmengen-Verhaltens sind beide Maschinen nahezu identisch, hinsichtlich der erzielbaren Kaffee-Qualität auch. Die /07 mit der neueren Brühgruppen-Variante macht etwas bessere Patties. - "Ur-EQ.5" nenne ich die Maschinen wegen ihrer spartanischen Ausstattung, und im Unterschied zu den Varianten macchiato und macchiato plus und womöglich noch anderen. Gerade ertappe ich mich dabei, dass ich über einen besseren Namen nachdenke, aber mir fällt im Moment nichts Besseres ein.)

Bei der Kaffeestellung stark muss die Pulvermenge 10g +/- 1g betragen.

Diese Werte werden von meinen Maschinen knapp aber eindeutig verfehlt. Aber da die Mahlmenge pro Sekunde passt, komme ich damit klar.
Allerdings ändert das alles die Sachlage allenfalls marginal - denn auch bei 10 g werden die Druckfedern noch ruhig bleiben und einen schon recht respektablen halbtrockenen Pattie hinterlassen. Und das eben nur im günstigsten Fall und nur bei der größten Mahlmenge.
An der offenkundig gewollten Systematik, dass der Kaffee beim Bezug eben gerade nicht mechanisch gequetscht, sondern nur mittels Brühwasser ausgepresst wird, ändert sich dadurch nichts.

(Übrigens: Das ausgewogene Kaffeemehl hab ich anschließend wieder in die BG verfrachtet und Kaffee draus bezogen. Lecker war's... 😋 )
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #14
mulxmilx
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Nun aber noch etwas anderes.

Den Vergleich EQ.5 mit der Surpresso S 20 möchte ich nun noch ergänzen mit der Erwähnung von drei, wie ich finde, sehr bedeutsamen Unterschieden.

Erstens:
Die Surpesso hat ein Heizelement, das ich noch nicht ganz durchschaue, scheint mir ein Kompromiss aus Boiler und Durchlauferhitzer zu sein. Das Ding muss auf jeden Fall vorgeheizt werden, und demgemäß dauert es ein Weilchen, bis die Maschine nach dem Einschalten im Betriebszustand ist. Netter Nebeneffekt davon ist die Möglichkeit, oben auf der Maschine Tassen vorzuwärmen.
Das geht bei der EQ.5 nicht, denn die hat einen Durchlauferhitzer. Dank diesem ist sie angenehmerweise in sehr kurzer Zeit betriebsbereit. Und wenn ich mich nicht täusche, ist somit auch die bei der Surpresso zu erwartende Unannehmlichkeit abgestandenen Wassers und schwierig handhabbarer Verkalkungen bei der EQ um einiges geringer.

Zweitens:
Dank dem flinken Durchlauferhitzer ist bei der EQ auch ein Feature möglich, das schon ins Semiprofessionelle geht: Die Brühtemperatur lässt sich in drei Stufen variieren. Das hat echt was! Momentan läuft sie bei mir mit der niedrigsten Einstellung, was mir für Geschmack und Trinkkomfort sehr zusagt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja "höhere" Surpresso-Modelle, die das auch können. Die S 20 gehört jedenfalls nicht dazu.

Drittens:
Wenn man die S 20 nach der Benutzung sich selbst überlässt, schaltet sie sich selbst ab, aber erst nach drei (3!) Stunden. Bis dahin bleibt auch der Aufheizer heiß. Früheres Abschalten geht nur per Hand.
Da lobe ich mir die EQ.5, bei der sich Abschaltzeiten von mehreren Stunden bis herunter zu einer Viertelstunde einstellen lassen. Und in der Tat, die Einstellung einer Viertelstunde als Abschaltzeit finde ich sehr schlau; denn vor dem Abschalten wird das Gerät gespült! Und so wird die lästige Chance, dass sich angetrocknete Tresterkrümel in der Brühgruppe breitmachen, deutlich verringert.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #15
mulxmilx
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@ mulxmilx vieleicht soll das ja auch so sein und sie sollen Filterkaffee machen da wird ja auch nichts gepresst
ABER dafür sind sie einfach zu teuer
(zitiert aus dem Thread über die nassen Patties der EQ.5)

Hallo Prinz, das mit dem "Filterkaffee" sei jetzt mal so da hin gestellt, es dürfte ja im Forum bekannt sein, dass du zu Siemens-Maschinen allgemein und zu der EQ.5 im Besonderen ein äußerst kritisches Verhältnis hast.

Bis zu einem gewissen Grad rennst du bei mir offene Türen ein:
- Die EQ.5 ist technisch für Einsteiger eher ungeeignet.
- Die EQ.5 war zu ihrer Marktzeit üppig teuer.
- Diese Maschine und ihre Varianten haben sich dennoch erfolgreich im Einsteiger-Marktsegment breitgemacht - obwohl es von anderen Herstellern viel günstigere und im Handling einfachere Maschinen gab!

Das ist schon ein ziemliches Ärgernis... GEWESEN.

Prinz, diese Maschinen sind doch längst vom Markt!
Und was heute so in den einschlägigen Prospekten für Einsteiger angepriesen wird, trägt typischerweise die Namen Krups, deLonghi, Saeco, Philips und wasweißich, während Siemens sich mit völlig anders konstruierten Maschinen in höheren Preislagen tummelt. Oder?

Maschinen wie die EQ.5 sind heute deshalb interessant, weil man sie im gebrauchten Zustand scharenweise spottbillig kriegen kann. Und wenn man in einem Forum wie diesem hier Anschluss findet, dann kann man sich mit solchen Maschinen zu äußerst günstigen Konditionen Zugang zu superleckerem Kaffee verschaffen.

Klar, sowas geht natürlich auch mit alten Saeco oder de Longhi und anderen. Ist doch super, wenn hier alle auf ihre Fragen und Anregungen Antworten kriegen.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #16
Prinz
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Hallo Prinz, das mit dem "Filterkaffee" sei jetzt mal so da hin gestellt, es dürfte ja im Forum bekannt sein, dass du zu Siemens-Maschinen allgemein und zu der EQ.5 im Besonderen ein äußerst kritisches Verhältnis hast.
Stimmt
Ich zitiere mal einen Kunden zu seiner Waschmaschine Kunde und Maschine aus Italien. Ist wie Ferrari sieht gut aus taugt aber nichts.
Genauso verhält sich das mit den BSH Geräten. Extrem billig in der Herstellung aber extrem teuer im Laden
Ätzend in der Reparatur weil man das nie so hin bekommt wie Kunde es gerne hätte.
Ich hab eh kein gutes Verhältnis zu BSH nicht nur zu Ihren Vollautomaten
Die Firma konnte mal in den 1990 und früher Top Geräte bauen
Ihre Microwellen nicht tot zu bekommen haben damals allerdings auch 1500DM in der einfachsten
Ausführung gekostet.
Haben ingesammt 6 Stück in der Familie
Waschmaschine genauso Bj. 1990 was die hatte wird jetzt groß mit beworben als wenn es was besonderes wäre
auch die lebt auch noch ist sogar Vollgeräuschgedemmt
Jetzt kommt ein Großteil aus der Türkei wird aber hier teuer verkauft und Repartur nicht wirklich Vorgesehen
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #17
G
Gast28056
Gast
Wir kommen etwas vom eigentlichen Thema ab, aber ......... Habe auch kein gutes Verhältnis zu BSH. Neulich einmal mehr nach wenigen Jahren ein BSH-Artikel defekt. Lumpiger Seilzug (ähnlich Fahrradbowdenzug) innen in der Backofentüre einseitig gerissen, der den Backofengriff beim Öffnen der Klappe ausschwenkt. So ein unnützes Gimmick gab es vor Jahrzehnten nicht, aber man kann Geld damit machen, wenn es defekt geht. Euro 101,80 waren für das komplette Ersatzteil - Lagerschiene mit Bowdenzüge links und rechts - zu berappen bei Selbsteinbau. Die hilflose Oma, die auch die Anfahrt und den Einbauservice bezahlen muss, kauft sich am besten einen neuen Backofen.
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #18
mulxmilx
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Ihr lieben Moderatoren,
wen wollt ihr denn mit solchen Berichten und Meinungen, die man von euch als Mitarbeiter im Saeco-Forum schlicht erwarten muss, hinterm Ofen hervor locken?

Lasst mich auch ein Geschichtchen erzählen.
Als Kind (ich bin jetzt 68) war ich begeisterter Leser von "Lurchis Abenteuer", das waren kleine Sammel-Hefte mit toll gezeichneten und getexteten Comic-Geschichten, die für Schuhe der einst sehr renommierten Firma "Salamander" warben. Mit denen war der Held Lurchi regelmäßig ähnlich unschlagbar wie später Asterix und Obelix mit ihrem Zaubertrank. Na schau mal an, irgendwann Jahrzehnte später kaufte ich mir sogar einmal in meinem Leben echte Salamander-Schuhe.

Und natürlich, auf der anderen Seite, schon in meiner Kindheit gab es den höchst liederlichen Abzählreim
"Salamander, A.... auseinander, A.... wieder zu, raus bist du."

Und - was lerne ich daraus? Dass die Firma recht hat, oder diejenigen, die alles in die Tonne treten?

Gestern las ich diesen Thread und noch weitere ähnlich gruselige über Maschinen des Typs Saeco Vienna. Eine solche besaß ich, als ich vor zehn Jahren dieses Forum hier betrat. Boiler und Mahlwerk waren kaputt, die Maschine wurde entsorgt.

Wie ihr seht, bleibe ich trotzdem mit allem gebotenen Respekt im Saeco-Forum. Und wer weiß - vielleicht besitze ich irgendwann in meinem Leben nochmal eine Saeco-Maschine. Das sehe ich ganz leidenschaftslos.

Mit Leidenschaft dagegen stehe ich an der Stelle, wo ich momentan stehe, und leiste dazu meine Beiträge, so gut ich das kann.

Frohe Pfingsten euch allen!
Martin -mulxmilx-
 
  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #19
G
Gast28056
Gast
Ihr lieben Moderatoren,
wen wollt ihr denn mit solchen Berichten und Meinungen, die man von euch als Mitarbeiter im Saeco-Forum schlicht erwarten muss, hinterm Ofen hervor locken?

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  • Siemens Ur-EQ.5 (TE501): Sinn und Unsinn Beitrag #20
mulxmilx
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Danke, 2flow. Na, dann bin ich hier als User ja genau richtig. So ist es mir auch am liebsten.
 
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