cantuccino
Kaffeetrinker
- Dabei seit
- 12.05.2018
- Beiträge
- 34
- Ort
- Frankfurt/M
- Vollautomat
- Philips EP3551/00, Saeco Incanto silber SUP021Y
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden: grundlegend ja, bin aber kein Elektriker.
- Messgerät vorhanden: Multimeter, Thermometer, Finger
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Saeco Incanto Cappuccino SUP021Y
Ich dachte immer, das lärmende Mahlwerk der Vollautomaten sei ein Garant für frischesten Kaffee. Sobald der Bohnenbehälter leer war, machte die Maschine keinen Kaffee mehr bis frische Bohnen nachgefüllt waren, die ich extra im Kühlschrank lagere um den Verlust von Aroma zu minimieren.
Vom Bohnenbehälter gehen zwei Einstellrädchen für Mahlgrad und Kaffeemenge nach unten. Ich hatte Angst daß sie sich verdrehen und ich sie nicht wieder justiert bekomme. Darum hatte ich mich lange nicht getraut, das Mahlwerk unserer Incanto SUP021Y auseinanderzunehmen.
Nun stieß ich auf ein Video zur Reinigung der Mühle. Da sah es gar nicht so schwierig aus. Also faßte ich Mut, öffnete am Wochenende die Mühle der Incanto ... und war GESCHOCKT!!!
Unter den Mahlrädern hätte ein Freiraum sein sollen, in dem ein rotierendes Rad das frische Pulver in den Dosierer bläst. So zumindest meine Vorstellung. Aber da war kein Freiraum.
Der gesamte Raum unter dem Rad, inklusive dem Schacht zum Dosierer, war dicht gefüllt mit fest gepreßtem Kaffeemehl. Nach der schichtweise zunehmenden Festigkeit zu urteilen, hatte das Kaffeemehl im Laufe der Jahre die Kammer immer weiter zugesetzt. Erstaunlich, daß ich nicht Jahresringe wie in Holz fand. Der Staubsauger war kaum in der Lage, Schaufelrad und Kaffeeschacht wieder freizulegen. Die untersten Schichten, dunkel, dicht und wie festgebacken, ließen sich erst mit einem Schraubenzieher abschaben. Ich staune, daß sich überhaupt noch Kaffeepulver durch die Kammer schieben ließ.
Wir trinken meist nur mal eben morgens eine Tasse Cappuccino, manche Tage gar keinen, nur am Wochenende mal mehr.
Doch der vermeintlich frische Samstagmorgenkaffee war vielleicht schon am Dienstag zuvor gemahlen worden! Jede Woche, Tasse für Tasse!
Ja, die Maschine ist ca. 14 Jahre alt. Doch sie war etwa jedes zweite Jahr mit irgendeinem Defekt beim Service gewesen. Dass im Zuge der Reparatur auch mal eben grundgereinigt würde, war wohl eine blauäugige Fehlannahme unsererseits.
Jetzt im Nachhinein suchte ich explizit im Forum und sehe aus älteren Fragen (2004, 2007), daß das Thema alten Kaffeemehls einigen seit langem bekannt war. Doch diese Diskussionen blieben wohl nur Einzelfälle.
So, genug gejammert, jetzt mal die Fragen:
Wie ist das jetzt bei Euch? Findet Ihr Euch einfach ab mit dem alten Kaffee in Eurem Vollautomaten?
Oder braut Ihr jeden Tag so viel, daß die vielleicht fünf ersten Gammelportionen gar nicht ins Gewicht fallen?
Wie oft sollte man die Mühle von altem Kaffeemehl reinigen? Gibt es Workarounds (Modifikationen, Hacks, Tricks, Zauberei) um die Ansammlung alten Kaffees zu vermeiden?
BTW,
der abschließende Zusammenbau und die Justierung der Einstellrädchen war dann gar nicht sooo schwierig. Ich hatte allerdings auch keinen Zeitdruck und konnte den Bohnenbehälter ein- und wieder ausbauen, bis die Zahnrädchen nach dem siebten bis neunten Mal wieder stimmten. Und man lernt dazu, jetzt kenne ich den Weg, nächstes Mal wird es schneller gehen.
- Messgerät vorhanden: Multimeter, Thermometer, Finger
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Saeco Incanto Cappuccino SUP021Y
Ich dachte immer, das lärmende Mahlwerk der Vollautomaten sei ein Garant für frischesten Kaffee. Sobald der Bohnenbehälter leer war, machte die Maschine keinen Kaffee mehr bis frische Bohnen nachgefüllt waren, die ich extra im Kühlschrank lagere um den Verlust von Aroma zu minimieren.
Vom Bohnenbehälter gehen zwei Einstellrädchen für Mahlgrad und Kaffeemenge nach unten. Ich hatte Angst daß sie sich verdrehen und ich sie nicht wieder justiert bekomme. Darum hatte ich mich lange nicht getraut, das Mahlwerk unserer Incanto SUP021Y auseinanderzunehmen.
Nun stieß ich auf ein Video zur Reinigung der Mühle. Da sah es gar nicht so schwierig aus. Also faßte ich Mut, öffnete am Wochenende die Mühle der Incanto ... und war GESCHOCKT!!!
Unter den Mahlrädern hätte ein Freiraum sein sollen, in dem ein rotierendes Rad das frische Pulver in den Dosierer bläst. So zumindest meine Vorstellung. Aber da war kein Freiraum.
Der gesamte Raum unter dem Rad, inklusive dem Schacht zum Dosierer, war dicht gefüllt mit fest gepreßtem Kaffeemehl. Nach der schichtweise zunehmenden Festigkeit zu urteilen, hatte das Kaffeemehl im Laufe der Jahre die Kammer immer weiter zugesetzt. Erstaunlich, daß ich nicht Jahresringe wie in Holz fand. Der Staubsauger war kaum in der Lage, Schaufelrad und Kaffeeschacht wieder freizulegen. Die untersten Schichten, dunkel, dicht und wie festgebacken, ließen sich erst mit einem Schraubenzieher abschaben. Ich staune, daß sich überhaupt noch Kaffeepulver durch die Kammer schieben ließ.
Wir trinken meist nur mal eben morgens eine Tasse Cappuccino, manche Tage gar keinen, nur am Wochenende mal mehr.
Doch der vermeintlich frische Samstagmorgenkaffee war vielleicht schon am Dienstag zuvor gemahlen worden! Jede Woche, Tasse für Tasse!
Ja, die Maschine ist ca. 14 Jahre alt. Doch sie war etwa jedes zweite Jahr mit irgendeinem Defekt beim Service gewesen. Dass im Zuge der Reparatur auch mal eben grundgereinigt würde, war wohl eine blauäugige Fehlannahme unsererseits.
Jetzt im Nachhinein suchte ich explizit im Forum und sehe aus älteren Fragen (2004, 2007), daß das Thema alten Kaffeemehls einigen seit langem bekannt war. Doch diese Diskussionen blieben wohl nur Einzelfälle.
So, genug gejammert, jetzt mal die Fragen:
Wie ist das jetzt bei Euch? Findet Ihr Euch einfach ab mit dem alten Kaffee in Eurem Vollautomaten?
Oder braut Ihr jeden Tag so viel, daß die vielleicht fünf ersten Gammelportionen gar nicht ins Gewicht fallen?
Wie oft sollte man die Mühle von altem Kaffeemehl reinigen? Gibt es Workarounds (Modifikationen, Hacks, Tricks, Zauberei) um die Ansammlung alten Kaffees zu vermeiden?
BTW,
der abschließende Zusammenbau und die Justierung der Einstellrädchen war dann gar nicht sooo schwierig. Ich hatte allerdings auch keinen Zeitdruck und konnte den Bohnenbehälter ein- und wieder ausbauen, bis die Zahnrädchen nach dem siebten bis neunten Mal wieder stimmten. Und man lernt dazu, jetzt kenne ich den Weg, nächstes Mal wird es schneller gehen.