Siemens EQ6 700 plus - Steuerungsmodul defekt

[wmax]

Mechanikkenntnisse vorhanden

ja

Messgerät vorhanden

ja

Genaue Bezeichnung der Maschine

TE657503DE/10

Hallo,

durch einen externen Kurzschluss im Stromkreis an dem leider auch der 4 Jahre alte Siemens Kaffeeautomat hing hat offenbar das Steuerungsmodul Schaden genommen.

Ich habe die Platine ausgebaut und dann festgestellt, dass ein Widerstand (R60) zerstört ein benachbarter Kondensator beschädigt sind. Ein IC (?) könnte ebenfalls Schaden genommen haben.

Macht es Sinn einfach ein neues Steuerungsmodul (ca. 90 €) zu montieren oder könnten auch noch andere Bauteile beschädigt sein ?


Grüße !

 

[wmax]

...hat vielleicht jemand zufällig eine gebrauchte intakte Platine - ich möchte ungern 100 € mit ungewissem Ausgang investieren ?

 

[Richard-53]

Hallo wmax,
wenn der R60 (Varistor max 300 Volt) defekt ist deutet dieses auf einen Überspannungsschaden hin.
Natürlich musst du selber entscheiden ob eine Reparatur der Maschine dir das noch wert ist.
Durch einen Kurzschluss kann so ein Schaden nicht verursacht werden.
In so einem Fall würde ich die Maschine zu Siemens Service geben kostet ca.260 € Pauschale.
Das ist sicherer als 100 € für eine programmierte LP zu bezahlen und dann vielleicht noch festzustellen dass die Frontelektronik defekt ist.
Rufe mal den Siemens-Service an und schaue ob deine Versicherung Überspannungsschäden abdeckt.

 

[Majolika]

...hat vielleicht jemand zufällig eine gebrauchte intakte Platine

frage halt bei ihm mal nach,

dicofema.de - Bosch Siemens Steuer und Leistungsplatinen.

www.dicofema.de

 

[wmax]

Hallo,

bei dicofema hab ich nachgeschaut, die haben derzeit keine passende Platine.

Der Schaden ist definitiv durch den externen Kurzschluss in der Zuleitung zur Steckdose entstanden, da ja gleichzeitig der Knall in der Kaffeemaschine zu hören war.

Die Frage ist, ist der Versuch mit tauschen des Varistors und des Kondensators sinnvoll ?
Von den Kosten her sind die beiden Teile zu vernachlässigen.

Lediglich der Zustand des IC ist schwer einzuschätzen und wäre auch nicht zu tauschen.
Ob der noch funktioniert sehe ich erst wenn ich Varistor und Kondensator ersetzt habe.

Die Werksreparatur wäre evtl. eine Alternative, muss ich noch tel. abklären.

 

[Richard-53]

Also ganz klar ist dass durch einen Kurzschluss in der Zuleitung Richtung Kaffeeautomat der Überspannungsschutz (Varistor R60 nie zerstört werden kann das kann jeder Fachmann bestätigen.
Da ist ganz was Anderes geschehen dass es geknallt hat. Ich habe da schon eine Vermutung.
Die Platine hat auch noch Sicherungs - Leiterbahnen die man nicht ersetzen kann.
Schade dass du nicht bereit bist die Ursache des Kurzschlusses hier zu schreiben.

 

[wmax]

sorry ich dachte ich hätte das eingangs geschrieben.

Ein defekter Wasserkocher im gleichen Stromkreis hat den Kurzschluss verursacht. Dabei sind Sicherung und FI gefallen, konnten aber offenbar ein Durchschlagen auf die Kaffeemaschine nicht verhindern.

 

[Richard-53]

Das würde ich mal von einem Fachmann prüfen lassen.

 

[OnkelM63]

Durch einen externen Kurzschluss kann auch eine Überspannung entstehen,die den Schutz in anderen Geräten,hier den Varistor und einen Kondensator zerstören kann.
Ist es denn sicher,dass der Kondensator defekt ist,oder sind es nur Schmauchspuren vom Varistor.
Ebenso sehe ich das bei dem IC .ich würde den Bereich mit Alkohol reinigen und den Varistor ersetzen und mir die Leiterzüge in der Gegend ansehen. Gibt es dort noch eine Sicherung,die es zerstört haben könnte? Es muss nicht immer eine Glassicherung sein.
Notfalls Mal ein Foto vom betroffenen Bereich machen.
Der zerschossene Varistor schützt die Schaltung dahinter,zerstört aber durch seinen Kurzschluss die Sicherung davor und genau so soll das auch.Ich bin sicher,da ist eine am Netzeingang ..
Alles schon mehrfach gehabt und erfolgreich repariert und selbst zerstörte IC nach dem Varistor kann man ersetzen.
Übrigens funktioniert die Schaltung testweise auch ohne den Varistor,aber den defekten sollte man schon entfernen.
Ich gehe davon aus,dass es sich um ein Schaltnetzteil handelt.
Mfg

 

[wmax]

Hallo OnkelM63,

den Varistor hat es kpl zerlegt und dadurch wurde der Kondensator angeschmort.

Das 3. beschädigte Bauteil ist eine Gleichrichterdiode 1000V 3A S3M-Vishay (D23 laut dem Schaltplan der EQ6 hier im Forum). Ein Lötfuß der Diode ist tatsächlich durch.

Eine Sicherung habe ich nicht gefunden.

Ich hab mal ein paar Bilder gemacht:

 

[Richard-53]

Natürlich kannst du keine Sicherung finden denn es handelt sich in diesem Fall um eine Sicherungsleiterbahn links von der Beschriftung K1

 

[OnkelM63]

Also,dass es den Varistor zerlegt hat,ist normal. Diode,K1 und die L1 und den Kondensator anlöten und den gesamten angehängten Bereich der Platine mit Alkohol reinigen. Auch K1 und L1. Den C und die Diode ersetzen. Hartnäckige Schmauchspuren beseitigt man mittels Glashaarpinsel oder ggf. feinem Schleifpapier.
Wo ist neben K1 ein Sicherungsleiterzug? Es wäre durchaus möglich,besser wäre aber ein Foto eines größeren Bereiches. Vielleicht gibt es doch noch eine Sicherung?
Sollte es wirklich eine Sicherung als Leiterzug geben,wäre auch das kein Problem.
Man darf natürlich keinen dicken Draht als Ersatz nehmen.
Natürlich sollte man wissen,was man tut und verantworten kann,gerade auch in Richtung Brandschutz!
Machen kann man aber vieles. Mir ist bewusst,dass es auch viele Leute gibt,die anderer Meinung sind,was ich auch akzeptiere.
Aber ich weiß wovon ich schreibe,ich bin über 40 Jahre in der Branche tätig.
Mfg

 

[OnkelM63]

Nachtrag : Sicherungen in Elektronik für Hausgeräte sind oft bei vor allem Kondensatornetzteilen als Sicherungswiderstand 1,5....4W und 15....47....100 Ohm zu finden.

 

[OnkelM63]

Also die Platine liegt inzwischen vor mir.
Die Diode ist eine SM78 und die hat auch einen Kurzschluss.
Die Sicherung ist ein dünner Leiterzug auf der Unterseite unterhalb des Varistor und der Diode.
Das sollte kein großes Problem sein.
Der Netzteil Steuer-IC ist der IC10 ,ein TOP256YN im TO220/7C Gehäuse und der ist nach erster Einschätzung unauffällig und wäre auch ersetzbar.
Das Netzteil kann laut Datenblatt des IC bis 120 Watt liefern, um die Größenordnung dieser Sicherung beurteilen zu können. Entweder setzt man an geeigneter Stelle eine passende TR5 oder andere Microsicherung ein, oder ersetzt den Leiterzug durch ein Stück dünnen Draht aus einer Litze, der im Fehlerfall sicher durchbrennt, und im normalen Betrieb hält.
Also soweit alles machbar.
Schaltplan bzw Anschlussplan der Platine wäre interessant. Somit auch die Daten der zerstörten und ausgelösten Bauteile,aber würde man so auch heraus finden.
Ich werde mich die Tage Mal damit beschäftigen.

 

[Richard-53]

Hier hast du alles.

Elektronik - Schaltungsunterlagen Siemens EQ6-Serie

Hallo, zusammen nachdem ich, diesmal vom Forumsmitglied Richard-53, eine Leistungsplatine der EQ6-Serie bekommen habe, konnte ich damit die Schaltungsunterlagen für eine Leistungsplatine der EQ6-Serie in der Hardware-Version 6.0 erstellen. Problematisch waren die fehlenden...

saeco-support-forum.de

 

[wmax]

....den Link wollte ich dir gerade auch schicken !

 

[OnkelM63]

Vielen Dank dafür. Ich war inzwischen auch schon auf der Suche und habe das gefunden,nur konnte ich das noch nicht schreiben,weil mein Akku vom Tablet leer war und ist,und dann ging nix mehr.
Eine wirklich sehr schön gemachte Dokumentation.
Ich weiß sehr gut,was so ein Schaltungsreengineering für Mühe macht und Zeit kostet,da ich ähnliche Sachen auch oft gemacht habe,nur nicht so schön.
Beide Daumen hoch .

 

[wmax]

Hallo,

ich kann euch mitteilen, dass die Maschine dank der tatkräftigen Hilfe von @OnkelM63 wieder läuft.

An dieser Stelle vielen Dank für die freundliche Unterstützung !

 

[Ihrke]

Hallo zusammen,

auch ich habe ein kleines Problem mit meiner Steuerplatine aus einem Bosch Veroarmoma 700.
Ist ja soweit baugleich mit den Siemens Maschinen.

Zur Situation:
1. Maschine ging nicht mehr an, nur die Mühle lief für einen Bruchteil einer Sekunde.
-> Defekt auf der Platine gefunden, IC10 hatte keine Beinchen mehr.
-> IC10 getauscht; Maschine lief an, jedoch lief die Mühle dauerhaft
2. Platine erneut inspiziert. Google befragt
-> Defekt auf der Platine gefunden, das Trias Q17 getauscht. Um ehrlich zu sein gegen ein größeres.
da das original nicht verfügbar war.
-> Maschine zusammengebaut, Eingeschaltet, Geht!
3. Nach dem ersten Mahlvorgang hat das Mahlwerk nur kurz funktioniert und die Maschine startet kurz neu...

Habe nun das Mahlwerk geprüft -> OK
Spannung an der Platine zum Mahlwerk beträgt 300V. Kommt mir irgendwie zu hoch vor bei einem 230V Motor.

Kann mir da jemand von euch helfen?
Die Schaltungsunterlagen von wolleP sind ja genial.

Danke schon mal

Gruß Markus

 

[OnkelM63]

Also Q17 ist laut Plan kein Triac,sondern ein FET. Was hast du da "stärkeres" eingebaut?
Bauteile in der Umgebung alle geprüft? Wenn Q17 defekt war,liegt es doch nahe,dass in dessen Umfeld noch anderes beschädigt wurde.
Warum hatte IC keine Beinchen mehr? Abgebrannt oder weg-korrodiert? Eigentliche Ursache des Schadens bekannt, möglicherweise auch eine Überspannung?
300V am Mahlwerk,richtig gemessen?
Mfg