Siemens eq5 Patties nass

Diskutiere Siemens eq5 Patties nass im BSH - Bosch Siemens Forum im Bereich *** Sonstige Kaffeevollautomaten ***; Also das schafft meine Royal Digital auch;) Aber die nassen Taps sind bei Siemens angeblich laut Siemens normal soll daher kommen das die Geräte...
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #41
Prinz
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Also meine Saeco Primea macht so feste Tabs dass ich sie alle 23 Stück einer Satzbehälterfüllung übereinander stapeln könnte.
Also das schafft meine Royal Digital auch;)
Aber die nassen Taps sind bei Siemens angeblich laut Siemens normal soll daher kommen das die Geräte irgendeine
besondere Spülfunktion haben wegen der Hygiene (Aussage Siemens bei Kundenbeschwerde über Gesichtsbuch). Ich finde das eher bäh.
Außerdem lassen sich die Teile wenn man nicht weiß wie bescheiden zerlegen
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #42
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jagu12db6
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Hallo,
jede vernünftige Maschine macht gute Tabs, außer überteuerte Siemens / Bosch Spitzengeräte.
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #43
gonz81
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Moin,
ich habe ein ähnliches Problem. Bei mir ergießt sich immer ein Schwall Wasser aus der Brühkammer in den Tresterbehälter, wenn die Maschine beim Ausschalten spült. Ich habe hierzu mal ein Video gemacht. Es zeigt den Bezug eines kleinen Café Creme in Stark und das darauffolgende Ausschalten mit Spülen.


Könnt Ihr hierzu eine Diagnose geben? Warum ist hier so viel Wasser?
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #44
uhrmacher
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Das Wasser scheint zu langsam aus der Brühkammer zurückzulaufen. Unteres Sieb verstopft?
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #45
mulxmilx
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Da pflichte ich uhrmacher unbedingt bei - und zum Glück sieht dieses Problem nur ähnlich aus wie die matschigen Tresterpatties, ist aber in Wirklichkeit was ganz anderes.
Ich rate dir, gonz81, mal deine Brühgruppe gründlich zu revidieren und auch alle Leitungen auf Durchgängigkeit zu checken.

Das habe ich kürzlich auch gemacht und bin seither um einiges schlauer. Es gibt etliche Fotos, die ich bei Gelegenheit zeigen kann.

Erstens, die Trester-Reste nach jedem Bezug im Brühbottich und am Brühkopf sind wohl systembedingt. Meine aktuelle Angewohnheit, stets nach 1-2 Bezügen die Brühgruppe herauszunehmen und zu spülen, kann ich deshalb nur wärmstens weiterempfehlen.

Zweitens, dass eher matschige Patties als kompakte Tabs kommen, erscheint mir nun ebenfalls logisch: Das untere Brühsieb wird beim Brühen nur passiv mit der Kraft von 2 kräftigen, aber ziemlich elastischen Federn gegen das Kaffeemehl gedrückt. Wenn dann Heißwasser mit 15 bar kommt, dann brauchen diese Federn nur minimal nachzugeben, und der Trester bleibt anschließend nass. Würde man aber stärkere Federn einbauen, dann bräuchte man womöglich einen stärkeren Antrieb, eine stärkere Kurbelwelle und ein Federhaus aus Stahl statt Plastik. Oder eine andere Konstruktion, bei der das untere Brühsieb motorisch gegen das Kaffeemehl gedrückt wird. Ich vermute, dass es solche Maschinen durchaus gibt - aber die Siemens EQ5 und ihre Verwandten gehören jedenfalls nicht dazu.
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #46
mulxmilx
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Ha!
Und ich hab mich doch getraut.
Wofür doch die E-Bucht alles gut ist.
Sehr schnell und zielgenau fand ich passende Federn aus stärkerem Federstahldraht. Die sind im ausgebauten Zustand viel kürzer als die Originale, aber sie kommen mit einer viel geringeren Vorstauchung aus. Und beim weiteren Zusammenpressen (also wenn Kaffeepulver im Brühbottich ist) sind sie deutlich widerstandsfähiger.

Erste Erfahrung: Die Maschine nimmt's erstmal so als wär nichts verändert.
Aber nach den ersten beiden bangen Kaffee-Bezügen blieb der Brühbottich fast sauber. Jepp! Das Mehl wird also stärker verpresst und fällt nach dem Bezug anscheinend nicht mehr ganz so schnell auseinander.

Das macht erstmal Spaß - aber ich bleibe noch skeptisch...

Bilder folgen!
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #47
mulxmilx
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Also, nun erstmal:
Dies sind die beiden Federn, um die es geht. Sie befinden sich in der Brühgruppe unter dem Brühbottich und sind normalerweise hinter Kunststoffabdeckungen verborgen.

PHOTO_20191011_212943.jpgPHOTO_20191013_151147.jpg

Die zugehörigen Federhäuser haben eine Höhe von ca. 3,6 cm. Auf dem nächsten Bild ist nun eine herausgenommene Feder neben einer von mir besorgten Alternativfeder zu sehen, sowie die zwei Stützdübel, die die Feder daran hindern, aus dem Haus auszubrechen:

PHOTO_20191031_230025.jpg

Die bisherige Feder hat eine Länge von knapp 8 cm, sie wurde also in ihrem Haus auf fast die Hälfte vorgestaucht. Die neue Feder ist 5 cm lang und deutlich steifer, sie kommt deshalb mit wesentlich geringerer Vorstauchung aus.

Hier ein Blick auf eine neue Feder nach Einbau:

PHOTO_20191031_235442.jpg

Übrigens: Das Wechseln dieser Federn erfordert einen unbedingt unbeugsamen Willen, gekoppelt mit feinhandwerklicher Erfahrung auf professionellem Niveau. Wer es versuchen möchte, möge bitte Respekt haben vor der sehr realen Verletzungsgefahr durch herumfliegende Federn. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles beim ersten Versuch glatt geht, ist ziemlich gering!

Und nun noch ein Blick in den Brühbottich - nach dem Federwechsel, und direkt nach dem ersten oder zweiten Kaffeebezug:PHOTO_20191101_001903.jpg

Na, damit kann ich schon leben, da kann man dann schon mal den einen oder anderen Brühgruppen-Spülgang auslassen. Ideal sieht das immer noch nicht aus, aber vermutlich gibt es nur wenige Maschinen, in deren Brühbottich es direkt nach dem Bezug besser aussieht.
Oder? Wer zeigt Beispiele für Perfekteres? Ich bin neugierig...
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #48
mulxmilx
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Mehr als drei Wochen seit meinem letzten Eintrag in diesem Thread.
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse, ein Teil davon findet sich in dem Parallel-Thread über die EQ.5-Mahlmengenregelung, und nun geht es hier nach und nach weiter.

Gestern waren wir bei Freunden zu Gast, es gab Leckeres zu essen, und ganz am Ende, ich lauschte, - rrrrrrrrrrrrrrrr - kam der Kaffee aus dem Vollautomaten. Und den hätte ich gern auch lecker gehabt, nämlich ohne den hintergründig aufdringlichen Beigeschmack von alten Kaffeekrümeln.

Neugierig stellte ich fest, dass da einer von den Automaten mit fest eingebauter Brühgruppe am Werk war...

Also, dieser Punkt geht schon mal an meine alte EQ.5. Deren einfach entnehmbare Brühgruppe ist für mich ein Muss. Seit ich diese Ur-EQ.5 habe und immer die Brühgruppe sauber halte, hat sich bei uns daheim der Beigeschmack von altem Trester nachhaltig erledigt.
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #49
mulxmilx
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Zehn Tage vorher hatte ich das Vergnügen, bei einem Kunden eine DeLonghi-Maschine kennenzulernen.

Natürlich war ich nach diesem Hinweis von Richard-53 neugierig und schaute gleich nach dem, was sonst keinen Kaffeetrinker interessiert, nämlich dem Trester-Behälter:

delo-trester.jpg

In der Tat, genau so stelle ich mir ordnungsgemäße Hinterlassenschaften vor.
Natürlich kriegt meine EQ.5 diesen Punkt erstmal abgezogen - denn dafür hab ich ja diesen Thread angefangen.
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #50
mulxmilx
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Zwei mögliche Gründe erkannte ich dafür, dass der Trester hier so ordentlich aussieht.

Erstens: Die Brühgruppe ist ganz anders konstruiert als meine. Ein Hebel ist zu erkennen, der mittels eines Zahngetriebes das untere Brühsieb mitsamt Kaffeemehl gegen das obere Sieb drückt, eine Druckfeder fand ich dagegen nicht. Anscheinend wird also hier der Druck nicht mit passiver Federkraft, sondern aktiv-motorisch erzeugt. Wenn das zutrifft, dann kann auch der genau richtige Druck erzeugt werden, um dem Pumpendruck des Brühwassers standzuhalten - und der Trester bleibt kompakt.

Zweitens: Bei den Siemens-Geräten wird der runde Trester mittels eines geraden Brettes vom unteren Brühsieb weggeschoben. Schon wenn es dabei geringe Widerstände gibt, kann der Trester deformiert werden und auseinanderfallen. Bei DeLonghi ist das viel eleganter gelöst: Mittels einer kleinen bogenförmigen Wand, die der Form des Tresters folgt, wird dieser nach außen weggeschwenkt. Dabei kann er viel leichter seine Form behalten und hinterlässt außerdem aller Voraussicht nach merklich weniger Krümelreste.

Leider habe ich nur ein wenig aussagekräftiges Foto von dem Zahngetriebe, und von dem Trester-Abtransportierer hab ich gar kein Bild. Vielleicht kann hier ein/e DeLonghi-Kenner/in aus dem Forum aushelfen?
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #51
efendel
efendel
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wir haben über 2.000 Maschinen auseinander genommen.
Über 100 Brühgruppen gibt es in Teilen in kürze..
Diese Brühgruppen arbeiten genau wie die von Saeco.. Wen die Kaffepulvermenge nicht genug ist, und nicht fein gemahlen wird, so passiert es zu schnell, dass der Trester nicht komplett herunter fältt, sondern in Teilen, zerstückelt.. Einige dieser Brühgruppen haben einen Metallstück, die Obehalb der Brphgruppe eine Schalter tötigen, damit weiss die Elektonik, wenig gemahlener Kaffee, und wirft weg..
Ich erkliere diese AMschinen auch einaml komplett, von Anfang bis zum Ende in kürze, bit für bit. und gebe es hier auch weiter..
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #52
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Also das schafft meine Royal Digital auch;)
Aber die nassen Taps sind bei Siemens angeblich laut Siemens normal soll daher kommen das die Geräte irgendeine
besondere Spülfunktion haben wegen der Hygiene (Aussage Siemens bei Kundenbeschwerde über Gesichtsbuch). Ich finde das eher bäh.
Außerdem lassen sich die Teile wenn man nicht weiß wie bescheiden zerlegen
Da kann ich dir nur zustimmen.
Habe Mal Bilder von den Tabs meiner SUP015 Digital angehängt.

Was ich aber an der Aussage von Siemens nicht verstehe...wenn ich weniger matsche von den Tabs habe, dann ist doch auch weniger zu reinigen, oder?
Oder braucht es die spezielle Reinigung wegen der Matsche?

@uhrmacher
Hatte leider gerade keine 23 Tabs..:) (wink).

Und Danke noch mal an Euch alle im Forum. Ohne Eure Hilfe würden die Tabs wohl nicht so gut aussehen und der Kaffee würde vermutlich halb so gut schmecken (yes)
 
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  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #53
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Hallo.
Gerade noch ist altes Jahr, und eigentlich wollte ich das Thema noch schnell abrunden... ganz schaff ich das vielleicht nicht.

Dank an efendel und atrader, Respekt für die gestapelten Tabs. Das geht bei mir so noch nicht.
ABER:
Das Auswechseln der Druckfedern, wie weiter oben beschrieben, hat bis jetzt Wunder bewirkt.
Die Trester-Tabs meiner Ur-EQ.5 sind jetzt immer weitgehend ordentlich und keine matschigen Patties mehr.
Der Kaffee wird regelmäßig so lecker, dass ich mich nach jeder Reise und jedem Besuch irgendwo, gleich ob privat oder gastro, auf zu Hause freue.

DeLonghi-Brühgruppenbilder? Inzwischen kann ich drauf verzichten, da sie beim Googeln massenweise im Web zu finden sind und das oben von mir Beschriebene zeigen. Und ich werde erstmal nicht auf deLonghi oder technisch Verwandtes umsteigen - z. B. weil bei der gesehenen Maschine zwar die Brühgruppe entnehmbar ist, aber leider nur sehr umständlich und im völlig ausgeschalteten Zustand, und nicht - wie bei meiner EQ - bei laufendem Betrieb zwischen den einzelnen Bezügen.

Ich werde noch eine abschließende Erfahrungs-Einschätzung über die Ur-EQ.5 liefern - aber heute doch wohl nicht mehr...

Möge 2020 ein gutes Jahr werden.
Gruß, Martin
mulxmilx
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #54
uhrmacher
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Zwei mögliche Gründe erkannte ich dafür, dass der Trester hier so ordentlich aussieht.

Erstens: Die Brühgruppe ist ganz anders konstruiert als meine. Ein Hebel ist zu erkennen, der mittels eines Zahngetriebes das untere Brühsieb mitsamt Kaffeemehl gegen das obere Sieb drückt, eine Druckfeder fand ich dagegen nicht. Anscheinend wird also hier der Druck nicht mit passiver Federkraft, sondern aktiv-motorisch erzeugt. Wenn das zutrifft, dann kann auch der genau richtige Druck erzeugt werden, um dem Pumpendruck des Brühwassers standzuhalten - und der Trester bleibt kompakt.

Zweitens: Bei den Siemens-Geräten wird der runde Trester mittels eines geraden Brettes vom unteren Brühsieb weggeschoben. Schon wenn es dabei geringe Widerstände gibt, kann der Trester deformiert werden und auseinanderfallen. Bei DeLonghi ist das viel eleganter gelöst: Mittels einer kleinen bogenförmigen Wand, die der Form des Tresters folgt, wird dieser nach außen weggeschwenkt. Dabei kann er viel leichter seine Form behalten und hinterlässt außerdem aller Voraussicht nach merklich weniger Krümelreste.

Leider habe ich nur ein wenig aussagekräftiges Foto von dem Zahngetriebe, und von dem Trester-Abtransportierer hab ich gar kein Bild. Vielleicht kann hier ein/e DeLonghi-Kenner/in aus dem Forum aushelfen?
Nicht ganz richtig, auch bei Delonghi wird der Trester mit Federn gedrückt. Sie befinden sich 2 Stück, oben im Brühkolben. Vorteil dort, egal wie viel Pulver, der Druck ist immer gleich weil erst bei einer genau definierten Spannung der Federn(ein Schalter wird betätigt und öffnet dabei die Kontakte)der Antrieb stoppt und die Zubereitung beginnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #55
mulxmilx
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auch bei Delonghi wird der Trester mit Federn gedrückt. Sie befinden sich 2 Stück, oben im Brühkolben. Vorteil dort, egal wie viel Pulver, der Druck ist immer gleich weil erst bei einer genau definierten Spannung der Federn(ein Schalter wird betätigt und öffnet dabei die Kontakte)der Antrieb stoppt und die Zubereitung beginnt
Danke, uhrmacher, und Frohes Neues!
Schlaue Technik, die du bechreibst - wobei es im Prinzip auch ohne Federn möglich wäre, mittels Druckmessung am Getriebehebel, und dann in der Wirkung auf das gleiche hinaus käme, nämlich genau definierten Brühdruck.

Was hat nun Siemens in den Brühgruppen der EQ 5 bis 8 dem entgegen zu setzen?

Damit komme ich, glaube ich, auf den Kasus knaxus dieses Threads.

Wie schon mehrfach gesagt, bei meiner Brühgruppe in der Ur-EQ.5 habe ich die original verbauten Druckfedern gegen kürzere und stärkere ersetzt. Das bedeutet: Im Ruhezustand ist die Spannung der neuen Federn moderat, vielleicht sogar deutlich schwächer als bei den originalen. Ihre Kraft zeigen sie erst dann, wenn man sie braucht, also beim Kaffee-Brühen.

Ähnlich war das übrigens bei den alten Surpresso-Modellen von Siemens, da gab es nur eine sehr kurze Brühdruckfeder, und die saß (ähnlich wie anscheinend bei DeLonghi) oberhalb des oberen Brühsiebes.

Bei den EQ-Modellen 5 bis 8 (also nicht nur bei meiner Ur-EQ.5!) sitzen zwei Federn unter dem unteren Brühsieb, und die sind im ausgebauten Zustand gut doppelt so lang wie eingebaut, siehe hier. Sie werden also beim Einbau sehr stark vorgestaucht. Der Vorteil davon: Wenn dann noch Kaffeemehl dazu kommt, ist der Druck auf jeden Fall stark, sogar dann, wenn es nur wenig Mehl ist.

Eigentlich klug, oder? Theoretisch ja. Aber bei näherem Hinsehen bestenfalls schlau statt klug: Ich bin mir sicher, solche Brühgruppen werden unmittelbar nach ihrer Herstellung hervorragend arbeiten. Aber schon sehr bald wird eine gewisse Materialermüdung einsetzen. Die dauerhaft zusammengestauchten Federn werden im Laufe von Monaten bis Jahren an Presskraft verlieren, und irgendwann werden dann die Trester-Tabs zu matschigen Patties, weil der Federdruck dem Wasserdruck nicht mehr ausreichend standhält. Sowas könnte bereits bei der Herstellung durchaus einkalkuliert sein, im Sinne der "geplanten Obsoleszenz", der Vermeidung zu langer Haltbarkeit.

Vielleicht kauft man dann zwecks Abhilfe eine neue Brühgruppe - aber woher weiß man, wie lange die beim Händler schon im Regal liegt? Oder man kauft gleich markentreu einen neuen Vollautomaten - weil doch der alte ein paar Jahre lang ganz toll war?

Erst nach vielen Monaten werde ich wissen, ob meine Lösung dieses tückischen Problems dauerzuverlässig ist, oder ob das Getriebe streikt oder die Brühgruppe auseinanderfliegt. Und wenn es gut geht, wer weiß, vielleicht findet sich bald jemand, der solche Umrüstungen über irgendwelche Plattformen im Web anbietet...
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #56
M
mm2700
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Also, nun erstmal:
Dies sind die beiden Federn, um die es geht. Sie befinden sich in der Brühgruppe unter dem Brühbottich und sind normalerweise hinter Kunststoffabdeckungen verborgen.

Anhang anzeigen 29605Anhang anzeigen 29607

Die zugehörigen Federhäuser haben eine Höhe von ca. 3,6 cm. Auf dem nächsten Bild ist nun eine herausgenommene Feder neben einer von mir besorgten Alternativfeder zu sehen, sowie die zwei Stützdübel, die die Feder daran hindern, aus dem Haus auszubrechen:

Anhang anzeigen 29609

Die bisherige Feder hat eine Länge von knapp 8 cm, sie wurde also in ihrem Haus auf fast die Hälfte vorgestaucht. Die neue Feder ist 5 cm lang und deutlich steifer, sie kommt deshalb mit wesentlich geringerer Vorstauchung aus.

Hier ein Blick auf eine neue Feder nach Einbau:

Anhang anzeigen 29613

Übrigens: Das Wechseln dieser Federn erfordert einen unbedingt unbeugsamen Willen, gekoppelt mit feinhandwerklicher Erfahrung auf professionellem Niveau. Wer es versuchen möchte, möge bitte Respekt haben vor der sehr realen Verletzungsgefahr durch herumfliegende Federn. Die Wahrscheinlichkeit, dass alles beim ersten Versuch glatt geht, ist ziemlich gering!

Und nun noch ein Blick in den Brühbottich - nach dem Federwechsel, und direkt nach dem ersten oder zweiten Kaffeebezug:Anhang anzeigen 29615

Na, damit kann ich schon leben, da kann man dann schon mal den einen oder anderen Brühgruppen-Spülgang auslassen. Ideal sieht das immer noch nicht aus, aber vermutlich gibt es nur wenige Maschinen, in deren Brühbottich es direkt nach dem Bezug besser aussieht.
Oder? Wer zeigt Beispiele für Perfekteres? Ich bin neugierig...
Hallo mulxmilx,
ich möchte bei meiner EQ.5 auch stärkere Federn verbauen.
Wie ist deine Langzeiterfahrung mit den verstärkten Federn?
Kannst du mir bitte sagen, welche Federn du bei ebay gekauft hast? (Drahtstärke, genaue Länge, Durchmesser, Material, usw.)

Vielen Dank für deine Rückmeldung!
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #57
mulxmilx
mulxmilx
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Hallo allerseits, nach sehr langer Zeit mal wieder!
Hallo auch besonders an mm2700 - du bist extra im Januar gekommen und kriegst jetzt erst Antwort, ich hoffe du bist noch nicht final gefrustet.

Also, in der Tat: Inzwischen anderthalb Jahre ist die Ur-EQ.5 mit den dickeren Federn gelaufen, und es gibt allenthalben nur Zufriedenheit zu melden.

Damit das so läuft und immer leckerer Kaffee kommt, trage ich allerdings auch regelmäßig meinen Teil bei, und ich empfehle nachdrücklich, diese Beiträge zu leisten:

1.) Grundsätzlich verwende ich sehr kalkarmes Wasser. Mindestens läuft es vorher durch einen Brita-Filter, meist aber koche ich abends einen Topf Wasser ab und gieße es am nächsten Morgen durch eine Filtertüte, den ausgefällten Kalk spüle ich weg, dann kommt das Wasser in die Maschine.

2.) Die Federhäuser der Brühgruppe sind ab Werk mit zwei Plastikblenden bedeckt. Die habe ich dank Forenmitglied-Tipp entfernt, denn sie sind technisch überflüssig und verstecken angesammelten Dreck.

3.) Jeden Abend nehme ich die Brühgruppe heraus und spüle sie gründlich unter fließendem Wasser, mit besonderm Blick auf die Siebe, den Bottich, die Federhäuser und die linksseitigen Gummidichtungen.

4.) Und nun das Einfachste und zugleich das Allerwichtigste: Jeden Abend entsorge ich den Trester, schütte das Abwasser weg, spüle die Schale aus, wische den inneren Maschinenboden aus, und - Achtung! - ich lasse die Abwasserschale mitsamt Trester-Behälter AUSSERHALB der Maschine über Nacht stehen. Auf diese Weise vermeide ich das Entstehen eines dauerfeuchten Milieus in der Maschine und trage zur optimalen Hygiene bei.

5.) Noch etwas ist wichtig: Die Maschine mag manche Kaffee-Sorten lieber als andere. Es kommt immer noch mal vor, dass sie Matschpatties produziert, aber das ist dann halt ihre Art, nach einer anderen Kaffeesorte zu rufen.

Gruß
Martin
mulxmilx
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #58
M
mm2700
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Hallo Martin,
danke für deine Rückmeldung. Das klingt super, wenn die Maschine auch auf lange Sicht gut mit den stärkeren Feder arbeitet.

Um welches Modell von Federn handelt es sich genau? (Drahtstärke, Länge, Durchmesser, Federstahl? usw)

Liebe Grüße
Michael
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #59
mulxmilx
mulxmilx
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Hallo Michael,
diese Federn habe ich verwendet:
... und wie du siehst, sie werden immer noch angeboten und kosten nicht die Welt.
Sie sind 5 cm lang.

Allerdings - das war mein erster Versuch, und er war glücklicherweise erfolgreich.
In Kürze werde ich meine zweite Ur-EQ.5 umrüsten, hab noch Federn über.
Ich erwäge aber auch sehr ernsthaft, kürzere Federn zu verwenden. Denn die Federhäuser sind kürzer als 4 cm, und ich musste ziemlich schuften, um die 5-cm-Federn da hinein zu kriegen. Dafür hab ich sie erstmal mit einer großen Zange vorgestaucht, es wäre sonst nicht zu schaffen gewesen. Vielleicht sind starke 4-cm-Federn, wenn man sie ohne Vorstauchung einbaut, für den gewünschten Zweck genau so gut.

Die von mir eingebauten Federn sind übrigens nicht rostfrei. Geschadet hat ihnen das bislang nicht. Mal schauen wie es weiter geht.

Gruß, Martin
 
  • Siemens eq5 Patties nass Beitrag #60
mulxmilx
mulxmilx
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So, schneller als gedacht, ist das nun auch vollbracht.
Meine zweite Ur-EQ.5 hat nun auch stärkere Federn.
Richtiger gesagt, meine erste EQ5, denn sie war die Themengeberin dieses Threads, und stand später anderthalb Jahre eingemottet herum.

Nun hab ich sie mit den neuen Brühgruppenfedern gleich wieder angeschlossen.
Ich war schon erstaunt, dass sie nur kurz trocken kreischte, aber dann gleich so loslegte, als wäre sie gestern zum letzten Mal gelaufen.

Drei Bezüge habe ich ihr abgefordert. Der erste hinterließ Matsch - na o.k.
Der zweite und der dritte aber waren schon sehr verheißungsvoll. Einer fiel auseinander, der andere fand sich als respektabler Puck im Tresterbottich.

Die Maschine wird nun ein paar Tage Probe laufen. Dann sehen wir weiter...

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