auch bei Delonghi wird der Trester mit Federn gedrückt. Sie befinden sich 2 Stück, oben im Brühkolben. Vorteil dort, egal wie viel Pulver, der Druck ist immer gleich weil erst bei einer genau definierten Spannung der Federn(ein Schalter wird betätigt und öffnet dabei die Kontakte)der Antrieb stoppt und die Zubereitung beginnt
Danke, uhrmacher, und Frohes Neues!
Schlaue Technik, die du bechreibst - wobei es im Prinzip auch ohne Federn möglich wäre, mittels Druckmessung am Getriebehebel, und dann in der Wirkung auf das gleiche hinaus käme, nämlich genau definierten Brühdruck.
Was hat nun Siemens in den Brühgruppen der EQ 5 bis 8 dem entgegen zu setzen?
Damit komme ich, glaube ich, auf den Kasus knaxus dieses Threads.
Wie schon mehrfach gesagt, bei meiner Brühgruppe in der Ur-EQ.5 habe ich die original verbauten
Druckfedern gegen kürzere und stärkere ersetzt. Das bedeutet: Im Ruhezustand ist die Spannung der neuen Federn moderat, vielleicht sogar deutlich schwächer als bei den originalen. Ihre Kraft zeigen sie erst dann, wenn man sie braucht, also beim Kaffee-Brühen.
Ähnlich war das übrigens bei den alten Surpresso-Modellen von Siemens, da gab es nur eine sehr kurze Brühdruckfeder, und die saß (ähnlich wie anscheinend bei DeLonghi) oberhalb des oberen Brühsiebes.
Bei den EQ-Modellen 5 bis 8 (also nicht nur bei meiner Ur-EQ.5!) sitzen zwei Federn unter dem unteren Brühsieb, und die sind im ausgebauten Zustand gut doppelt so lang wie eingebaut, siehe
hier. Sie werden also beim Einbau sehr stark vorgestaucht. Der Vorteil davon: Wenn dann noch Kaffeemehl dazu kommt, ist der Druck auf jeden Fall stark, sogar dann, wenn es nur wenig Mehl ist.
Eigentlich klug, oder? Theoretisch ja. Aber bei näherem Hinsehen bestenfalls schlau statt klug: Ich bin mir sicher, solche Brühgruppen werden unmittelbar nach ihrer Herstellung hervorragend arbeiten. Aber schon sehr bald wird eine gewisse Materialermüdung einsetzen. Die dauerhaft zusammengestauchten Federn werden im Laufe von Monaten bis Jahren an Presskraft verlieren, und irgendwann werden dann die Trester-Tabs zu matschigen Patties, weil der Federdruck dem Wasserdruck nicht mehr ausreichend standhält. Sowas könnte bereits bei der Herstellung durchaus einkalkuliert sein, im Sinne der "geplanten Obsoleszenz", der Vermeidung zu langer Haltbarkeit.
Vielleicht kauft man dann zwecks Abhilfe eine neue Brühgruppe - aber woher weiß man, wie lange die beim Händler schon im Regal liegt? Oder man kauft gleich markentreu einen neuen Vollautomaten - weil doch der alte ein paar Jahre lang ganz toll war?
Erst nach vielen Monaten werde ich wissen, ob meine Lösung dieses tückischen Problems dauerzuverlässig ist, oder ob das Getriebe streikt oder die Brühgruppe auseinanderfliegt. Und wenn es gut geht, wer weiß, vielleicht findet sich bald jemand, der solche Umrüstungen über irgendwelche Plattformen im Web anbietet...